Gesellschaft | Aus dem Blog von: Michael Bockhorni

Väter aktiv fragt: Welche Rechte für Getrennte und Geschiedene?

Für die Väter (und deren Verwandten) von ca. 15.000 Kinder nach Trennung und Scheidung ist es wichtig zu wissen, was sie in der nächsten Legislaturperiode von den Parteien erwarten können. Väter aktiv stellt Fragen - an die Südtiroler Parteien.
Hinweis: Dieser Artikel ist ein Beitrag der Community und spiegelt nicht notwendigerweise die Meinung der SALTO-Redaktion wider.

Die Situation für getrennte bzw. geschiedene Eltern und deren Kindern ist extrem schwierig und belastend. Besonders Väter werden oft benachteiligt und diskriminiert. Wir vom Verein "Väter aktiv" haben daher alle wahlwerbenden Parteien sechs Fragen gestellt, wie sie sich in der nächsten Legislaturperiode für dieses Thema einsetzen werden.

Elf Parteien haben in sehr unterschiedlicher Form geantwortet. Wir freuen uns damit den Wähler und WählerInnen eine Orientierung bei einem Thema zu bieten, das vielen Menschen in Südtirol "auf den Nägeln brennt".

1. Frage: Ihre Meinung und Ihr Einsatz zur Durchsetzung des Rechtes von Kindern getrennter Eltern im Sinne der UN-Kinderrechtskonvention auf eine gleichwertige Beziehung durch entsprechende Betreuungszeiten bei Mutter und Vater (Wechselmodell bzw. Doppelresidenz):

SVP: Für alle Fragen hat sie uns folgende Antwort gesandt: Die gesamte Diskussion um das Wohl des Kindes in Trennungs- und Scheidungssituationen (aber nicht nur)  ist von größter Bedeutung und in verantwortungsbewusster Weise nicht einfach in wenigen Antworten abzuwickeln. Entsprechend der staatlichen familienrechtlichen Rahmenbedingungen sind Entscheidungen zum Kindeswohl unter Einbeziehung von Fachleuten zu treffen, und entsprechend der besonderen Herausforderungen der einzelnen Situationen auch einzeln vor dem Familiengericht zu behandeln und klären.

Freiheitliche: Die jüngste Nachricht, dass es in Südtirol rund 25.000 Scheidungskinder gibt, hat aufhorchen lassen. Wir Freiheitlichen haben uns immer schon dafür eingesetzt, dass Kinder bei Scheidungen nicht unter die Räder kommen dürfen. Kinder haben ein Recht auf Mut

Grüne - Verdi - Verc: Nell’interesse dei figli è importante che i genitori separati concordino – se necessario con l’aiuto di una mediatrice o di un mediatore - un progetto comune di cura e di educazione che consenta loro di suddividersi i compiti e i tempi di accudimento.

Südtiroler Freiheit: Ein gutes Verhältnis zu beiden Elternteilen ist wichtig, aber ein Wechselmodell bzw. eine Doppelresidenz ist für die emotionale Entwicklung des Kindes nicht förderlich, da die Kinder einen fixen Bezugspunkt für die Entwicklung brauchen. Durch Kindergarten und Schule haben die Kinder Möglichkeiten, Freundschaften und das soziale Netz außerhalb der Familie aufzubauen. Zahlreiche Studien belegen dies.

Bürgerunion: Die Einhaltung des gemeinsamen Sorgerechtes, gesetzlich seit 2006, muss besser beobachtet werden. Es ist sehr schwer, emotionale Zerwürfnisse der Eltern aus der Elternbeziehung rauszuhalten, deshalb kommt es immer wieder zum Missbrauch des "Alleinerziehens". Die Begleitung der Eltern während der Trennungsphase ist das Um- und Auf in der Trennung des Paares. Präventionsmaßnahmen (z.b. Mediation) wären die beste Voraussetzung für ein Gelingen der Elternschaft nach der Trennung. Doppelresidenz: ich bin versucht, eine Mutter- und Vaterresidenz zu benennen und ich finde sie durch das gemeinsame Sorgerecht berechtigt.

