Politik | Meran

„Nicht von oben herab“

Mit 39 Frauen und Männern will Paul Rösch zum zweiten Mal ins Rathaus einziehen. Die zwei tragenden programmatischen Säulen: Mitbestimmung und Mitverantwortung.
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Foto: Liste Rösch/Grüne
Im Büro der Südtiroler Grünen scheint man dieser Tage zerstreut zu sein.
Als man die Medien vergangene Woche zur Präsentation der Grünen Liste für die Gemeinderatswahlen in Bozen eingeladen hat, vergaß man das Datum der Vorstellung. Auch diese Woche als es um die Vorstellung der Liste Rösch/Grüne in Meran ging, musste man eine Korrekturmail nachschicken. Man hatte eine Kandidatin zu wenig gezählt.
Dabei passt diese Unprofessionalität im Fall von Meran bestens. Das ist absolut im positiven Sinne gemeint.
Denn Paul Rösch ist auch nach fünf Jahren, in denen er als Bürgermeister der zweitgrößten Südtiroler Stadt vorsteht, nicht zum glatten, kalkulierenden Politprofi geworden. Das zeigt sich daran, dass er als Wahlkampfauftakt ein Buch geschrieben und herausgeben hat, das inzwischen vergriffen ist.
Das zeigt sich aber auch an der Liste und dem Programm, die der amtierende Bürgermeister für die anstehenden Gemeinderateswahlen am Donnerstag im Meran vorgestellt hat. Im 19 Seiten umfassenden Wahlprogramm der Liste Rösch/Grüne steht dabei bereits in der fünften Zeile ein Wort, das die meisten Südtiroler Politiker im Fremdwörterbuch nachschlagen müssen: Demut.
Es ist auch das Narrtiv mit dem sich Paul Rösch und seine Liste präsentieren. „Wie schon in den vergangenen fünf Jahren gezeigt, führen wir unsere Stadt nicht, indem wir von oben herab bestimmen“, sagte der amtierende Meraner Vizebürgermeister Andrea Rossi bei der Vorstellung der Liste „sondern suchen in allen Entscheidungen das Gespräch mit den Bürgerinnen und Bürgern, beziehen sie ein und setzen auf Mitbestimmung und Mitverantwortung“. „Im Mittelpunkt all unserer Entscheidungen stand in diesen Jahren das Wohl jeder und jedes Einzelnen“, ergänzte Paul  Rösch, „und das werden wir auch in den nächsten fünf Jahren so halten“.
 
 
Dafür sei nicht nur die bisherige Arbeit eine Garantie, sondern auch die Kandidatinnen und Kandidaten der Liste Rösch/Grüne. „Ohne anmaßend sein zu wollen, kann ich doch behaupten, dass sich auf keiner anderen Liste ein so breiter, so umfassender, so bunter Querschnitt unserer Stadt findet wie auf dieser“, so der Listenführer und das Zugpferd.
Im Wahlprogramm der Liste Rösch/Grüne steht bereits in der fünften Zeile ein Wort, das die meisten Südtiroler Politiker im Fremdwörterbuch nachschlagen müssen: Demut.
Die Liste Rösch/Grüne tritt mit 39 Kandidatinnen und Kandidaten an, die einen breiten Querschnitt der Meraner Bevölkerung darstellen. 17 Frauen und 22 Männer, die alle Sprach- und Altersgruppen, Stadtviertel, Bevölkerungsgruppen und eine breite Palette an Berufen vereint.  „Die Liste ist ein Ausdruck unserer Stadt in all ihren Facetten“, so Paul Rösch. Der Slogan mit man in die Gemeinderatswahlen zieht lautet dann auch „Wir sind Meran.
Wieder mit dabei auch die Quereinsteigerin Madeleine Rohrer. Sie gehört zusammen mit Paul Rösch und Andrea Rossi zum Spitzentrio, das die Liste anführt.
Die amtierende Stadträtin erklärte bei der Vorstellung, dass man wie schon in den ablaufenden fünf Jahren ein Hauptaugenmerk auf die Entwicklung Merans hin zu einer Stadt legt, die Umwelt- und Klimaschutz besonders groß schreibt. „Es sind dies die Herausforderungen der Zukunft und wir haben gezeigt, dass Meran bei der Bewältigung dieser Herausforderungen eine Vorreiterrolle spielen kann“, so Rohrer.
Dazu brauche es auch eine Mobilitätspolitik, die eine dauerhafte Entlastung der Stadt vor Augen hat und deshalb mit innovativen und gezielten Maßnahmen Fußgänger, Radfahrer und öffentliche Verkehrsmittel fördert.
Das Programm selbst ist eine Fortschreibung dessen, was man schon in der ablaufenden Amtszeit auf den Weg gebracht hat. „Wir haben uns schon vor fünf Jahren das Ziel gesetzt, in unserer Stadt in vielerlei Hinsicht und in vielen Bereichen ein Umdenken einzuleiten“, so der zweite Spitzenkandidat und amtierende Vizebürgermeister Andrea Rossi. „Und dieses Umdenken braucht nicht nur Mut, sondern auch Zeit.
Am 21. September wird sich zeigen ob Meran Paul Rösch diese Zeit lässt.