Umwelt | Seltene Wildtiere

Eggentaler Fischotter verendet

Der Fischotter gilt in Südtirol seit langem als ausgestorben. Vor zwei Wochen wurde nun ein verletzter Fischotter im Eggental von der Feuerwehr geborgen.
Fischotter
Foto: LPA/Amt für Wildtiermanagement
  • Der Fischotter, der in einem Tunnel im Eggental bei einem Unfall verletzt wurde, wurde in die Tierklinik des Gesundheitszentrums Sill/Sabes gebracht. Allerdings erlag das Tier zwei Tage später seinen Verletzungen.

  • Wiederansiedlung im Pustertal

    Seit Mitte der 1950er Jahre gilt der Fischotter – eine Marderart, die sich an das Wasserleben angepasst hat – in Südtirol und seit den 1970er Jahren in großen Teilen der Alpenregion als ausgestorben. Seit 2008 werden jedoch im Pustertal einige Populationen, die sich von Österreich aus verbreitet haben, beobachtet. Allerdings seien laut Davide Righetti vom Amt für Wildtiermanagement außer im Hochpustertal keine weiteren Populationen in Südtirol bekannt. Dies geht aus einem Monitoring, in welchem die Verbreitung über Jahre hinweg systematisch erfasst wird, hervor. 

    Der Fischotter aus dem Eggental wanderte entweder vom Brenner über den Eisack ein (die Art kommt seit einigen Jahren wieder an der Innachse vor) oder er könnte vom Drautal über die Rienz in den Eisack und schließlich über die Etsch ins Eggental gekommen sein. 

    Obwohl dieses Exemplar den Unfall nicht überlebte, werden wachsende Bestände in der Alpenregion beobachtet: Nicht nur in Südtirol breitet sich die Fischotter weiter aus; auch in anderen nortitalienischen Tälern in Friaul-Julisch-Venetien, im Belluno sowie in der Provinz Sondrio in der Lombardei nahe der schweizer Grenze wurden seit kurzem weitere Vorkommen bestätigt.