Gesellschaft | Bio-Essen nicht nur für reiche Familien

Bio-Ernährung ist keine Frage des Geldbeutels sondern der richtigen Zubereitung. Sarah Wiener fordert: „Bringt jedem das Kochen bei!“

„Auch Familien mit durchschnittlichem Einkommen oder wenig Geld können sich biologisch und nachhaltig ernähren, sofern sie eine Voraussetzung erfüllen: Sie müssen kochen können!“ sagt Sarah Wiener, die bekannte Bio-Köchin und Buchautorin aus Österreich bei den Bioland Südtirol Sommergesprächen auf der Alm. „Wer regionale und saisonale Lebensmittel in Bio-Qualität einkauft braucht keinen dicken Geldbeutel.“ Und vor allem brauche es keine teuren Küchen, wenn dort sowieso nur fertig verarbeitete Nahrungsmittel auf genießbare Temperaturen gebracht werden. Was es allerdings braucht ist Zeit und Muße zum Kochen.
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„Auch Familien mit durchschnittlichem Einkommen oder wenig Geld können sich biologisch und nachhaltig ernähren, sofern sie eine Voraussetzung erfüllen: Sie müssen kochen können!“ sagt Sarah Wiener, die bekannte Bio-Köchin und Buchautorin aus Österreich bei den Bioland Südtirol Sommergesprächen auf der Alm. „Wer regionale und saisonale Lebensmittel in Bio-Qualität einkauft braucht keinen dicken Geldbeutel.“ Und vor allem brauche es keine teuren Küchen, wenn dort sowieso nur fertig verarbeitete Nahrungsmittel auf genießbare Temperaturen gebracht werden. Was es allerdings braucht ist Zeit und Muße zum Kochen.

Da es oft schnell gehen muss greifen die Menschen viel zu oft auf Fertig-Pizza, Tütensuppen, Aufback-Brötchen und Tiefkühlgerichte zurück, anstatt sich mit der Verarbeitung der Produkte selbst auseinander zu setzen. Sarah Wiener besitzt mehrere Bio-Restaurants in Deutschland und verabscheut industriell verarbeitete Lebensmittel. „Für die Herstellung eines Industrie-Brötchen sind bis zu 42 Zusatzstoffe erlaubt!“, warnt sie. „Egal wie fortschrittlich wir sind,“ betonte sie, „wir müssen uns in Zukunft natürlich ernähren, um unsere Gesundheit zu bewahren!“ Auch Hendrik Haase, Kommunikationsdesigner und Slow Food- Anhänger, ist dieser Meinung: „Wir müssen uns nur die Zeit nehmen für's Kochen, schließlich essen wir mindestens drei Mal am Tag.“ Auch als er noch Student war, ohne viel Einkommen, hatte er es geschafft sich mit ausreichend Bio-Nahrungsmitteln zu versorgen. Gespart hat er lieber an anderer Stelle als bei seiner Ernährung. Und genau das ist der Punkt:

Solange sich der Wunsch nach ökologisch nachhaltig produzierten Bio-Lebensmitteln nicht im Konsumverhalten manifestiert, kann sich die Landwirtschaft nur sehr langsam wandeln.
Um die Frage „Wie kann ich als Konsument die Landwirtschaft nachhaltig verändern?“ zu beantworten, lud deshalb der Bioland Südtirol Verband Ende Juli zu den „Sommergesprächen auf der Alm“ ein. Südtiroler Bioland Bauern, Konsumenten, sowie Publikumsmagnet Sarah Wiener, die Künstler Oachale von Toule, Alois Hofer und Hendrik Haase trafen sich zur Diskussion auf der Hühnerspielhütte bei Sterzing, einem zertifizierten Bio-Restaurant in 1.868 Meter Höhe, das seit heuer Bioland Gastronomie-Partner ist.

Das Fazit der Veranstaltung: Wer sich ökologisch nachhaltig ernährt und regional und saisonal kocht, unterstützt die kleinen, dezentralisierten Kreisläufe und schützt so unsere Umwelt und unsere Ressourcen. Deshalb sollen wir uns alle Zeit nehmen zum Kochen, lernen was Qualität von Lebensmitteln bedeutet, ausprobieren wie saisonal und regional Kochen schmeckt und auf diese Weise unserer Gesundheit und unserer Heimat – das heißt Leuten, Land und Natur – etwas Gutes tun.