Politik | Interview

"Es muss eine Antwort geben“

SVP-Landessekretär Martin Alber über die Rechnungen, die bereits für die Måwe-Aktion bezahlt wurden, die anonymen Spender und die geplante Aufklärung der Affäre.

Herr Alber, hat die SVP die Rechnungen für das umstrittene Werbeprospekt von Marie Måwe bereits bezahlt?

Martin Alber: Derzeit steht für uns nur fest, dass eine Rechnung von knapp 5.000 Euro für eine Dienstleistung, die wahrscheinlich der Frau Måwe zugekommen ist, von der Partei bezahlt wurde. Da geht es um die Beilage in der Sonntagszeitung „Zett“. Das haben wir bis jetzt herausgefiltert. Mögliche andere Posten müssen erst noch in der Buchhaltung herausgefiltert werden.

Die Partei wird doch wissen, was sie gezahlt hat und was nicht?

Natürlich. Aber das Ganze ist nicht so einfach. Denn gewisse Themenbereiche, etwa der Versand von Wahlwerbung, wurde gesammelt bezahlt. Das heißt, es steht dann nicht auf der Rechnung „Dienstleistung Marie Måwe“, sondern generell irgendwelche Summen, in denen mehrere Posten zusammengefasst wurden.

Sind Ihnen Spenden bekannt, die explizit für Marie Måwe in der Partei eingegangen sind?

Während  des Landtagswahlkampfes sind verschiedene Spenden eingegangen. Gerade in dieser Angelegenheit werden die beiden am Montag von der Parteileitung eingesetzten Personen, Christoph Perathoner und Dieter Steger, in den nächsten Tagen genau nachforschen. Sie sollen klären, ob einzelne Spenden mit der Frau Måwe zusammenhängen.

Es kursieren unterm Edelweiß verschiedene Namen von angeblichen Spendern. Etwa die Familie Podini.  Alex Podini hat auf salto.bz dementiert?

Ich werden Ihnen dazu keine Namen nennen. Denn die Partei teilt Spender nicht mit. Natürlich halten wird uns aber an die gesetzlich vorgesehenen Transparenzbestimmungen, die vorsehen, dass die Spender im Laufe des Jahres nach Rom mitgeteilt werden müssen.

Verstehen Sie, dass diese Aktion großen Unmut bei den anderen Landtagskandidaten und -kandidatinnen hervorgerufen hat?

Ja. Wir haben bisher zwei Reaktionen von Kandidaten erhalten. Der Herr Oberarzbacher ist aus der Partei ausgetreten, aufgrund der Ergebnisse, die jetzt schon feststehen. Das kann ich nicht ganz verstehen, denn man sollte doch abwarten, was am Ende wirklich Fakt ist. Dazu noch eine Reaktion von Stefan Hofer, der sich von dieser Sache distanziert und um Aufklärung ersucht.

Glauben Sie, dass man diese Sache lückenlos aufklären wird?

Ich bin schon überzeugt, dass man aufgrund dessen, dass ganz konkrete Beträge genannt wurden, sowohl von Ihnen, Herr Franceschini, wie auch von Frau Måwe, dass man diese Beträge – sollten sie stimmen – auch herausfiltern kann. Es wird auf die Finanzierung dieser Maßnahmen auf jeden Fall eine Antwort geben müssen.