Team Artioli: Ich habe drei Kinder mit drei verschiedenen Vätern. Mit dem letzten führe ich seit 11 Jahren eine glückliche Ehe. Alle drei Kinder sind mit mir aufgewachsen und haben immer freien Zugang zu den Vätern gehabt. Gemeinsame Urlaube mit manchmal wagemutigem Familienmix gehören bei uns zum Alltag. Mein 17 jähriger Sohn wohnt auf seinen Wunsch hin seit einem Monat bei seinem Vater. Wir haben dafür nie richterliche Urteile oder eidesstattliche Abkommen gebraucht. Sie rennen bei mir folglich offene Türen ein.

Unitalia: Perfettamente d'accordo

Scelta Civica: Doppelter Wohnsitz fùr Kinder, deren Eltern getrennt, geschieden oder nicht mehr zusammen sind. (aus ihrem Forderungsplakat)

Rifondazione Comunista: Die UN-Kinderrechtskonvention unterstreicht in der Präambel, „dass das Kind zur vollen und har­monis­chen Ent­fal­tung seiner Per­sön­lichkeit in einer Fam­i­lie und umgeben von Glück, Liebe und Ver­ständ­nis aufwach­sen sollte” (Präam­be­lab­satz 6). Ebenso betont sie in Artikel 7 Abs. 1 das Recht des Kindes, “seine Eltern zu ken­nen und von ihnen betreut zu werden”. Nicht zuletzt verpflichten sich die unterzeichnenden Ver­tragsstaaten dazu, sicherzustellen, “dass ein Kind nicht gegen den Willen seiner Eltern von diesen getrennt wird”. Dies impliziert, sofern keine physische und/oder psychische Gefährdung des Kindes gegeben ist, die Garantie auf eine gleichwertige Beziehung zu beiden getrennten Elternteilen. Dieses Kinderrecht zu garantieren ist die Aufgabe der politischen VertreterInnen. Die Umsetzung muss zum einen durch eine klar formulierte Anpassung der entsprechenden Gesetzgebung sowie durch eine adäquate Thematisierung bzw. Sensibilisierung im öffentlichen Diskurs erfolgen.

Movimento 5 stelle: Il  M5S è a favore dell’affidamento condiviso dei figli minori di genitori separati e divorziati. Il nostro Movimento si prefigge, infatti, la difesa e il sostegno dei principi ineludibili che sarebbero già contenuti nelle norme attuali (Legge 54/06):
- il diritto del minore ad un rapporto equilibrato e continuativo (stabilità affettiva);
- il suo diritto ad essere accudito da entrambi i genitori, che si concretizza nel mantenimento diretto.
La Legge 54/06 è stata tradita in fase di applicazione a causa dello scollamento totale tra orientamento ideologico del sistema legale e volontà del legislatore, che ha tradotto quella popolare. Una spaccatura che rappresenta la principale causa delle condizioni di disagio della famiglia separata, con maggiore sofferenza dei figli, sovraccarico per le madri ed emarginazione e impoverimento dei padri. Per tali motivi, i deputati del M5S (tra cui l’On. Riccardo Fraccaro, eletto nella nostra circoscrizione)  hanno presentato nel corso dell’attuale legislatura una nuova proposta di legge (cfr. atto Camera n. 1403) - curata dall’Associazione Nazionale Crescere Insieme – volta al riconoscimento ed effettivo rispetto del diritto indisponibile dei figli di genitori separati a ricevere pariteticamente da ciascuno di essi educazione e cura, realizzato attribuendo a ciascuno compiti certi. Un equilibrio di tempi, di sacrifici e di responsabilità, finora teoricamente affermato ma non osservato.Quanto alla doppia residenza (in vigore ad es. in Francia già dal 2002), con la pdl n. 1403 proponiamo il doppio domicilio, che non crea alcun problema logistico (caos all’anagrafe, nelle scuole e alle ASL…), ma innegabilmente facilita nei figli la corretta sensazione di trovarsi “a casa” sia quando stanno dal padre che quando sono con la madre.

