Gesellschaft | Aus dem Blog von: Nordlicht

was hänschen nicht lernt...lernt Hans nimmermehr?

oder: vom glück der bildung
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vier stunden schule am montag. vier stunden schule am dienstag. vier stunden schule am mittwoch. fünf stunden schule am donnerstag. vier stunden schule am freitag. samstag - frei. nachmittagsunterricht? ja aber nur freiwillig. paradisischer schulalltag für einen erstklässler einer regelschule in innsbruck. (für eine halbtagsbeschäftigten elternteil weniger). der viertklässler darf dreimal in der woche fünf stunden die schule besuchen, und vierzehntägig zwei stunden förderunterricht genießen. eine zweite sprache? auf die frage 'what is your name' erntet die südtiroler tante nur einen ungläubigen blick. natürlich gibts in der tiroler landeshauptstadt auch die möglichkeit zum besuch einer schule mit bilingualer klasse: hat man erst mal diese lotterie gewonnen, heißt es ausdauer beweisen, kinder von einem stadtende ans andere zu fahren. von gut sozial durchmischten klassen gibt es dort keine spur mehr, für viele (leider) auch oder in erster linie ein grund eine solche schule zu besuchen.

zurück in südtirol: die innsbrucker tante hat heute keine chance mehr ihren vorschlag für ein patengeschenk in italienischer sprache verschlüsselt der schwester vorzuschlagen. die viertklässlerin einer grundschule im süden tirols hat seit beginn ihrer schullaufbahn die zweite sprache in wort und schrift erfahren, zudem hat sie die möglichkeit mit einigen menschen in ihrer umgebung die sprache auch im alltag anzuwenden. englisch steht heuer an. sie freut sich schon drauf, trotz der prall gefüllten woche an schulstunden. welch einen segen doch dieses kleine wunderbare land doch hat.

(bildungs)wert ist in den augen vieler menschen oft nur etwas, was geld kostet. da könnte der Hans heute viel erzählen, vom glück.