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Meran könnte grünes Licht geben

Die Stadtregierung will der Standseilbahn nach Schenna nur zustimmen, wenn das Land weitere Mobilitätsvorhaben unterstützt, etwa die Neugestaltung der Bahnübergänge.
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Foto: Südtirol für alle
Die Meraner Stadtregierung aus SVP, Lista Civica und Alleanza per Merano hat sich am Mittwochabend mit der geplanten Standseilbahn von Meran nach Schenna befasst. Denn das Land hat von den drei betroffenen Gemeinden Meran, Schenna und Dorf Tirol einen Grundsatzbeschluss zum 107 Millionen Euro teuren Projekt gefordert.
Die italienischen Koalitionsparteien waren bis vor kurzem der Standseilbahn gegenüber eher skeptisch eingestellt, nun scheint sich das Blatt gewendet zu haben. Erstenes herrsche nun weitgehend Konsens darüber, dass eine Standseilbahn von Schenna nach Meran vor allem für das Stadtviertel Obermais Erleichterung bringe. Zweitens fordere man aber eine Garantie, dass mit der Realisierung des Projekts nicht Ressourcen für andere Mobilitätsvorhaben abgezogen werden, teilt SVP-Fraktionssprecher Reinhard Bauer mit.
 
 
Bürgermeister Dario Dal Medico (Lista Civica) stellt diese Vorhaben in einer Liste zusammen, darunter der Bau des Mobilitätszentrums mit genügend Parkplätzen, der Ausbau der Bahnlinie Meran - Bozen, die Umrüstung der öffentlichen Busse auf einen umweltfreundlichen Antrieb und eine zusätzliche MeBo-Ausfahrt auf der Höhe des Rennstallwegs am Kasernenareal zwischen Sinich und der Ausfahrt nach Marling.
 

Passierbarkeit gewährleisten

 
Beim Ausbau der Bahnlinie wird das zweite Gleis zwar nur bis nach Untermais geführt, allerdings erhöht sich die Zugfrequenz innerhalb der Stadt und drei der vier Bahnübergänge wären mit acht Zügen pro Stunde meist nicht passierbar. „Hier muss gemeinsam mit dem Land eine Lösung gefunden werden, es braucht entweder eine Unterführung oder eine alternative Gestaltung der Bahnübergänge, die sich alle drei in der Nähe des Meraner Lidos befinden und viel befahren werden. Die Kosten wird hier die Gemeinde nicht alleine tragen können“, erklärt Bauer.
Bevor der Grundsatzbeschluss zur Standseilbahn in den Meraner Gemeinderat kommt, soll das Thema noch SVP-intern diskutiert werden, eventuell sogar mit allen vier Ortsausschüssen der Stadt. Die drei SVP-Bauernvertreter und Gemeinderäte Christoph Mitterhofer, Michael Höller und Michael Waldner könnte je nach Trassenführung von den Grundstücksenteignungen selbst betroffen sein.
Innerhalb der Meraner Bevölkerung ist das Thema Standseilbahn weiterhin umstritten. „Wir sind der Meinung, dass ein Antrag aus der zweitgrößten Stadt Südtirols, der von 5.000 Unterschriften unterstützt und von den wichtigsten Wirtschaftsverbänden des Bezirks (HGV Meran, HGV Tourismusgenossenschaft, Bauernbund Bezirk Burggrafenamt, Stadtviertelkomitee Historischer Ortskern Meran, PD Meran) unterstützt wird, zu einem so kontroversen Thema wie der Standseilbahn nach Schenna, die ein wirtschaftliches Engagement von mindestens 110. Millionen Euro vorsieht, es zumindest verdient, gehört zu werden“, teilt das Initiativkomitee gegen die Standseilbahn mit. Sie fordern einen Termin mit Landeshauptmann Arno Kompatscher, um ihm die Unterschriften persönlich zu übergeben.
 
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Winny Felderer Sa., 17.06.2023 - 02:34

Bin gespannt, was im Bereich Bahnübergänge vorgeschlagen wird. Kostet Zeit und viel Geld. Das wird dann eine Unter-Unterführung im Bereich Mazziniplatz, im Bereich Passer noch problematischer...
Ziemlich plumpes Ablenkungsmanöver.

Sa., 17.06.2023 - 02:34 Permalink
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Max Walder Mi., 21.06.2023 - 15:56

Antwort auf von Arne Saknussemm

Wir haben ja schon auf der aktuell eingleisigen Strecke Bozen-Meran schon einen 30-Minuten-Takt, also 2 Züge pro Stunde und Richtung an diesen Bahnübergängen. Da halte ich eine Verdopplung nach dem zweigleisigen Ausbau zwischen Untermais und Sigmundskron für durchaus realistisch (ist auch von offizieller Seite aus das Ziel).

Mi., 21.06.2023 - 15:56 Permalink