2. Frage: Ihre Meinung und Ihr Einsatz für das Recht von Kindern nach einer Trennung der Eltern in der gewohnten Umgebung verbleiben zu können, auch wenn jener Elternteil, mit dem sie vorwiegend zusammenleben aus der bisherigen Familienwohnung wegziehen will.

SVP: siehe Antwort auf 1. Frage

Freiheitliche: Die gewohnte Umgebung ist für ein Kind sicher wichtig und ein Umzug kann eine Schockwirkung auslösen. Das plötzliche Fehlen von Freunden, Spielkameraden und örtlichen Gegebenheiten kommt zum Fehlen eines Elternteils noch dazu. Trotzdem ist die Bezugsperson für Kinder wichtiger als der räumliche Bezug.

Grüne - Verde - Verc: A questo proposito pensiamo che sia opportuno valutare se esistono i presupposti per concedere ai figli la doppia residenza rafforzando in questo modo il concetto di pari responsabilità genitoriale. Se i genitori separati vivono in comuni diversi la doppia residenza permetterebbe a entrambi di accedere ad agevolazioni fiscali, a contributi, a sovvenzioni pubbliche in quanto il figlio risulterebbe nello stato di famiglia di entrambi. Inoltre le comunicazioni relative ai figli verrebbero inviate a tutti e due gli indirizzi di residenza, permettendo così a entrambi i genitori di essere ugualmente informati sulle questioni riguardanti i figli.

Südtiroler Freiheit: Die Kinder sollen das Recht haben, bei dem Elternteil zu bleiben, wo sie bereits im sozialen Umfeld integriert sind.

Bürgerunion:  In erster Linie geht es um das Wohl des Kindes. Es ist verständlich, wenn ein Elternteil aus persönlichen Gründen nicht mehr in der Wohnung bleiben will, in der Erinnerungen quälen. Ein gequälter Elternteil ist kein guter Betreuer für die Kinder. Aus der Familienwohnung ausziehen bedeutet nicht unbedingt einen Ortswechsel vornehmen.
Günstige Mietwohnungen für getrenntlebende Väter oder Mütter, in der sie auch die Kinder zeitweise aufnehmen können.

Team Artioli: Dies ist grundsätzlich zu begrüßen, funktioniert aber nur, wenn beide Elternteile einverstanden sind. Ich glaube nicht, dass es Sinn macht, so etwas per Gesetz zu verordnen. Sehr wohl kann man es aber unterstützen.

Unitalia: I figli hanno ragione di essere tutelati e quindi il loro diritto di scelta va rispettato.

Rifundazione Comunista: Art. 3, Absatz 1 der Kinderechtskonvention sieht vor, dass „bei allen Maß­nah­men, die Kinder betr­e­f­fen, gle­ichviel ob sie von öffentlichen oder pri­vaten Ein­rich­tun­gen der sozialen Für­sorge, Gerichten, Ver­wal­tungs­be­hör­den oder Geset­zge­bung­sor­ga­nen getrof­fen wer­den, […] das Wohl des Kindes ein Gesicht­spunkt [ist], der vor­rangig zu berück­sichti­gen ist.“ Da das Leben in gewohntem Umfeld in der Regel besonders bei Kindern u.a. eine innere Stabilität garantiert, muss das Verbleiben des Kindes in der gewohnten Umgebung als Grundprinzip in den rechtlichen Rahmenbedingungen seinen Niederschlag finden, sofern keine physische und/oder psychische Gefährdung des Kindes gegeben ist, und sollte in der richterlichen Praxis ebenso in diesem Sinne gehandhabt werden.

Movimento 5 stelle: Indipendentemente dal luogo in cui sono cresciuti e in cui vivono, il genitore con collocazione prevalente non può trasferirsi in altra località senza il consenso del genitore non “collocatario”. Si precisa, al riguardo, che la figura del genitore “collocatario”, “affidatario” o “co-residente” non è più prevista dalla Legge vigente, sopra citata.

3. Frage: Ihre Meinung und Ihr Einsatz für eine entsprechende Berücksichtigung der Betreuungszeiten sowie der Kosten der zugewiesenen (ehemaligen) Familienwohnung bei der Berechnung des faktischen Unterhalts, wie dies gesetzlich vorgesehen ist.

