Chronik | Staatspräsident

Endspurt für den Galantuomo

Präsidentenwahl, um 9.30 beginnt die vierte Abstimmung. Die absolute Mehrheit reicht, um Sergio Mattarella zum neuen Staatspräsidenten zu küren.

505 Stimmen. So viele benötigt Sergio Mattarella bei der Abstimmung heute Vormittag, um zum neuen italienischen Staatspräsidenten gewählt zu werden. Um 9.30 beginnt der vierte Durchgang der Präsidentenwahlen, nachdem in den ersten drei Wahlrunden keiner der Kandidaten die nötige 2/3-Mehrheit erreicht hatte. Im vierten Durchgang reicht nun die absolute Mehrheit, um die Wahl zu besiegeln.

Inzwischen hat die Partei um Innenminister Angelino Alfano, das Ncd sowie Pierferdinando Casinis Udc angekündigt, mit dem PD für Mattarella stimmen zu wollen. Damit würden sich die Stimmen für Renzis Wunschkandidaten – zumindest auf dem Papier – auf über 600 belaufen: 444 aus den Reihen des PDs, 34 von Sel, 32 aus der Autonomiegruppe und dem Psi, 46 von Scelta Civica und den Popolari per l’Italia und eben jene 75 Stimmen von Ncd und Udc.

Es sieht also gut aus für den 75-jährigen Verfassungsrichter Mattarella. Noch am Freitag Abend rief Ministerpräsident Matteo Renzi dazu auf, für den aus Sizilien stammenden ehemaligen DC-ler zu stimmen. “Eleggiamo Mattarella, è un galantuomo”, so Renzis Appell an die 1008 Parlamentarier, Wahlmänner und -frauen.

Silvio Berlusconi, der im Vorfeld der Wahlen Renzi seine Unterstützung zugesichert hatte, machte hingegen einen Rückzieher. Noch am Abend waren Beratungen innerhalb der Forza Italia im Gange, die Mehrheit der FI-Mitglieder sprach sich dafür aus, auch im vierten Wahlgang leere Stimmzettel abzugeben. Die Movimento-5-Stelle-Vertreter haben indes angekündigt, wie in den bisherigen drei Wahldurchgängen für ihren Kandidaten Ferdinando Imposimato stimmen zu wollen.