Politik | Stabsübergabe bei Südtiroler Freiheit

Aus Klotz wird Knoll

Sven Knoll ist der neue Leader der Südtiroler Freiheit. Eva Klotz übergibt ein dreißigjähriges Erbe und schneidet plakativ den grünen Streifen der Trikolore ab. Auch ein Weg zu mehr Freiheit.

Eva Klotz ist gut gelaunt, am heutigen 10. September 2013. Ihren Kampf um die Selbstbestimmung Südtirols weiß sie in Sven Knolls Händen gut aufgehoben. So verkündete Klotz auf der Pressekonferenz ihrer Partei: "Es ist mir persönlich auch eine sehr, sehr große Freude den neuen Spitzenkandidaten der Bewegung Südtiroler Freiheit vorzustellen." Fast gerührt muten sie an, hier die Selbstbestimmungs-Mutter, dort der Ziehsohn, dem sie vertrauensvoll die Hand auf die Schulter legt. Sie blicken sich und ja, sie wissen um ihr gemeinsames Anliegen: Los von Italien. "Ja, diese Stabübergabe war mein ausdrücklicher Wunsch", unterstreicht Eva Klotz in einem Gespräch mit Salto.bz. "Da kommen Idealisten nach, die mit neuen Ideen und neuen technischen Mitteln kämpfen. Ja, das freut mich ganz besonders." Ihr 20. Wahlkampf ist das, sagt Eva Klotz, "wir werden weiterhin ehrlich und nach bestem Wissen und Gewissen arbeiten." Halt mit einer jüngeren Mannschaft.

Harmonische Übergabe

Listenführer Sven Knoll hält nun das Zepter in der Hand, soll eine neue Generation von "Freiheitskämpfern" anführen, soll sich um die Tiroler Identität kümmern und das Selbstbestimmungsrecht weiter forcieren. 1/3 der KandidatInnen auf der Liste der Südtiroler Freiheit sind unter 30, Sinnbild für Klotz, dass ihr Streben um ein unabhängiges Südtirol nicht umsonst war. Arbeitsmüde sei sie nicht, sagt Klotz in einem Gespräch mit der Südtiroler Tageszeitung, doch die Zeit sei reif, für eine Übergabe. Der Weg wird für Klotz und Knoll trotzdem einer bleiben, die bislang Listenerste ist hinter Sven Knoll gereiht. "Wir haben das im gemeinsamen Einverständnis entschieden, ganz harmonisch. Und natürlich werd ich weiterhin für die Partei da sein." Einen Nachteil für den Wähler bei den Südtiroler Landtagswahlen 2013 sieht Klotz darin nicht "jeder hat ja vier Vorzugstimmen und kann dann ja die Stimmen geben wem er will, ob an erster oder letzter Stelle auf der Liste."

Die Kandidatenliste der Südtiroler Freiheit sehen Sie hier.

Den klaren Schnitt von Italien, den Klotz, Knoll und die anderen 33 KandidatInnen der Südtiroler Freiheit möchten, unterstreichen die FreiheitskämpferInnen einmal mehr. Mit der neuen Plakataktion "Wähl dich frei." Ein schneller Schnitt, und fast unbemerkt segelt der grüne Teil der Trikolore ab. Kein mühsames Referendum, keine unnötigen Sicherheitsbestimmungen, Schere her, Land frei. Auch ein Weg, zu mehr Freiheit.