SVP: siehe Antwort auf 1. Frage

Freiheitliche: Uns wurden viele Fälle gemeldet, wo Väter nach einer Scheidung die ehemalige Familienwohung verlassen mussten. Dabei kommt es meist vor, dass noch Schulden abzuzahlen sind. Diese treffen den Vater doppelt, weil er nach dem Verlust des Wohnrechts auch noch eine eigene Wohnung suchen und bezahlen muss. Diesbezüglich gibt es große Verzweiflung, auch weil nicht selten bei der geschiedenen Frau ein neuer Lebensgefährte einzieht, der sich an den Kosten nicht beteiligt. Es ist wichtig, dass bei der Berechnung des faktischen Unterhalts alle Lasten berücksichtigt werden.

Grüne - Verdi - Verc: Il calcolo dell’effettivo contributo al mantenimento deve essere fatto sulla base del reddito effettivo di entrambi i genitori e non può in nessun modo penalizzare il genitore economicamente più debole, anche se gli è stata assegnata la casa coniugale. Va tenuto conto che non è sempre facile stabilire l’effettiva capacità contributiva dei genitori separati quando questi non svolgono un lavoro subordinato.

Südtiroler Freiheit: Der Unterhalt soll so bemessen sein, dass die Grundbedürfnisse des Kindes gedeckt sind. Kosten der ehemaligen Wohnung tun hier nichts zur Sache, dies wäre nur eine Verwässerung der Thematik.

Bürgerunion: Betreuungszeiten müssen sich auch nach den arbeitenden Vätern und Müttern richten. Es nützt wenig, einen Fernfahrer dazu zu verpflichten, Dienstag nachmittags die Kinder von der Schule abzuholen, wenn er da üblicherweise im Ausland ist. Er kann aber auch nicht zu einem Berufswechsel gezwungen werden. Unterhaltszahlungen müssen sich nach dem Einkommen des zahlenden Elternteils richten und nicht nach dem Preis der Wohnung. Wer in der Wohnung bleibt, zahlt die Nebenkosten. Der Elternteil, der aus der Wohnung auszieht und dann noch den Unterhalt zahlt, muss die Möglichkeit bekommen, sich ein neues Leben aufbauen zu können. Die Einführung der Kindergrundsicherung wäre sicher eine Lösung!

Team Artioli: Damit bin ich einverstanden.

Unitalia: Siamo in linea con quanto attualmente previsto dalle leggi in materia

Rifundazione Comunista: Der Unterhalt wird in den allermeisten Fällen auf Grund des Einkommens berechnet, ohne Berücksichtigung etwaiger Kosten, wie beispielsweise Darlehensrückzahlungen. Dies führt in vielen Fällen zur ökonomischen Verarmung bzw. psychischen Belastung des Unterhalt zahlenden Elternteils. Diese Gefahr muss auch auf gesetzlicher Ebene durch entsprechende Anpassung der Gesetze gebannt werden. Die Ausgaben müssen bei der Berechnung des Unterhaltes berücksichtigt werden.

Movimento 5 stelle: Come previsto dall’art’155 c.c., i genitori devono provvedere al mantenimento dei figli in maniera proporzionale al proprio reddito. La corresponsione dell’assegno periodico che il Tribunale può disporre, qualora necessario al fine di garantire la proporzionalità, deve tener conto delle esigenze dei figli, dei tempi di permanenza presso ciascun genitore (che dovrebbero essere paritetici), dei costi conseguenti all’assegnazione dell’”allora” casa coniugale, nonché delle risorse economiche dei genitori stessi e la valenza dei compiti domestici e di cura da essi assunti. Pertanto, il mantenimento diretto dei figli deve rappresentare  la via ordinaria (pur in presenza di elevata conflittualità tra i genitori, come ribadito dalla Suprema Corte con Sentenza n. 16593/2008).  Mantenimento diretto vuol dire assunzione di responsabilità da parte di entrambi i genitori.

