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Neues aus dem Museion

Neue Stiftungsräte, neues Statut, neues Museion? Zumindest wurden die kulturpolitischen Leitlinien definiert, um dem Haus der Kunst zu frischem Aufwind zu verhelfen.

Vorgestellt wurde auf einer Pressekonferenz das neue, aktualisierte Statut des Museion, das unter anderem einen auf sieben Mitglieder verkleinerten Stiftungsrat und eine auf drei Jahre verkürzte Amtszeit vorsieht.

Vier der Stiftungsrat-Mitglieder war am Dienstag dieser Woche von der Landesregierung ernannt worden: So sollen die bisherige Präsidentin Marion Piffer-Damiani und der Direktor der italienischne Landeskulturabteilung Antonio Lampis Kontinuität garantieren, während man vom Architekten Walter Angonese und der Ladinerin und Leiterin der Sozialgenossenschaft EOS, Barbara Pizzinini, neue Impulse und neue interdisziplinäre Ansätze erwarte, so Landesrat Achammer.

Bei den vom Museumsverein benannten Stiftungsratmitgliedern handelt es sich um den Unternehmer und Präsidenten der Exportgenossenschaft EOS, Federico Giudiceandrea, und Heinz Peter Hager, Mitbegründer und langjähriges Mitglied des Vereins sowie des Stiftungsrates. 

Hager kündigte heute sein Ausscheiden aus dem Stiftungsrat an, sobald der Umbau des Gründervereins in einen Förderverein abgeschlossen sei. Zudem wird der Unternehmer und Wahlbozner Hans Peter Haselsteiner dem Stiftungsrat als von Landesregierung und Verein gemeinsam benannte Persönlichkeit aus der Wirtschaft angehören. Aufgabe des Stiftungsrates ist es, die strategische Ausrichtung des Museums für moderne und zeitgenössische Kunst zu gestalten, die Ausstellungs- und Sammlungspolitik zu begleiten und die jeweiligen Jahresbudgets zu begutachten und zu genehmigen.

Neue Impulse, "eine Vernetzung und Verankerung nach außen" erwartet sich Landesrat Achammer vom Beirat, der künftig als Plattform des Austauschs und Dialogs wirken soll. Gestärkt wird durch das neue Statut auch die Präsidentschaft, wobei Präsident oder Präsidentin von der Landesregierung auf der Grundlage eines Dreiervorschlags des Stiftungsrates ernannt wird.

Der Kulturlandesrat sprach sich bei der heutigen Pressekonferenz sehr deutlich für eine öffentlich-privatePartnerschaft aus: Dies sei ein Zukunftsmodell gerade für zeitgenössische Museen, das aber klarer Voraussetzungen bedürfe. Diese hat die Landesregierung am vergangenen Dienstag geschaffen: Sie genehmigte die Kriterien und Voraussetzungen für die Beteiligung von Privaten an der Stiftung und legte gleichzeitig möglichen Gründe für Unvereinbarkeiten und Interessenskonflikte fest.

Bilanz über die nunmehr 30 Jahre des Museums - von den privaten Anfängen und den ersten Ausstellungen im alten Bozner Spital über die Stiftungsgründung und den Bau des neuen Museums über die finanziellen Schwierigkeiten und den Froschskandal bis in die Zeit ihrer Präsidentschaft - hatte eingangs Marion Piffer Damiani gezogen. Demnach konnte das Museion in den vergangenen vier Jahren die Besucherzahl um 40 Prozent steigern. Derzeit werden jährlich rund 50.000 Besuchende verzeichnet. Sie bezeichnete das Museion als besucherorientiertes und international anerkanntes Haus, das zwar einen konsolidierten Haushalt habe, allerdings unter den Sparmaßnahmen leide.