Umwelt | Lebensmittel

Gentechnik muss erkennbar bleiben

Bioland, Dachverband für Natur und Umweltschutz und Verbraucherzentrale Südtirol stellen gemeinsames Positionspapier zu neuen gentechnischen Verfahren vor.
Hinweis: Dies ist ein Partner-Artikel und spiegelt nicht notwendigerweise die Meinung der SALTO-Redaktion wider.
Gentechnik
Foto: (C) Verbraucherzentrale
  • Bioland und Dachverband für Natur und Umweltschutz und Verbraucherzentrale Südtirol haben vor Kurzem ein gemeinsames Positionspapier zur neuen Gentechnik vorgestellt.

    Derzeit wird im EU Parlament über die Gesetzesvorlage zur Deregulierung der neuen Gentechnik-Verfahren abgestimmt. Bisher sorgte das strenge EU-Gentechnikrecht dafür, dass alle Arten von neuen genomischen Techniken (NGT) gekennzeichnet, auf Risiken geprüft wurden und jederzeit rückverfolgbar waren. Damit war garantiert, dass Bürger:innen und Produzent:innen jederzeit wussten, wo Gentechnik eingesetzt wurde und hatten so die Wahlfreiheit zu entscheiden, ob sie Gentechnik nutzen wollten oder nicht.

    Mit dem aktuellen Vorschlag der EU-Kommission sollen Pflanzen, die mithilfe neuer gentechnischer Verfahren (wie der Genschere CRISPR/Cas) gezüchtet werden, künftig nicht mehr streng reguliert werden. Hiermit wäre die Risikoprüfung sowie die Kennzeichnungspflicht nicht mehr garantiert und die Wahlfreiheit für gentechnikfreien Anbau in der EU nicht mehr möglich.

    Die Verbraucherzentrale Südtirol, der Dachverband für Natur und Umweltschutz und Bioland Südtirol haben in diesem Zusammenhang gemeinsam ihre kritischen Positionen dargelegt und die Auswirkungen auf Landwirtschaft, Natur und Umwelt sowie Konsument:innen und Produkttransparenz erläutert. Im Positionspapier wird auf diese sozialen, ökonomischen und ökologischen Konsequenzen eingegangen. Rund 50 Verbände, Vereine und zivilgesellschaftliche Organisationen aus Südtirol unterstützen dieses gemeinsame Dokument ebenfalls.

    Gleichzeitig wurde ein Appell an die verantwortlichen Politiker auf lokaler Ebene und in der EU gerichtet, sich für die Beibehaltung des Vorsorge- und Verursacherprinzips, für Transparenz und Wahlfreiheit einzusetzen. Für alle Interessierte gibt es die Möglichkeit, eine Proteststimme gegen die Deregulierung der Neuen Gentechnik abzugeben, und zwar unter diesem Link: https://www.ig-saatgut.de/#mitmachaktion

     

    V. l. n. r.: Gunde Bauhofer, Silke Raffeiner, Josef Oberhofer, Helmut Scartezzini, Anja Matscher und Walter Steger.