Politik | Landtagswahlen 2013

Blaues Dream-Team macht SVP Konkurrenz

Die Freiheitlichen sind das zweite Mal in Folge Wahlsieger der Landtagswahlen und holen ihr sechstes Mandat. Und: Auf der Vorzugsstimmen-Schiene überholt das Sieger-Paar Pius Leitner und Ulli Mair fast alle SVP-Mandatare - bis auf die ersten Zwei.

Laut Prognosen sollten sie nicht viel reißen und auf dem Niveau von 2008 bleiben. Doch die Freiheitlichen überraschen bei diesen Landtagswahlen das zweite Mal in Folge mit einem deutlichen Plus: 51.504 Stimmen, das entspricht einem Zuwachs von 14,3 auf 18 Prozent. Damit haben Spitzenkandidat Pius Leitner und Parteichefin Ulli Mair ihr Wahlziel von sechs Mandaten locker erreicht – und können sich wie bereits 2008 als größter Wahlsieger  rühmen, wie auch Pius Leitner betont. „Nach dem Wahlsieg von letztem Mal hat uns kaum jemand zugetraut, dass wir noch einmal darauf legen können“, sagt er, „doch wir haben erneut ein herausragendes Ergebnis erzielt.“

Das gilt allen voran für den Spitzenkandidaten selbst: Mit über 36.000 Vorzugsstimmen fährt er das zweitbeste Vorzugsstimmenergebnis nach Arno Kompatscher ein. Und Parteichefin Ulli Mair liegt mit 31.171 Vorzugsstimmen um nur 148 Stimmen hinter dem Traumergebnis des Zweitgereihten der SVP Arnold Schuler. Mit der Freiheitlichen-Spitze im Landtag sitzen damit weiterhin Sigmar Stocker und Roland Tinkauser, die beide ihr Ergebnis um mehr als 5000 Stimmen steigern konnten. Neu mit dabei sind nun der Brixner Gemeinderat Walter Blaas  sowie die 31-jährige Mühlbacher Werbetexterin Tamara Oberhofer.

Gibt es mit diesem satten Ergebnis in der Tasche nun konkrete Forderungen an die Südtiroler Volkspartei? „Dafür ist es am Wahltag sicher noch zu früh“, meint Leitner.  Klar ist, dass das rechtpopulistische deutsche Lager mit Freiheitlichen, Südtiroler Freiheit und Andreas Pöder mehr als ein Viertel aller Wählerstimmen auf sich vereinen. Ein Fakt, der auch für Albert Stenico von der Liste Scelta Civica beunruhigend ist. „Gerade für die Italiener ist es sehr bedrückend, dass offenbar 25 Prozent der Südtiroler für eine Trennung von Italien sind“, meint er. Eine Einschätzung, die Leitner nicht teilt. „Das ist nicht bedenklich, sondern erfreulich“, meint er. Gleichzeitig betont der  Freiheitliche jedoch, dass seine Partei einen anderen Kurs fährt als die Südtiroler Freiheit. „Natürlich treten auch wir für ein eigenständiges Land ein, doch wir wollen den Weg dorthin gemeinsam mit den Italienern gehen.“