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Foto: © Fiera Messe Bolzano Bozen
Wirtschaft | JungforscherInnenpreis

Kraft der jungen Forschung

Um Innovation zu fördern gibt es jedes Jahr Wettbewerbe. Einer davon ist der Euregio-JungforscherInnenpreis. Zum zweiten Mal wurde er heuer vergeben und bestätigt erneut die Existenz junger Forscher.

Unsere heutige Gesellschaft sieht sich mit vielen Problemen konfrontiert. Klimawandel, demographische Entwicklung, unsichere Energieversorgung. Eigentlich sollte sich der gesamte Erdball betroffen fühlen, ernsthafte Gedanken um die Zukunft werden sich trotzdem nur die kommenden Generationen machen müssen. Gerade deswegen ist es ein positives Zeichen, wenn es junge Forscher und Forscherinnen gibt, die sich mit diesen Zukunftsfragen auseinandersetzen. Und das geschieht unter einem gewichtigen Schlagwort: Innovation. Das Engagement der Jungforscher für Entwicklung und Forschung erkannten auch die Handelskammern von Bozen und Trient sowie die Wirtschaftskammer Tirol. Bereits zum zweiten Mal stifteten sie, im Rahmen des Tiroltages des Europäischen Forums Alpbach am 18. August, den Euregio-JungforscherInnenpreis. Forscher, die maximal 35 Jahre alt sind und entweder aus der Europaregion Tirol stammen oder dort tätig sind, waren eingeladen, ihre wissenschaftlichen Arbeiten einzureichen. Aus 28 Bewerbungen wurden sechs Arbeiten ausgewählt und vorgestellt.

„Jungforscher der Jahres“

Peter Willeit, ein Mediziner aus Innsbruck, konnte sich mit seiner Arbeit zum Thema Mikro-RNS als zukünftige Biomarker für Herzkreislauferkrankungen durchsetzten und darf sich nun „Euregio-Jungforscher des Jahres“ nennen. „Meine Hauptmotivation war es, nach Tirol zu kommen und meine Arbeit einem internationalen Publikum zu präsentieren“, begründet Peter Willeit seine Teilnahme am Wettbewerb. Willeit, der an der Universität in Cambridge studiert, berichtet von einem „tollen Erlebnis“ in Alpbach. Überhaupt sei die Plattform sehr wichtig, weil man sich austauschen und voneinader lernen könne, erklärt der Gewinner des JungforscherInnenpreises. Warum ausgerechnet seine Forschungsarbeit zur besten auserkoren wurde, kann Peter Willeit nur vermuten: „Wahrscheinlich hat der Jury die Tatsache gefallen, dass ich in die weite Welt hinaus gegangen bin, um mir Wissen anzueignen und zu forschen“. Trotzdem sei es keine leichte Entscheidung für die Jury gewesen, sagt der „Jungforscher der Jahres“, „es waren nämlich viele unterschiedliche Fachrichtungen unter den Arbeiten vertreten“. Einen Teil der 2000 Euro, die der Gewinner erhielt, werde er nun wahrscheinlich in ähnliche Projekte investieren.

Nordtirol führend

Michl Ebner, Präsident der Handelskammer Bozen, sieht in solchen Wettbewerben eine Möglichkeit, das Thema Innovation in den Köpfe der Menschen zu platzieren. Besonders in Südtirol sei das notwendig, denn Ebner weiß: „Südtirol ist hinten, wenn es um Förderung der Entwicklung und Forschung geht“. In Nordtiol gebe man dafür schon viel mehr Geld aus, betont der Mitbegründer des JungforscherInnenpreises, dort befinde man sich über dem europäischen Durchschnitt. Und genau dahin müsse auch Südtirol.

Sehr hohe Qualität

Durch den Einsatz junger ForscherInnen soll es gelingen, dieses Ziel zu erreichen. Und ForscherInnen gibt es offensichtlich viele: Mit  28 Einreichungen nämlich konnte beim JungforscherInnenwettbewerb heuer ein Bewerbungsrekord erzielt werden. „Wenn bei der 2. Ausgabe bereits 28 Arbeiten eingereicht werden, ist das schon ein gutes Resultat“, betont Michl Ebner, „vor allem, weil deren Qualität so hoch ist“. Wenn das Niveau in den kommenden Jahren gehalten werden kann, sei das als großer Erfolg zu verbuchen, meint Ebner. Der Präsident der Handelskammer Bozen unterstreicht, dass es auf das Ambiente ankomme, damit junge Forscher Perspektiven erkennen. Dieses Ambiente könne nur durch Förderung geschaffen werden. Den Euregio-JungforscherInnenpreis soll es auch in Zukunft geben, sagt Michl Ebner, „es ist keine Eintagsfliege, wie man sieht“.