Society | Plattform

Begleitung via Klick

Wie der Seiser Martin Senoner dafür sorgen will, dass niemand alleine wandern, radfahren oder sonstige Freizeitaktivitäten durchführen muss.
Geasch mit?
Foto: Martin Senoner

Das Wetter ist traumhaft schön. An der Lust, auf Berge oder in die Natur zu gehen, mangelt es nicht. Was manchen dennoch abhält, ist nicht selten die fehlende Begleitung. Alleine unterwegs sein ist nicht jedermanns Sache. Das hat auch Martin Senoner aus Seis mitgekriegt – und kurzerhand eine Plattform ins Leben gerufen, über die Menschen andere Menschen finden können, um gemeinsam etwas zu unternehmen.

“Geasch mit?” So der Name der Facebook-Seite, die seit 14. Juni dieses Jahres aktiv ist. “Es gibt jede Menge Freizeitangebote, aber leider findet man ganz häufig nie jemanden, der Zeit oder dieselben Interessen hat”, erklärt Senoner seine Motivation. “Deshalb habe ich mir gedacht, man könnte eine Seite erstellen, bei der sich Personen melden können. Die Anfrage wird dann kostenlos und anonym auf der Seite veröffentlicht und der oder die Betroffene kann aufgrund der Kommentare und der Likes unter den Posts dann entscheiden, wen sie anschreiben möchten.”

Solche Anfragen sehen dann zum Beispiel so aus:

Auf die Frage, an wen sich die Plattform, auf der übrigens fast ausschließlich im Dialekt kommuniziert wird, meint der Ersteller: “Melden kann sich jeder. Anfangs haben einige Leute die Plattform aber leider mit einer – milde ausgedrückt – Single-Börse verwechselt.” Verkuppeln ist aber nicht der Sinn der Seite, betont Senoner. Inzwischen zählt “Geasch mit?” über 1.800 Likes und “es melden sich Paare, Gruppen von Freunden und einzelne Leute, die gerne etwas anschauen, eine Sportart beginnen oder einfach nur einen Spaziergang in Gesellschaft machen möchten”, berichtet Senoner.

 

Wie ist das Feedback der User nach einem knappen Monat? “Ich habe mehrmals nachgefragt und kann von gelungenen gemeinsamen Unternehmungen wie gemeinsames Radfahren, Wandern, Brunchen und eine Besichtigung des Pragser Wildsees berichten”, lächelt Senoner. Immer klappt seine Vermittlung zwar nicht, aber er will die Idee nun trotzdem ausbauen. “Es ist eine Erweiterung geplant, über die man eine Person direkt soll anschreiben können. Das soll über eine App laufen, die derzeit programmiert wird.”