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Trendsport River-Surfing

Sie denken beim Surfen automatisch an Hawaii, Kalifornien oder Australien und glauben, dass Südtirol damit nichts am Hut hat? Dann haben Sie sich geirrt.

River-Surfen heißt die neue Trendsportart. "Die ganze Sache fing vor ungefähr 7 Jahren an, als wir eine Tour durch Portugal und Australien machten", erzählt Martin Baumgartner, einer der ersten Brixner Riversurfer. "Damals konnten wir auch erste Erfahrungen mit dem klassischen Surfen sammeln." Als die jungen Brixner dann wieder nach Hause kamen, ließ sie die Faszination dieses Sport nicht mehr los und da es in Südtirol bekanntlich an einem Meer fehlt, musste eine andere Lösung her. Der strömende Eisack und die aufkommende Sportart River-Surfing boten die Gelegenheit, auch weiterhin das Wellenreiten zu genießen.

Das Prinzip ist einfach. Man benötigt dazu eine Brücke, ein elastisches Bungee-Seil und ein Surfbrett. Der Surfer setzt das an der Brücke befestigte Seil mit Hilfe der Gegenströmung des Flusses in Spannung. Sobald der Surfer dann sein Board besteigt, zieht ihn das Seil gegen die Stromrichtung des Flusses. Je stärker die Strömung, desto mehr Druck liegt auf dem Seil und umso besser gelingt es den Wellenreitern dann, im Fluss zu surfen. Eine Sportart, die mittlerweile in verschiedenen Orten einen starken Zulauf im gesamten Alpenraum findet. So trafen sich die Gemeinschaft der Sportler aus Österreich und Deutschland dieses Jahr bereits zum zweiten Forum Flusswelle in München vom 1-2 August. An dem Interessierte, alles über die Nutzung von Flüssen für Sportaktivitäten erfahren konnten.

Aber nicht nur in der Alpenmetropole, auch in Brixen nahm die Begeisterung fürs River-Surfing zu."Anfangs waren wir nur zu dritt oder viert. Alle, die uns beim Surfen zuschauten, wurden sofort neugierig. Zu einer verstärkten Nachfrage kam es vor allem in diesem Jahr. Es sprachen uns vermehrt auch Personen an, die davon gehört hatten und River-Surfen auch selbst ausprobieren wollten." Diese Möglichkeit bietet die Interessengemeinschaft Surfwelle Brixen auch an. Die Sicherheit ist dabei oberste Gebot. Zunächst werden daher den Neulingen die Launen des Flusses nähergebracht. So wird ihnen vorerst erklärt, wie sie sich im Wasser zu verhalten haben. Dann folgt der eigentliche Lehrgang des Surfens. "Es gab einige Talente, die es schon beim ersten Mal schafften, auf dem Board stehen zu bleiben", sagt Martin. Viele, die es probiert haben, kommen auch wieder. Das Interesse an den Kursen ist derart , daß die versucht die Interessengemeinschaft Surfwelle Brixen nun auch die erste künstliche Welle Italiens realisieren will, um so die Möglichkeit des Sportes und der Aktivität zu erweitern. Es wurden bereist Machbarkeitsstudien durchgeführt und mit den verantwortlichen Behörden gesprochen.

Wer Lust und Laune bekommen hat, River-Surfen selbst zu probieren, darf sich bei der Interessengemeinschaft melden. Vielleicht kommt so trotz des flauen Wetters doch noch wenig Sommerstimmung auf. Anbei spannende Bilder vom Surf-Abenteuer.