Gesellschaft | Aus dem Netz

Ist Sexualität immer privat?

Zuerst reagiert die FAZ auf das Coming Out von Thomas Hitzlsperger, dann schießt der Spiegel in einer Kolumne zurück. Endlich ist sie da, die kontroverse Diskussion übers Schwulsein.

Wir haben uns alle lieb, Angst vor Schwulsein gibt es nicht. "Fast schien es, als fänden es alle in Ordnung, dass sich der Ex-Fußballprofi Thomas Hitzlsperger als schwul geoutet hat. Doch dann dokumentierte die "FAZ" auf Seite eins eine längst ausgestorben geglaubte Homophobie. Das ist ein Grund zum Jubeln." Und zwar für den Spiegel Redakteur Georg Diez. Er schreibt und steht dem FAZ-Autor Jaspar von Altenbockum (Diez: "das klingt schon nach Manufaktum-Journalismus - und so schreibt der Innenpolitik-Chef der Zeitung dann auch") gegenüber:

"Das ist das Aufwallen einer fast physisch spürbaren Angst davor, irgendwie unsittlich berührt zu werden, das ist Panik und bürgerlich-konservative Paranoia."

Die guten Reaktionäre gibt es, das macht den Spiegel-Schreiberling dankbar, denn: "Erst der Feind gibt einer Tat letztlich ihre Kontur. Ein Lob also auf den Reaktionär, der sich angegriffen fühlt, nur weil jemand tut, was er in einer freien Gesellschaft eigentlich nicht tun müsste: Über seine Sexualität zu reden."