Politics | Müll

Den Müll der anderen wollen wir nicht

Der Müllverbrennungsofen steht wieder unter Beschuss. Weil zu groß geplant, müsse jetzt laut "sblocca Italia" Müll aus anderen Regionen Italiens mitverbrannt werden.

Vor einem Jahr wurde der Bozner Müllverbrennungsofen in Betrieb genommen, ausgestattet mit modernster Technologie und einer Kapazität für 135.000 Tonnen Müll im Jahr. Zu groß und zu teuer, lautete die Kritik von Anfang an. Zahlreiche Störfälle sorgten ebenfalls dafür, dass der Ofen in der Beliebtheit der öffentlichen Meinung nicht gerade stieg. Nun kommt ein weiteres Detail hinzu, das die Polemik um die Anlage aufs Neue befeuert. Über das Dekret "Sblocca Italia" soll Restmüll aus anderen Regionen Italiens dazugeholt werden und in Bozen verbrannt werden. Bozens Bürgermeister Luigi Spagnolli und Vizebürgermeister Klaus Ladinser zeigen sich entrüstet. Man werde alles tun, um sich gegen eine solche Maßnahme zu wehren. "Aus welchen Gründen Renzi das Dekret erlassen hat, interessiert mich wenig", sagt Ladinser in der Tageszeitung Corriere dell'Alto Adige, "ich glaube, die Bozner haben ihren Beitrag zur Müllbeseitigung geleistet und wir wollen keinen Müll von außen."

Auch die Grünen protestieren, allerdings weniger gegen das Dekret "Sblocca Italia" als vielmehr gegen den ihrer Ansicht nach falsch geplanten Ofen. "Für uns ist das ein weiteres Mal der Hinweis darauf, dass die Anlage viel zu groß gebaut wurde (worauf wir Grünen immer schon hingewiesen hatten), und dass von einer völlig falschen Annahme der Müllentwicklung ausgegangen worden war." Die Suche nach Müllverbrennungsmaterialien zeige das groteske Ausmaß der Situation. Anstatt nach Verbrennungsressourcen zu suchen, fordern die Grünen die Verantwortlichen auf, ihre Planungsfehler einzugestehen und über sinnvolle Lösungen nachzudenken, etwa "indem man auch teilweise Schließungen im Jahreslauf andenkt." 

Grüne: Wenn einerseits Krankenhäuser geschlossen werden, ist es umso absurder, dass andererseits weiterhin Geld im Müllofen verheizt wird. 

Die SüdTiroler Freiheit fordert ihrerseits Aufklärung von der Landesregierung: "Ob es stimmt, dass aufgrund des Dekretes „Sblocca Italia“ zukünftig Müll aus Italien in Süd-Tirol verbrannt werden muss?" Ein solcher Müllimport aus Italien widerspreche eindeutig der Süd-Tiroler Gesetzgebung. Umso unverständlicher sei es, dass die SVP im Parlament dieser Bestimmung zugestimmt habe.

SüdTiroler Freiheit: Italien soll sich seinen Müll gefälligst selbst behalten!

Kritik üben die Grünen an der noch fehlenden Fernwärmeanlage. Derzeit werde nur ein geringer Teil (ca. 1/5) der thermischen Energie in das bestehende Fernwärmenetz eingespeist, weil das Netz nicht rechtzeitig geplant und gebaut worden sei. 

Hierzu gibt es Neues vonseiten der Landesregierung. Energielandesrat Richard Theiner gab auf der heutigen Pressekonferenz grünes Licht für die Mitfinanzierung durch das Land. Mit 20 Millionen Euro werden die Pläne der Ecotherm unterstüzt, den Ausbau der Fernwärmeanlage für die Stadt Bozen voranzutreiben. Die Planungskosten liegen bei 75 Millionen Euro.  "So kann endlich das Potential der Restmüllverwertungsanlage optimal genutzt werden, wir können auch die schädlichen Emissionen, die durch die Verbrennung von Heizöl oder Methan entstehen, erheblich senken", sagte Theiner. Im Jahr 2022 soll die Endausbaustufe erreicht sein.

