Chronik | Verkehrsunfall in Uttenheim

Hans Kammerlander, „Komm wieder auf die Beine!“

Hans Kammerlander wurde im Brunecker Krankenhaus erfolgreich operiert. Veranschlagte Genesung: zwei bis drei Monate. Was bleibt ist der Schock, über den verstorbenen René Eppacher, der tief sitzt. Und die offene Frage: Gab es alkoholisierte Fahrzeuglenker?

Hans Kammerlander wird im Brunecker Krankenhaus abgeschirmt. „Hoffentlich fängt er sich bald wieder“, sagt Sigi Pircher, der Manager des Extrembergsteigers, der derzeit alle Hände voll zu tun hat. Pircher betreut seinen Schützling, gibt Presseinformationen, spricht mit den Ärzten, mit Freunden und Angehörigen. Damit Kammerlander sich rasch erholen könne, sei „derzeit sehr viel Ruhe wichtig.“ Man habe schließlich wichtige Bergprojekte im nahen Jahr 2014 geplant.

Prognosen und Glückwünsche

Dr. Monika Zäbisch, die ärztliche Dirketorin im Krankenhaus Bruneck, schreibt in einer Pressesaussendung am Mittwoch, 27. November: „Der Extrembergsteiger hat sich Verletzungen am rechten Kniegelenk sowie multiple Prellungen und ein leichtes Schädelhirntrauma zugezogen.“ In einer einstündigen Operation wurde Kammerlander vom  Facharzt für Traumatologie, Dr. Thomas Pezzei, operiert. Die Diagnose: Schienbeinkopffraktur rechts, abgerissen der laterale Meniskus. Im Februar soll der Sportler so weit wieder fit sein und auch „auf den Berg gehen können.“
Extreme Touren noch möglich? Auf Kammerlanders Facebook-Profil trudeln indessen Glückwünsche und „Gute Besserungs Wünsche ein.“ „Liebe Grüsse aus Down Under“, „Namaste Hans, wünsch Dir baldige Genesung und sende herzliche Grüße aus Tirol. Werd bald gesund!“, Helge Wassermann, Tiroler Bergführer. "Komm wieder auf die Beine!", schreibt Jürgen Neumeier aus dem Oberallgäu.

Wer ist schuld?

Ob bei dem schweren Verkehrsunfall am Dienstag, 26. November, in Uttenheim Alkohol im Spiel war, ist noch nicht geklärt. Alle Verletzten wurden einem Alkoholtest unterzogen, Laborwerte liegen derzeit noch keine vor. Der 21-jährige René Eppacher verlor noch an der Unfallstelle sein Leben, weitere fünf Personen, darunter Hans Kammerlander, wurden verletzt. Den frontalen Zusammenstoß zwischen dem Ford Fiesta von Eppacher und Kammerlanders Mercedes Kleinbus, der talauswärts unterwegs gewesen war, wollen Augenzeugen beobachtet haben. Die Südtiroler Tageszeitung schreibt: „Ein mit den Ermittlungen direkt betrauter Beamte bestätigte: Nach Zeugenaussagen sei es tatsächlich Hans Kammerlander gewesen, der talauswärts gefahren und auf die Gegenfahrbahn geraten sei.“ Hat wirklich Kammerlander den Unfall verursacht? Und warum ist er auf die andere Fahrbahn geraten? Eine ruhige Genesung schaut wohl anders aus. Und Sigi Pircher wird weiterhin viel zu tun haben.