4. Frage: Ihre Meinung und Ihr Einsatz für die Einführung eines Verfahrensbeistandes, welcher auf die Interessen der Kinder achtet und sie durchsetzt (siehe „Cochemer Modell bzw. Elternkonsens“):

SVP: siehe Antwort auf 1. Frage

Freiheitliche: Ein Elternkonsens ist immer anzustreben und darin sind Väter und Mütter zu unterstützen. Ein Verfahrensbeistand ist sicher nützlich und hilfreich, weil in der Phase der Scheidung zwischen den Elternteilen keine Objektivität zu erwarten ist. Entscheidend ist auf jeden Fall, dass die Interessen des Kindes im Mittelpunkt stehen und dass diese auch duch- bzw. umgesetzt werden. Dafür braucht es klare Richtlinien und Rechtssicherheit.

Grüne - Verdi - Verc: Siamo a favore dell’introduzione di un sistema di assistenza processuale multidisciplinare (secondo il modello Cochem) che coinvolga avvocati, psicologi, consulenti familiari, mediatori, assistenti sociali, periti e altre figure professionali che garantiscano la tutela e il rispetto degli interessi dei minori e che favoriscano la responsabilizzazione di entrambi i genitori separati.

Südtiroler Freiheit: Dies hat nur einen Sinn, wenn beide dazu bereits sind. Zwingen kann man dazu niemanden.

Bürgerunion: Was sind die Interessen des Kindes? Diese wollen in erster Linie Mutter und Vater zusammenhaben. Kinder sind in ihrer Meinung beeinflussbar, d.h. bis es zu einer Trennung kommt, haben sie schon eine Menge gehört/erlebt. Es ist schwierig, eine neutrale Interessensforderung zu ergreifen. Bei Uneinigkeit der Eltern, finde ich den Verfahrensbeistand einer neutralen, außerfamiliären Person als angebracht, damit Kinder nicht als Druckmittel der ehemaligen Partner benutzt werden (Kinder- und Jugendanwaltschaft).

Team Artioli: Damit bin ich vollkommen einverstanden.

Unitalia: Perfettamente d'accordo i figli e i loro interessi risultano sempre prioritari

Rifundazione Comunista: Der Weg über die Mediation ist grundsätzlich zu begrüßen, wenn die Beteiligten bereit sind, eine einvernehmliche Lösung zu suchen. Leider wird dies oft nicht der Fall sein, sodass etwa das „Cochemer Modell“ als erste Stufe anzusehen ist und erst in einem zweiten Moment, wenn eine gemeinsame Lösung nicht möglich erscheint, der gerichtliche Weg eingeschlagen werden muss. Im Rahmen des sog. Elternkonsenses muss die Subjektstellung des Kindes berücksichtigt werden, sodass dessen Wunsch und Wille zu berücksichtigen sind.

Movimento 5 stelle: Al fine di tutelare l’interesse del minore, il M5S, attraverso la nuova proposta di legge, intende promuovere efficacemente la mediazione familiare, per aiutare i genitori a costruire accordi, disponendo l’obbligo di una preventiva informazione su di essa prima di adire le vie legali, quando gli animi sono meno esacerbati ed è massima la probabilità di successo.  Garantire, quindi, un’equilibrata relazione tra mediazione e procedimento giudiziario. Inoltre, esistono sul territorio nazionale gli Osservatori sul diritto di famiglia.

5. Frage: Ihre Meinung und Ihr Einsatz für die Einführung eines gesetzlich verankerten Lebensminimums (im Sinne einer nicht pfändbaren Untergrenze) für unterhaltspflichtige getrennte bzw. geschiedene Eltern wie in Deutschland zum Schutz vor dem finanziellen Ruin.

SVP: siehe Antwort auf 1. Frage

Freiheitliche: Eine solche Maßnahme ist richtig und eine entsprechende Forderung wird von uns unterstützt. Getrennte und geschiedene Eltern müssen nicht nur vor dem finanziellen Ruin bewahrt werden, ihnen muss auch geholfen werden, damit sie ihr Selbstwertgefühl und ihre persönliche Ehre nicht verlieren.

