Gesellschaft | Steuerhinterziehung

Das elektronische Auge

Schätzungsweise gehen pro Jahr 100 Milliarden Euro am italienischen Fiskus vorbei. Welche Maßnahmen nun ergriffen werden.
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Foto: David Rottensteiner
Die Regierung plant mit neuen Maßnahmen mehr Einnahmen durch die Kontrolle von Schwarzgeld zu generieren. Im Visier der Finanzbehörden stehen hierbei vor allem die Schwarzgeldkonten. Im genaueren Fokus stehen hierbei Konten von Personen, welche Ihren Wohnsitz im Ausland gemeldet haben.
Zu diesen Maßnahmen sah man sich gezwungen, da trotz der Einführung der Elektronischen Rechnung, jährlich immer noch schätzungsweise 100 Milliarden Euro am Fiskus vorbeigehen. Eine Maßnahme der Regierung wird es sein ein Archiv einzurichten. In diesem Archiv werden italienische Bankkonten mit den Wohnbescheinigungen verglichen. Ziel ist es hierbei jenen auf die Schliche zu kommen, welche ihren Wohnsitz nur scheinbar im Ausland haben. Zusätzlich dazu soll Künstliche Intelligenz eingesetzt werden, um die Tätigkeiten und Kontrollen der Finanzbehörden zu unterstützen.
 
 
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Supercomputer: Werden mittels Künstlicher Intelligenz Bankkonten bald mit Wohnorten verglichen?  (Foto: Schäferle)
 
Die Regierung erwartet sich durch diese Maßnahmen Einnahmen in Höhe von 3 Milliarden Euro. Diese Einnahmen werden nämlich dringend für den das Haushaltsgesetz im September benötigt. Das Haushaltsgesetz umfasst hierbei 25 Milliarden Euro – aktuell stehen aber nur 10 Milliarden Euro zur Verfügung.
Mit dem Einsatz von Künstlicher Intelligenz erhofft sich die Finanzbehörde die Kapazitäten und die Qualität der Kontrollen zu erhöhen bzw. auszuweiten. Ein entsprechender Gesetzesentwurf wurde hierzu bereits angefertigt (Nr. 111 vom 09. August 2023). Dieser Entwurf soll die Grundlage für die Verwendung neuer Tools bieten. Diese Vereinbarung wurde zwischen dem Finanzministerium (MEF), der agenzia delle entrate“ und der agenzia delle entrate-Riscossionegetroffen.
 
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Agenzia delle Entrate: Mit den neuen Maßnahmen erwartet man höhere Steuereinkünfte (Foto: web) 
 
Zudem soll die künstliche Assistenz auch die Steuerehrlichkeit bewerten, um schwarze Schafe ausfindig zu machen. Die Künstliche Intelligenz soll hierbei von zahlreichen Datenbanken unterstützt werden. Somit wird sichergestellt wird, dass sie ihre Ziele erreicht. Außerdem werden neue Risiko-Management-Modelle entworfen, um einerseits den Bürgern und Bürgerinnen und andererseits internationalen Richtlinien gerecht zu werden. Mit der KI-isierung erwarten sich die Finanzbehörden eine verbesserte Kontrolle der Finanzen und mehr Steuereinnahmen.
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Profil für Benutzer △rtim post
△rtim post Mi., 23.08.2023 - 11:58

Und wie viele Milliarden werden Bürger-innen und Steuerzahlenden, die nicht ansuchen bzw. keinen Antrag um Rückerstattung stellen, vorenthalten?

Mi., 23.08.2023 - 11:58 Permalink
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Profil für Benutzer Andrea Terrigno
Andrea Terrigno Mi., 23.08.2023 - 12:05

Mir wird flau... wir werden uns vor K.I.-Behauptungen rechtfertigen müssen, während die großen Steuerhinterzieher Mega-Rabatte bekommen, da sie ja ansonsten vor Gericht auf die Verjährung spekulieren können...
!!!tleW etrhekrev

Mi., 23.08.2023 - 12:05 Permalink