Politics | Burggrafenamt

Die Meraner SVP gratuliert sich selbst

Das Abkommen zum Pferderennplatz werte die Anlage auf und biete neue Möglichkeiten für die Stadtentwicklung. Altbürgermeister Rösch kritisiert die Entscheidung.
Pferderennplatz Meran
Foto: Südtirol
Die SVP Meran begrüßt den Beschluss der Landesregierung in das Miteigentum des Pferderennplatzes einzusteigen. „Nach jahrelangen Verhandlungen und einem Stillstand unter Bürgermeister Paul Rösch hat die Meraner Stadtregierung nun eine Einigung mit Landeshauptmann Arno Kompatscher erzielt. Das Abkommen ist von großer Relevanz für Meran und wurde gestern von der Landesregierung gutgeheißen“, teilt die Meraner SVP mit. Sie regiert seit rund eineinhalb Jahren mit den italienischen Koalitionspartnern La Civica und Alleanza in der Kurstadt.
 
 
Mit dem Abkommen gehen 60 Prozent des Eigentums am Pferderennplatz an das Land über. Rösch kritisiert den Deal in der Tageszeitung: „Das Land kann als Eigentümer von 60 Prozent der Anlage tun und lassen was es will und wer weiß, wer morgen das politische Sagen hat?“ Während seiner Amtszeit als Bürgermeister beharrte er darauf, dass mindestens 51 Prozent am Pferderennplatz bei der Gemeinde Meran bleiben. Darauf lies sich Landeshauptmann Arno Kompatscher allerdings nicht ein und forderte bereits damals 60 Prozent.
 

Zukunftsprojekte für Meran

 
Die Vereinbarung mit dem Land sieht neben der Aufwertung des Pferderennplatzes vor, dass drei Immobilien an die Stadtverwaltung übergehen, und zwar das ehemalige Gerichtsgebäude am Kornplatz, das Ex-Böhler Gebäude in Obermais und das Maria Ward Gebäude am Sandplatz. „Das Vorhaben gehört neben der Erschließung des Kasernenareals und der Realisierung des Mobilitätszentrums zu den wichtigsten Zukunftsprojekten, die zwischen Land und Gemeinde im Raum stehen“, so die Meraner SVP.
 
 
„Dank der guten Zusammenarbeit mit Landeshauptmann Arno Kompatscher und der Landesregierung haben wir ein Abkommen getroffen, mit dem sich viele neue Möglichkeiten für unsere Stadt auftun. Der Pferderennplatz kann aufgewertet und einer breiteren Nutzung zugeführt werden, das ehemalige Böhler Gebäude ist sicherlich strategisch für die Entwicklung des Ortskerns von Obermais, im ehemaligen Gerichtsgebäude könnte die Stadtpolizei Platz finden und somit eine Lösung für den Platzmangel im Gemeindegebäude gefunden werden, Maria Ward ist für eine soziale Nutzung ideal gelegen. Mit der Übernahme der landeseigenen Gebäude steht der Stadt neuer Raum zur Entwicklung zur Verfügung. Nächster Schritt ist es durch einen partizipativen Prozess zu erheben, welcher Nutzung dieser zugeführt werden soll”, betont Vizebürgermeisterin und Stadtkomiteeobfrau Katharina Zeller.
Sozialstadtrat Stefan Frötscher und Fraktionssprecher Reinhard Bauer sehen besonders in der Übernahme des ehemaligen Schülerinnenheims Maria Ward eine große Chance für die Stadt: „Die Immobilie würde sich ideal eignen, um eine Unterkunft für Menschen in Not zu schaffen. Meran braucht eine Einrichtung nach dem Modell des ‘Haus der Solidarität’ in Brixen, vor allem aber für junge Menschen. Maria Ward bietet sich unter anderem für die Umsetzung unseres Konzepts des Chancenhauses an.“
 
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Dietmar Nußbaumer Wed, 06/21/2023 - 22:29

Wurden die Erben der ursprünglichen Eigentümer eigentlich jemals ordentlich entschädigt oder hat man Benitos Raub stillschweigend verlängert?

Wed, 06/21/2023 - 22:29 Permalink
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Josef Fulterer Thu, 06/22/2023 - 06:29

In reply to by Winny Felderer

Est ist schon auffalend, wie locker + spendabel die Landesregierung die touristischen Atraktionen von Meran untersützt (...einer Sparte, die in Südtirol weniger als 20 % zur Volkswirtschaft beiträgt) und gleichzeitig die Mitarbeiter + die eigenen Beamten aus dem Dienstververhältnis hungert.
Der Pferde-Rennplatz ist nun wohl die neueste Adresse, bei der die Landesregierung den groß-zügigen GOLD-ESEL zu spielen gedenkt.

Thu, 06/22/2023 - 06:29 Permalink