Wirtschaft | Handwerk und Politik

Handwerker sind unzufrieden mit Landespolitik

85% der Südtiroler Handwerker hat sich in den letzten 5 Jahren nicht gut vertreten gefühlt von den Politikern. Das ist das hervorstechende Ergebnis einer Umfrage die der LVH durchgeführt hat.

11 Fragen hat der Landesverband der Handwerker an eine repräsentative Auswahl von 500 Betrieben in ganz Südtirol gesandt, mit „offenen Fragen wohlgemerkt, keine suggestistiven, die eine Antwort schon beinhalten,“ meint der Präsident Gert Lanz. Fragen zur Zufriedenheit mit den Landespolitikern, mit der Interessensvertretung, und hier gab es bereits die ersten beiden Ohrfeigen für den aktuellen Wirtschaftslandesrat Thomas Widmann. Südtirols Handwerker fühlen sich „schlecht“ vertreten und nur 15 Prozent ließen wissen, die Wahrnehmung ihrer Interessen sei ausreichend. „Wir brauchen endlich einen direkten Ansprechpartner in der Politik“, nimmt Gert Lanz den Ball auf und verweist auf die beiden Landtagskandidaten, die der LVH unterstützt. Dietmar Zwerger vom Listenbündnis „Ladins dolomites-BürgerUnion-Wir Südtiroler“ ist einer von ihnen, er war vor Jahren Wirtschaftssprecher bei der Süd-Tiroler Freiheit und setzt sich jetzt bei seiner neuen politischen Heimat für die Sozialpartnerschaft ein. Neben ihm ist es auch vor allem SVP-Kandidatin Heidi Felderer, die als Hoffnungsträgerin für die Handwerker gilt, führt sie doch einen eigenen Betrieb, genauso wie Zwerger, und kennt die Materie gut. Somit unterstützt der LVH parteienübergreifend, auch wenn klar ist, dass man als Verband vor allem seine Interessen vertreten sehen will und dort hinschaut, wo dies aktiv geschehen kann.

Das letzte Mal einer solchen Interessensvertretung gelang mit Hanspeter Munter, der dies jedoch in Personalunion als Direktor des Verbandes und als Landtagsabgeordneter bewerkstellige und so erhebliche Polemiken provozierte. Munter ist derzeit Wahlkampfmanager der SVP und wird sich keiner Wahl mehr stellen.

Die Umfrageergebnisse lassen an Klarheit wenig über, Südtirols Handwerker wollen besser gehört werden und in der Politik mitreden, vor allem im Bereich der Steuern, der Bürokratie und der Wirtschaftsstärkung. Öffentliche Beiträge sollen auf sinnvollere Weise vergeben werden, die Ungleichbehandlung bei der IRAP-Steuer, bei der IMU und bei den Lohnnebenkosten ist ein weiteres Minenfeld, das die Handwerker geräumt sehen wollen. Der LVH will mit der Politik auf Tuchfühlung gehen, man will weg von den Gesetzen der letzten Jahre die den Klein- und Mittelbetrieben das Leben schwer machten und hin zu den kleinen und regionalen Kreisläufen, sagt der Präsident Gert Lanz.