Wirtschaft | Einkaufzentrum

René Benko reicht es

Hatte man darauf nicht nur gewartet? Dass dem gerissenen Investor aus Nordtirol irgendwann der Kragen platzt?

Am Mittwoch hatte Walter Amort auf der Vollversammlung des Handels- und Dienstleistungsverbandes (hds) noch gewettert: "Die vorgesehen Handeslfläche ist irrsinnig und jenseits von gut und böse." Kein gutes Haar am Kaufhausprojekt von René Benko ließ Amort, "das würde das Gleichgewicht im Südtiroler Handel durcheinanderbringen", prognostiziert er.

Da sei die Initiative der Südtiroler Kaufleute schon viel sinnvoller, Amort äußert seine Präferenzen klar, Benkos Geduld ist arg strapaziert. Der Gemeinde Bozen hat der Nordtiroler Immobilieninvestor nun ein offizielles Mahnschreiben ("diffida") zugestellt. Warten sei er ja gewohnt, hatte Benko vor einigen Monaten noch gesagt, doch irgendwann müsse eine Entscheidung getroffen werden.

Seit einem Jahr sorgt Benko für Aufregung in der Bozner Gemeinde, in der Bozner Kaufleuteschaft. Keine Woche vergeht ohne Benko-Pro und Contra-Schlagzeilen. Im November 2013 wurde der Vorschlag der Signa Holding offiziell eingereicht. Nach einem Monat hätte die Stadt entscheiden sollen, doch bislang nur Ausreden und Meuterei gegen die Neugestaltung des Busbahnhofgeländes à la Benko.

Über die "diffida" ist Bürgermeister Spagnolli nicht überrascht. Dass die Rechtsanwälte Benkos auf eine Entscheidung drängen sei klar, Vizeübergermeister Klaus Ladinser  winkt ab, er wartet noch auf die Verkehrsstudie, die von der Stadträtin Judith Kofler Peintner in Auftrag gegeben wurde. "Da fehlen noch einige Elemente." Ob sie wohl noch vor der Sommerpause eintreffen werden?