Politik | Aufklärung Rentenskandal

Gottfried Tappeiners Brief an Rosa Thaler

Die Fakten liegen auf dem Tisch. Gottfried Tappeiner hat Rosa Thaler den "tatsächlich sehr niedrigen Diskontsatz von 0.81 Prozent" empfohlen. Als Volkswirt gibt man gerne Ratschläge, sozusagen.

Gottfried Tappeiner ist Fakultätsstudienleiter an der Universität Innsbruck. Am Institut für Wirtschaftstheorie, -politik und -geschichte ist er tätig, auch als Institutsleiter. Schwerpunkte seiner Arbeit: Bildungsökonomie, Regionalökonomie. Und er ist Pens-Plan Präsident. Bildung, Wirtschaft und Politik verstricken sich einmal mehr in Südtirol.

Auf Tappeiners Ratschläge schwor die ehemalige Präsidentin des Regionalrates. Gegenüber salto.bz sagte Rosa Thaler am 26. Februar:

„Ich bin zum Professor Tappeiner gegangen und hab gesagt: 'Hab ich etwas falsch gemacht?' Und er hat geantwortet: 'Es ist das Beste, was du hast tun können.'

Rosa Thaler und Gottfried Tappeiner verband die Arbeit an der Umgestaltung der Politikerrenten. Am 5. April 2013 schreibt Tappeiner an Thaler:

Der Grüne Landtagsabgeordnete Riccardo dello Sbarba wundert sich. Noch am 7. März 2014 streitet Tappeiner in einem Gespräch mit der Südtiroler Tageszeitung ab, den "tatsächlich sehr niedrigen Diskontsatz von 0,81 Prozent" vorgeschlagen zu haben. Der Brief an Rosa Thaler mit Tappeiners Unterschrift liest sich anders:

Und so schlägt Tappeiner nicht nur die Diskontrate von 0,81 Prozent vor, sondern eben auch die Restlebenserwartung um 13,6 Prozent zu erhöhen. Der Grund: "die regionale Besonderheit, sowie der Bildungs- und Sozialstatus der Zielgruppe." PolitikerInnen leben eben besser und länger. PolitikerInnen waren einfach anders, bisher. Antworten und Erklärungen stehen bislang aus, Riccardo dell Sbarba fordert sie ein.