Politik | Polizeikontrolle in Pordenone

Südtiroler Schützenbund: Dem Unrecht auf der Spur

"Qui siamo in Italia", sagte ein Ordnungshüter in der Provinz Pordenone zu einem Südtiroler Transporteur. Die Polizeikontrolle bestand auf die Vorlage eines Arbeitsvertrages in italienischer Sprache. Eine "grobe Diskriminierung", sagt der Südtiroler Schützenbund in einer Aussendung.

Dem Unrecht auf der Spur, Kampf der Bedrohung. Sie ist allgegenwärtig. Wenn Politik nicht angemessen reagiert, machen sich andere auf, um hinzuweisen. Auf Sprache, Rechte und "Schikanen".
Auf seiner Homepage schreibt der Südtiroler Schützenbund (SSB): "Und wieder wurde dem Südtiroler Schützenbund ein weiterer Beweis dafür geliefert, dass es höchst an der Zeit ist, sich vom italienischen Staat zu lösen − ein Staat, in welchem selbst europäisch verankertes Recht keine Gültigkeit hat."

Verletzte europäische Richtlinien
Letztes Beispiel für die rasche Abwendung von Italien sieht der SSB in einer Polizeikontrolle. Der Transporteur einer Südtiroler Firma sollte seinen Arbeitsvertrag vorlegen. Schauort: Provinz Pordenone. „Der vorgezeigte Vertrag in deutscher Sprache wurde von den Ordnungshütern jedoch nicht akzeptiert“, berichtet der Schützenbund. Auch der telefonische Einwand des Vorgesetzens des LKW-Lenkers es gäbe europäische Richtlinien, die zu respektieren seien, wurden zurückgewiesen.

Straftat wegen deutschem Arbeitsvertrag

„Qui siamo in Italia“, soll ihm ein Ordnungshüter vielmehr gesagt haben. Eine italienische Übersetzung des Vertrages wurde innerhalb von 30 Minuten an die zuständige Polizeidiensstelle gesandt, der Bußgeldbescheid wurde trotzdem zugestellt. Transportunternehmen leistete anschließend der Aufforderung sofort Folge und übersendete innerhalb von 30 Minuten eine italienische Übersetzung des Vertrages an die zuständige Polizeidienststelle. Straftat laut Protokoll: Arbeitsvertrag „lingua tedesca“, berichtet der Schützenbund.

Rekurs wurde von der Firma eingelegt, da diese "zunächst von einer gehässigen Aktion eines faschistisch-/nationalistisch angehauchten Beamten ausging", so der SSB. Negative Antwort auch vom zuständigen Präfekten, "nun muss sich das Transportunternehmen auch noch vor dem Gericht in Pordenone verantworten. Die Kosten für einen entsprechenden Rechtsbeistand werden sich im vierstelligen Bereich bewegen", beschwert sich der Schützenbund.

Eine derartige "Schikane" im vereinten Europa hinterlässt die Bewahrer von Recht und Unordnung sprachlos. Beileibe kein Einzelfall sei dies und die Federnträger fordern: "Bleibt nur zu hoffen, dass auch die hiesige Politik auf solche immer wiederkehrende Vorkommnisse reagiert."