Umwelt | Skiverbindung Helm-Rotwand

Sexten: Hauptverhandlung auf Februar vertagt

Noch kein Urteil im Fall Skischaukel Helm-Rotwand. Andreas Riedl, Direktor des Dachverbandes für Natur- und Umweltschutz, ist darüber „nicht glücklich.“ Doch es gibt neue Anfechtungsgründe, die bewertet werden müssen.

Ich möchte eines klarstellen“, sagt Andreas Riedl vom Dachverband. „Es ist nicht mein Hobby Rekurse zu führen. Und wir haben das Verwaltungsgericht auch nicht gepachtet. Aber es liegt nun mal auf der Hand, dass bei der Skiverbindung Helm-Rotwand nicht alles mit rechten Dingen zu gegangen ist.“

9.30 Verhandlung im Verwaltungsgericht in der Causa Helm-Rotwand. Andreas ist Riedl dort mit seinen Anwälten und sie bringen einen neuen Anfechtungsgrund vor: der Abstand zum Biotop Langbödele Moos. Eine Auflage aus dem Jahr 2012, beschlossen von der Südtiroler Landesregierung, wurde im November 2013 kurzerhand aufgehoben. "Am 11. November hat die Landesregierung in ihrer berühmten Salamitaktik Fakten verschoben. Plötzlich ist ihnen eingefallen, dass der Abstand zum Biotop doch nicht wichtig ist. Und haben ihn streichen lassen. Mittels einem Beschluss." Genau dieser Abstand war bei der Ferragosto-Rodung nicht eingehalten worden, die Grenzen des Biotops wurden missachtet.

"Skiverbindung ja - aber nicht diese!"
Neue Fakten gilt es nun zu bewerten, die Hauptverhandlung wurde verschoben. "Februar oder März könnte es werden", sagt Riedl. Doch zufrieden ist er damit nicht: "Ich hätte gerne endlich eine Entscheidung. Und was vielleicht auch noch immer nicht verstanden wurde, wir sind nicht gegen eine Skiverbindung, wir sind gegen diese Skiverbindung. Und wir sind auch nicht gegen den Mark Winkler oder den Herrn Senfter. Wir bemängeln, dass Beschlüsse der Landesregierung einfach ständig über Bord geworfen werden." Dass Emotionen im Sommer und Spätherbst übergekocht seien, "das war nie unsere Absicht. Und ich muss sagen: Wir als Dachverband wurden weder angefeindet, noch hat jemand gesagt, wir geben euch 5.000 Euro dafür, dass ihr euch eingesetzt habt."

Hier wünscht sich Riedl mehr Verlässlichkeit und Ehrlichkeit - in erster Linie von den politischen Entscheidungsträgern. "Auch was die Skiverbindung selbst betrifft. Im Hintergrund laufen doch schon längst Gespräche über eine Verbindung Richtung Sillian. Und das wollen wir vermeiden."
Auf jeden Fall gibt es neue Gründe, die eine Unrechtmäßigkeit bei der Waldrodung vom August nahelegen, "und das wollen und können wir ja nicht einfach außer Acht lassen", sagt Riedl.

 

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Norbert Pfeifhofer So., 08.12.2013 - 12:04

Die Staatsanwaltschaft sagt:

"Die Ermittler haben die Waldschneise mittels GPS ausgemessen und dabei festgestellt, dass sich die Baggerfirma an die Vorgaben der Baukonzession hielt. Überprüft wurde auch ein innerhalb der genehmigten Lifttrasse befindliches Biotop. Es stellte sich heraus, dass das Biotop bei den eiligen Arbeiten am zweiten August-Wochenende nicht beschädigt wurde." (http://www.tageszeitung.it/2013/11/27/heiliger-sonntag/)

Und jetzt heißt es vom Dachverband: „Genau dieser Abstand war bei der Ferragosto-Rodung nicht eingehalten worden, die Grenzen des Biotops wurden missachtet.“

Wie soll das zusammenpassen?

So., 08.12.2013 - 12:04 Permalink