Wirtschaft | Handel

Bozen verliert zweites Kaufhaus

Kaufhaussterben in der Landeshauptstadt: Ein Monat nach der Schließung von Upim heißt es auch für die Coin-Filiale unter den Bozner Lauben Schluss.

Abschied vom zweiten Kaufhaus der "alten Schule" in Bozen: Nach dem Kaufhaus Upim gegenüber der Hauptpost schließt auch die Coin-Filiale unter den Bonzner Lauben mit Jahresende ihre Tore, teilte die Zentrale für den oberitalienischen Markt des Handelsbetriebs am Montag den Gewerkschaften mit. Hintergrund auch hier die Konsumkrise: Mit konstant fallenden Umsätzen sei eine Jahresmiete von 420.000 Euro nicht mehr zu rechtfertigen, argumentierten die Verantwortlichen. Direkt betroffen sind laut der Tageszeitung Corriere dell’Alto Adige 18 Beschäftigte,  drei davon mit Zeitvertrag.

Entsprechend besorgt reagieren die Gewerkschaften – nicht zuletzt, weil auch beim Elektronikhändler Euronics zwei der drei Südtiroler Filialen wackeln. Sowohl die Niederlassung in Bruneck als auch die jene im Einkaufszentrum „Centrum“ in Bozen-Süd stehen derzeit zur Diskussion. Angesicht des gesättigten Marktes gebe es in der Stadt kaum Alternativen für das freigesetzte Personal, fürchten die Fachgewerkschafter des Handels.  Die Beschäftigten müssten voraussichtlich in andere Städte ausweichen. 

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Stefan Wedra So., 02.11.2014 - 14:36

In einer Stadt, wo zwei Kaufhäuser schließen mussten, soll jetzt ein neues Riesenkaufhaus gebaut werden? Das klingt nach keiner guten Geschäftsidee. Die Menschen können einen Euro nur einmal ausgeben, doch überall wachsen neue Einkaufszentren. Die Grenzen des Wachstums zeichnen sich auch hier ab.

Die Geschäfte in der Bozner Altstadt leiden unter hohen Mieten, schlechter Erreichbarkeit mit dem Auto und der Konkurrenz neuer Einkaufspaläste in der Industriezone. Ein großes Einkaufszentrum wird den Geschäften unter den Lauben noch weniger Geschäft übrig lassen. Es steht zu befürchten, dass das Zentrum verödet.

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