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Mensch Ärgerdi… Tue, 11/25/2014 - 18:06

"Mit 20 Millionen Euro werden die Pläne der Ecotherm unterstüzt, den Ausbau der Fernwärmeanlage für die Stadt Bozen voranzutreiben. Die Planungskosten liegen bei 75 Millionen Euro."
Ja dann sollen die anderen Regionen die ihren Müll bei uns entsorgen wollen zahlen und somit das Projekt finanzieren.
Der Verbrennungsofen war sowieso von vorhinein eine Schnapsidee, jetzt wo er da steht, soll er frisch genutzt werden. Oder?

Tue, 11/25/2014 - 18:06 Permalink
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Argante Brancalion Tue, 11/25/2014 - 19:18

Voglio ricordare che i Verdi in comune a Bolzano con i loro consiglieri e assessori (Moroder, Rungger e Fattor hanno allegramente votato a favore della costruzione del nuovo inceneritore. Moroder lo ha messo tra gli impianti chiave per il suo progetto: Bolzano CO2 neutrale entro il 2020. Fattor è diventato addirittura il presidente di Ecocenter, la società che gestisce l'impianto. Anche se piccola una responsabilità ce l'hanno!
All'assessore Theiner voglio ricordare che l'inceneritore brucia per lo più plastica che si fa col petrolio e quindi le emissioni sono le stesse, anzi sono peggio.
Collegare le linee di teleriscaldamento è un'altra stupidaggine. Se i rifiuti continueranno a calare come sembra, se fossimo obbligati da Stato o Europa ad aumentare la differenziata, con cosa teleriscalderemo? I paesi scandinavi si sono già pentiti delle loro enormi reti di teleriscaldamento collegate agli inceneritori che non sanno più cosa bruciare. Corti di vista e poco lungimiranti nonché sordi sono le caratteristiche più salienti dell'attuale classe dirigente. Theiner vuole finire la rete di teleriscaldamento nel 2022. Io non gli credo, fesserie da politico. Si tratta di sventrare in lungo e in largo l'intera città compreso l'areale della stazione che non c'è e probabilmente non ci sarà. Sicuro di farcela, con quei miseri 20 milioni? E il resto dei soldi chi ce li mette? La SEL che sta giocando con 800 milioni di debiti? Se l'inceneritore doveva costare 70 milioni di € e invece ne è costato 116, mi sembra ovvio pensare che anche il teleriscaldamento ne costerà 100 - 120. L'amministrazione pubblica ci ha abituato a grandi differenze tra preventivi e consuntivi. Se si spendesse quella cifra nell'energia solare, quanti tetti si potrebbero coprire con pannelli? E quanta CO2 verrebbe risparmiata? E quanto potere in meno alla classe politica?
Nel 2022 l'inceneritore avrà 8 anni, circa un terzo della sua vita sarà già passato, ancora 16 - 20 anni a poi? Ne costruiremo un altro? Solo se faremo in modo che i rifiuti siano infiniti producendo e consumando come forsennati. Finché la Terra continuerà a darci le sue risorse, finché non saranno finite.

Tue, 11/25/2014 - 19:18 Permalink
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pri pru Tue, 11/25/2014 - 21:46

Wer den Müllverbrennungsofen (MVO) zu groß, und also falsch, geplant hat, soll zur Rechenschaft gezogen werden. Wir brauchen keine Techniker, noch Politiker, die sich von Beratern übern Tisch ziehen lassen.
Bevor wir den Müll der anderen verbrennen, unsere Gesundheit damit aufs Spiel setzend, müssen alle techn. möglichen Alternativen (zeitweises Abschalten etc.) ausgelotet werden.
Verbrennung = Dioxine = erhöhtes Krebsrisiko, sozusagen, auf gut Deutsch.
Wir haben zudem die A22.
Ev. Einfuhr-Müll: wie sollen wir den kontrollieren, auf seine Adäquanz, Reinheit? Er würde bes. uns BoznerInnen daher noch mehr belasten.
Könnte das Ganze nicht ein abgekartetes Spiel sein: Wir bauen den Ofen groß und ihr dürft dann mal bei uns verbrennen. Deal number two?
Heute traten Politiker im Rundfunkinterview schon nicht mehr so "entrüstet" auf, sondern deuteten fast schon ein Mit-sich-reden-lassen an...?
Mülleinfuhr: Nie!

Tue, 11/25/2014 - 21:46 Permalink