Grüne - Verdi - Verc: Già da tempo ci occupiamo della possibilità di introdurre il reddito di base incondizionato. Questa soluzione, che però non potrà essere attuata nel breve periodo, risolverebbe anche il problema del minimo vitale dei genitori separati o divorziati. L’introduzione di un minimo vitale sarebbe una soluzione transitoria in attesa del reddito di base incondizionato

Südtiroler Freiheit: Das gesetzliche Lebensminimum existiert im italienischen Gesetz nicht. Deutschland und Österreich haben hier bereits Maßnahmen getroffen. Der politische Ansatz für die Lösung dieses Problems ist die Einführung der Kindergrundsicherung im Landtag.

Bürgerunion: Unterhaltspflichtige haben ein Recht auf ein menschenwürdiges Leben nach der Trennung. Trennung darf nicht den finanziellen Ruin bedeuten! Wir haben einige gewählte politische Vertreter in Rom, die für den Ausgleich dieses Unrechts sorgen könnten. Die Vorschläge können im Landtag ausgearbeitet werden.

Team Artioli: Diese Frage gehört in das italienische und ins Europäische Parlament. Ich bin keine Gegnerin eines gesetzlich verankerten Lebensminimums. Diese Entscheidung muss aber zwangsläufig in eine grundlegende Wirtschafts- und Sozialreform eingebettet werden. Andernfalls wird sie zu einem Boomerang.

Unitalia: E' un argomento che va certamente approfondito con la massima cautela

Scelta Civica: Alle getrennten oder geschiedenen Eltern in die sozial schwachen Kategorien aufnehmen, die verantwortungsbewusst ihren Unterhaltspflichten nachkommen und infolgedessen unterhalb der Schwelle des Existenzminimums gerät. Sieht das Gerichtsurteil ausserdem dem gemeinsamen Sorgerecht auch eine zeitliche Gleichberechtigung beider Eltern im Hinblick auf dem Umgang mit den Kindern vor, sind eventuelle Beihilfen und Zuschùsse vonseiten òffentlicher Kòrperschaften anteilmàssig an beide Eltern zu gewàhren. (aus ihrem Forderungsplakat)

Rifundazione Comunista: Besonders das Elternteil, das die ehemalige gemeinsame Wohnung verlassen muss, riskieren erhebliche finanzielle bzw. existentielle Engpässe. In diesem Sinne ist ein Lebensminimum gesetzlich einzuführen. Zudem sollten die Unterhaltszahlungen für nicht mitlebende Kinder, eventuelle Darlehen für die Wohnung, in der der/die Ex-PartnerIn lebt, steuerlich absetzbar sein.

Movimento 5 stelle: Siamo favorevoli al riconoscimento del cd. minimo vitale a favore di quei genitori con gravi disagi economici-sociali. C’è da dire, però, che con l’applicazione del mantenimento diretto – previsto dal citato art. 155 c.c. –  in luogo dell’assegno di mantenimento, verrebbe meno in molti casi la necessità di ricorrere a tale agevolazione di carattere assistenziale. Esistono infatti strumenti di calcolo che consentono di determinare, sulla base di dati oggettivi, il costo medio di mantenimento mensile dei figli a carico di ciascun genitore, per capitoli di spesa, in proporzione alle risorse economiche di entrambi (vds. ad es. il modello di calcolo CHICOS realizzato dall’associazione Crescere Insieme), eliminando di conseguenza le difficoltà finanziarie.

6. Frage: Ihre Meinung und Ihr Einsatz für ein Angebot von Krisenwohnungen bzw. den erleichterten Zugang zu Sozialwohnngen für jene getrennte bzw. geschiedene Elternteile, die die Familienwohnung verlassen müssen.

SVP: siehe Antwort auf 1. Frage

Freiheitliche: Unsere Forderung nach Wohnungen für Getrennte und Geschiedne fand zwar Zustimmung, allerdings ist das Angebot derzeit mehr als dürftig. Es braucht in allen Bezirken einige dieser Überbrückungswohnungen, damit von Fall zu Fall auch schnell und unbürokratisch geholfen werden kann. Es ist vorstellbar, bei der Vergabe von Sozialwohnungen für Getrennte und Geschiedene in besonders schwierigen Situationen zusätzliche Punkte zu vergeben.

