Brutal schian!
Brutal schian! Den Ausdruck hört man oft. Meist ist damit eine Steigerung – irgendwie zumindest – von schön gemeint. Eigentlich seltsam, denn brutal bedeutet roh und grausam, vom lateinischen „brutus“: schwerfällig, unvernünfig, gefühllos und „brutalis“: tierisch.
Die Kunst des Scheiterns und Entmystifzierendes sind dort zu finden, wo das Brutale, das Schöne, das Zarte und das Rohe aufeinandertreffen.
Der Widerspruch generiert eine neue Bedeutung. Unzählige Widersprüche durchdringen auch die Kunst, die Gesellschaf und das kulturelle Umfeld. Initiativen oder Kunstwerke können jedoch ein Zauber gegen soziale Kälte sein, sie können Widerstand leisten gegen eine Verrohung des gesellschaftlichen Umgangstons.
Die 14. Ausgabe der Kunst- und Kulturzeitschrift vissidarte setzt sich mit dem Rohen wie mit dem Zarten auseinander. Dabei wurden um den Interpretationsraum keine Grenzzäune gezogen. Zarte Zeichnungen, elegante Flügel, roher Stein gehören selbstverständlich in diesen Kontext. Platz finden auch Initiativen, denen es tatsächlich gelingt, die Welt ein bisschen besser zu machen oder Kriminalliteratur als gesellschaftlicher Gradmesser.
Zahlreiche Kulturschaffende haben sich mit dem Thema auseinandergesetzt, Künstlerinnen und Fotografen, Literatinnen und Musiker, Historiker und Journalistinnen aus Südtirol, anderen Teilen Italiens, aus Österreich, der Schweiz und aus Deutschland. Redaktion und Gestaltung lag in den Händen des kreativen Trios Katharina Hohenstein, Sonja Steger und Andrea Dürr.
Anschließend an die Präsentation, die am Samstag, 13. Juli, ab 18.30 Uhr im ost west country Club in Meran über die Bühne geht, findet ab 20:00 Uhr ein DJ- und Live-Set mit der Meraner Dreierkombo vom Red Haze Movement (Reggae, Rap und Dub) statt.