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Musiker auf Herbergssuche

Eine fördernswerte Initiative wurde heute vorgestellt, „24homes“. Die Idee von Greta Marcolongo weckt bei uns schon jetzt Vorfreude auf einen Advent voll Hauskonzerten. Vielleicht macht das ja auch Schule.
24homes Präsentation
Foto: SALTO
  • 24 Privathäuser und 24 Kurzkonzerte (Akustisch und zu maximal 30 Minuten, zwischen 17 und 17.30 Uhr) möchte man für den Dezember 2023 organisieren und sucht damit, ab heute, nach Austragungsstätten und jungen Musiker und Musikerinnen unter 35. Verteilt werden sollen die Konzerte auf die Tage vom 01. bis zum 24. Dezember 2023, sowie auf die fünf Stadtviertel der Landeshauptstadt Bozen, auf welche je fünf - in einem Fall vier - Konzerte entfallen werden. Die Zahl der Besucher:innen ist auf 20 limitiert, ein Teil davon kann aus dem Umfeld der Haus- oder Wohnungsbesitzer:innen kommen, der zweite aber von außerhalb. „Es geht auch um Gastfreundschaft und Toleranz.“, betont Greta Marcolongo, welche anmerkt, dass diese Werte besonders, doch nicht nur, im Advent einen hohen Stellenwert haben sollten.

    Wer ein geeignetes Haus - oder eine Band - hat und in Kontakt mit neuen Menschen oder Umgebungen kommen möchte, dem ist die Erfahrung eines Hauskonzertes sehr ans Herz zu legen. Bewerben kann man sich in beiden Fällen online auf www.24homes.bz bis inklusive 31. Oktober 2023. Zu diesem Zweck wurde auch eine Mailadresse, [email protected] eingerichtet, unter der man sich zu einem späteren Zeitpunkt auch zu den einzelnen Konzertterminen anmelden können wird, welche bis spätestens 20. November 2023 fixiert werden sollen. In der Zwischenzeit schaut die begnadete Jazzsängerin Marcolongo bei allen kandidierenden Adressen vorbei und beurteilt deren Tauglichkeit. „Die Dekoration ist dabei kein entscheidender Faktor.“, sichert sie, mit Blick auf die farbharmonisch eingerichtete Ferienwohnung in der die Pressekonferenz stattgefunden hat, zu.

  • Foto: SALTO

    Wir hatten Anfang Juli 2023 das Glück bei Greta Marcolongo zu einem Hauskonzert eingeladen zu sein und haben die Erfahrung sehr genossen. Die Gastgeberin hat dabei nicht nur zwei Musiker geladen, sondern auch für Speis und Trank gesorgt. Ein besonderer Dank Marcolongos geht auch an die beiden, bei der Konferenz anwesenden Hausbesitzer, bei welchen sie in Miete ist und die ihr das Experiment erlaubt haben, bei welchem sie „ihre Kreativität wiedergefunden habe“.

    Marcolongo hat bei „24homes“ die künstlerische Leitung des Events über, unterstützt wird sie durch Roberta Catania und Lucy Buffa. Wer sich beworben hat erfährt dann, ebenfalls bis spätestens 20. November 2023, wann und wohin die Reise geht, oder wer bei einem im Wohnzimmer musizieren wird. Beim Teatro Cristallo, das als Trägerverein mitwirkt, zeigt man sich auf die Initiative beinahe neidisch, da man seit jeher darauf Wert gelegt habe, das Theater aus seinen Mauern heraus und zu den Menschen zu bringen. „Diese Initiative toppt alles“, meint Gaia Carroli dazu trocken.

  • Geplant ist auch ein Auftritt in den sozialen Medien - Facebook und Instagram - wo Videos und Foto-Karusselle (von Asia De Lorenzi, Samira Mosca und Marina Baldo) der Kurzfristigkeit und Flüchtigkeit der Auftritte etwas entgegen halten sollen. Vielleicht kommt dann auch noch die eine oder der andere in Bozen - und darüber hinaus - auf den Geschmack der Hauskonzerte. Dabei wird der gewählte Namen des Projekts - 24homes - hoffentlich nicht zum Stolperstein. Unter dem selben Namen finden sich online zahlreiche Möbel- und Immobilienseiten. Irgendwie passt auch das ganz gut zur vorweihnachtlichen Geschichte der Herbergssuche.

  • 24homes Präsentation: Wir glauben nicht an Zufälle und sind daher überzeugt, dass man uns mit Hilfe von Farbharmonie für das Projekt gewinnen wollte. Man war damit wohl erfolgreich. Foto: SALTO
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Profil für Benutzer Giancarlo Riccio
Giancarlo Riccio Sa., 07.10.2023 - 10:47

Toi toi toi per questa iniziativa, innanzitutto. Ma non la si presenti come grande novità, prego, perchè in molte città europee e nord-americane (e in alcuni comuni italiani) concerti di questo tipo sono una bella e consolidata abitudine. L'enfasi, il luogo comune e l'autoreferenzialità non hanno nulla a che fare con la bella musica. Da secoli si fa musica, teatro, danza fuori dagli spazi ortodossi e istituzionali. E le case private sono le preferite...Soprattutto oggi.

Sa., 07.10.2023 - 10:47 Permalink