Gesellschaft | Hauptstadtverkehr

Bozen - "Citymaut ist unsozial“

Grillini zum Mobilitätsplan für Bozen: Statt von Citymaut und Großprojekten zu träumen, sollte besser in die öffentlichen Verkehrsmittel investiert werden.

50.000 Pendelerfahrzeuge wälzen sich laut aktuellen Zählungen tagtäglich durch Bozen. Über Auswege aus dem drohenden Verkehrskollaps wird seit Jahrzehnten diskutiert. Der PD hatte sich zuletzt für eine Citymaut mit flankierenden Maßnahmen wie Straßentunneln für den Durchgangsverkehr ausgesprochen. Der Movimento 5 Stelle fordert, statt teuren oder unsozialen Lösungen für Bozens Verkehrsprobleme nachzuhängen, kreative Lösungen zu suchen und macht dazu auch einige Vorschläge.

Eine Citymaut, über die auch in der Landesregierung seit geraumer Zeit nachgedacht wird, halten die Grillini für unsozial, weil dann nur noch der in die Stadt dürfe, der es sich leisten kann. Wenn schon dann, sollte die Maut zum Beispiel dann entfallen, wenn sich im Fahrzeug mindestens drei Personen befinden, dies würde die Bildung von Fahrgemeinschaften anregen. „Allein damit ließe sich der Pendelerverkehr um 50 Prozent reduzieren“, ist Pierluigi Gaianigo vom M5S überzeugt.

Für unsinnig hält er dagegen die beiden großen Verkehrsprojekte die seit geraumer Zeit in Bozen diskutiert werden: Den Tunnel von Oberau zur Kampiller Brücke und jener vom Eingang ins Sarntal zum Kreisverkehr in Kardaun. Beide Projekte würden seit ewigkeiten diskutiert aber nie realisiert, weil sie schlicht zu teuer seien. „Weit billiger wäre es den Durchgangsverkehr kostenlos über die Brennerautobahn um Bozen herumzuleiten und das gesparte Geld in den Ausbau des öffentlichen Verkehrs zu investieren“, um eine schnellere und bessere Anbindung der Hauptstadt ans Umland zu gewährleisten, meint Gaianigo. Und nicht zuletzt sollte die sanfte Mobilität, also vor allem das Radfahren weiter gefördert und sicherer gemacht werden.

Mehr lesen: Piano Urbano della Mobilità del M5S - www.beppegrillo.it/listeciviche/liste/bolzano/2011/06/pum-a-5-stelle.html