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Foto: (c) Oswald Stimpfl
Ausflug | Ausflug der Woche

Winterwanderung im Hinterpasseier

Das Hinterpasseier ist wohl eines der abgelegensten Gebiete Südtirols. Die Straße klettert nach Moos mit vielen Kehren und Kurven immer höher, von einem Kranz mächtiger, vergletscherter Dreitausender umgeben.

Länge: 6,5 Km,

Gehzeit:  2 h 20 m

Höhenmeter:  340

Anfahrt: Von St. Leonhard in Passeier sind es bis Moos und weiter auf der Timmelsjochstraße bis zum Parkplatz beim Gasthof Schönau 18 km.


Im Winter ist das Timmelsjoch (2509 m), der Grenzübergang ins österreichische Ötztal gesperrt, an der Timmelskehre, bei der Brücke über die hier noch kleine Passer, ist Stopp. Kurz vorher liegt an der Straße, am steilen Hang auf 1720 m, das Gasthaus Schönau, unser heutiges Ziel.

 

Der Ausflug zur Oberen Gostalm

 

Vom Gasthaus Schönau lässt sich eine lohnende Rundwanderung zur Oberen Gostalm unternehmen. Dabei starten wir am Gasthof, gehen auf der wegen der Passsperre kaum befahrenen Timmelsjochstraße 15 Minuten talauswärts und nehmen den Forstweg, der links bergauf abzweigt. Auf dem gespurten Winterweg durch Lichtungen und Wald brauchen wir eine knappe Stunde bis zu den weiten, offenen Wiesen, wo in schönster Panoramaposition die zwei Almhütten (1989 m) stehen (Winterruhe). Vor dem Wirtschaftsgebäude bieten sich Tisch und Bank für eine Marende an. Bis hierher ist der Weg (29B) für Winterwanderer ohne Schneeschuhe meist gut gespurt, für den nächsten Wegabschnitt sind bei entsprechender Schneelage und Wegverhältnissen Schneeschuhe von Vorteil, Lawinenpieps nicht vergessen! So schlagen wir links, in nordwestlicher Richtung, den Steig Nr. 29, ein, er führt weitgehend eben und hangquerend durch schönen hellen Lärchenwald mit großartigen Ausblicken zu den gegenüberliegenden Bergriesen, wo die Trasse der gesperrten Zufahrt zum Pass gut auszumachen ist. Das letzte Steigstück zur Tomelekaser geht steil bergab, von dort auf dem asphaltierten Zufahrtsweg erreichen wir in 15 Minuten den Gasthof Schönau.

 

Interessantes am Weg

 

Das Timmelsjoch ist Österreichs höchstgelegener Straßengrenzübergang und einer der höchsten Alpenpässe überhaupt, erst 1968 wurde die Verbindung als Mautstraße in beide Richtungen offiziell freigegeben. Die Timmelsjoch-Hochalpenstraße ist in ein von der EU kofinanziertes Straßenprojekt eingebunden, an mehreren Haltepunkten informieren dabei fünf auffällige Architektur-Skulpturen über Geschichte, Natur, Kultur, Gesellschaft und Wirtschaft der zwei Grenztäler. Zwischen Moos und Schönau steht eine Aussichtsplattform in Gestalt eines verglasten Granaten, in Anlehnung an die Halbedelsteine, die in den nahen Bergen gefunden werden, der Granatkogel (3318 m), Fundort der Granaten auf der Grenze zwischen dem österreichischen Bundesland Tirol und der italienischen Provinz Südtirol steigt hinter Rabenstein auf.

 

Die Einkehr

 

Gasthof Schönau

 

Der Name ist eine Blendung, von schöner Au keine Spur, nur ein geröll- und felsdurchsetzter, mit schütteren Lärchen bestandener Steilhang. Hier gelang einem pfiffigen Architekten eine Meisterleistung: ein 1958 gebautes, bescheidenes Häuschen ist einem kleinen, feinen Hotel gewichen, das terrassenförmig an der Bergflanke klebt. Das Gasthaus ist im Winter zu einem beliebten Stützpunkt für Winterwanderer und Skitourengeher geworden. Gute Küche, schöne Weinkarte, Fassbier und vernünftige Preise, Herz (Gaumen) was willst du mehr!

 

Gasthof Schönau, Petra und Stephan Etschmann. Rabenstein 55, 39013 Moos in Passeier / Timmelsjoch, Telefon: 0473 647 051, www.schoenau-timmelsjoch.it, ganzjährig geöffnet. Dienstag Ruhetag