Grüne - Verdi - Verc: Il genitore che, dopo la separazione, lascia la casa coniugale dove comunque avere la possibilità di trovare un alloggio che gli consenta anche di mantenere i contatti con i propri figli ospitandoli in un ambiente decoroso. Vanno quindi sostenute tutte le iniziative, anche solo temporanee, che supportino i genitori separati o divorziati nella ricerca un alloggio adeguato.

Südtiroler Freiheit: Diese Struktur ist auf jeden Fall einzuführen. Ähnlich wie die Frauenhäuser soll es dies auch für Männer geben.

Bürgerunion: Der Elterteil, der aus der Wohnung auszieht, mit oder ohne Kinder, sollte auf die Vorzugsspur gestellt werden. Der verbleibende alleinige  Elternteil kommt unter Berücksichtigung der Unterhaltszahlungen in den Genuss des Mietbeitrages bis zur Erreichung der Sozialmiete.

Unitalia: Sono d'accordo che questa problematica debba essere risolta in meglio non dimenticando mai i prioritari interessi e diritti dei figli.

Scelta civica: Mehr Chancen für jene Eltern, die infolge eines Gerichtsurteils gezwungen sind, die eheliche oder gemeinschaftliche Wohnung zu verlassen, über eine Bleibe zu verfügen, in der sie ihr Recht auf Umgang mit den Kindern in menschenwürdiger Weise ausüben können.

Rifundazione Comunista: Durch Abänderung des Punktesystems bei den Rangordnungen für den sozialen Wohnbau bzw. für gemeindeeigene Wohnungen ist die Kategorie der „getrennten/geschiedenen Eltern, die die Familienwohnung verlassen müssen“ zu berücksichtigen (ebenso wie eventuelle Darlehen zu Lasten des Elternteiles berücksichtigt werden müssen, der/die das ehemalige gemeinsame Haus/Wohnung verlassen muss), sofern diese eine bestimmte Einkommensgrenze nicht überschreiten.

Movimento 5 stelle: In virtù di quanto sopra esposto, l’offerta di appartamenti “pronto soccorso”  così come un canale preferenziale nell’ambito dell’edilizia agevolata sono utili ma non risolvono a monte il problema. Si ritiene infine necessario un urgente restyling delle disposizioni in materia di agevolazioni DURP (si applicano in ambito provinciale al posto dell’ISEE nazionale), che tenga conto anche delle condizioni dei genitori separati e divorziati.

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Oliver Kaszierski Fr., 25.10.2013 - 22:57

Aus dem Programm der Südtiroler Freiheit:

5. Chancengleichheit zwischen Mann und Frau

Beide Geschlechter sind gleichberechtigt. Die Frauen sollen gemäß ihrer Stärke in allen politischen und gesellschaftlichen Entscheidungsgremien vertreten sein. Gleiche Arbeit ist gleich zu entlohnen, Diskriminierung, in welcher Form und in welchem Bereich auch immer, ist abzulehnen."

Die Antworten aus der Partei werfen Fragen auf, betreffend Kinder und Väter. Gleicherberechtigung von Frauen als Mütter ist bei der Tiroler Freiheit offensichtlich gesetzt: "Kinder gehören zur Mutter!"
Immerhin haben die geantwortet:

"...eine Doppelresidenz ist für die emotionale Entwicklung des Kindes nicht förderlich, da die Kinder einen fixen Bezugspunkt für die Entwicklung brauchen."

Die "zahlreichen Studien" zu dieser steilen These werden die Freiheitlichen dann wohl nachliefern? Hier ist das Gegenteil der Fall, vom nahen Belgien, bis insfernen Australien befürworten Soziologen mit Expertise das Wechselmodell. Nachzulesen in "Wechselmodell: Psychologie - Recht - Praxis (Hildegund Sünderhauf).

"Durch Kindergarten und Schule haben die Kinder Möglichkeiten, Freundschaften und das soziale Netz außerhalb der Familie aufzubauen. Zahlreiche Studien belegen dies."

Bedeutet: Was? Dass von Kindern getrennt lebende Väter nicht zur Familie gehören, oder nicht einmal außerhalb der Familie für ihre Kinder dazusein haben?

Fr., 25.10.2013 - 22:57 Permalink