Chronicle | Fall Schütterle

"Cosima wurde ermordet"

Krimi um die deutsche Anwältin Cosima Corinne Schütterle. Wurde die am Reschen verschwundene Frau ermordet?

Viele Fragezeichen auch nach dem Fund des Leichnams der deutschen Anwältin Cosima Corinne Schütterle im Graubündner Berninagebiet. Während die letzten Zweifel über die Identität der 47-Jährigen noch mittels DNS-Untersuchungen geklärt werden, scheinen die Fragen nach der Todesursache weit schwieriger zu knacken. Zumindest in der Mailänder Kanzlei, in der die erfolgreiche Anwältin seit elf Jahren tätig war, wird die Hypothese einer Verzweiflungstat kategorisch ausgeschlossen, wir der Corriere dell’Alto Adige am Samstag berichtet. „Cosima ist umgebracht worden“, vermuten ihre KollegInnen dort und fordern vor allem eingehende Ermittlungen in Schütterles persönlichem Umfeld.

Die deutsche Anwältin war im Juni im Vinschgau verschwunden,  kurz nach ihrer Ankunft im Hotel Edelweiss im Graun. Zuletzt wurde sie am 11. Juni gesehen, als sie mit ihren beiden Hunden per Auto aufbrach. Anlass für die Vermutung einer Verzweiflungstat hatte vor allem ein Mail gegeben, das die Anwältin schon zu Beginn an alle KollegInnen des Studios geschickt hatte: „Caro Stefano, è stato molto bello lavorare insieme per tutti questi anni. Ora però devo dirti che non potrò più tornare in Italia.“ Ob die Botschaft tatsächlich von Schüttlere selbst verschickt wurde, wird von ihren KollegInnen jedoch stark in Zweifel gezogen. Auch die Schweizer Polizei schließt laut Corriere einen Selbstmord angesichts des Fundortes aus.

Eine mögliche Spur könnte laut den KollegInnen der Anwältin zu ihrem Lebensgefährten führen, einem als extrem eifersüchtig beschriebenen Taxifahrer. Schüttele hätte die Beziehung mit ihm wenige Tage vor ihrem Aufbruch von Mailand beendet, erzählen ihre KollegInnen.