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Befreite Eule

Die Feuerwehren in Südtirol sind nicht nur fürs Löschen zuständig. Manchmal retten sie auch Tieren das Leben.

Eulen leben ja eigentlich im Wald. Aber ab und zu zieht es sie auch in Dörfer oder Städte. Gestern, am 10. Dezember, musste eine Eule von der Berufsfeuerwehr Bozen befreit werden. Sie hatte sich in einem Aufzugsschacht eingenistet.

Aber warum kommen Eulen in die Stadt? Wolfgang Scherzinger ist ein österreichischer Zoologe. Er kennt sich mit diesen Tieren gut aus und erklärt das so: In der Stadt werden Eulen nicht gejagt, die Wintertemperaturen sind etwas milder als im Wald, und dort wo Abfälle sind, gibt es auch Mäuse oder Ratte. Und das sind ja fast die Lieblingsspeisen der Eulen. Außerdem nisten Eulen auch gerne in alten Bäumen oder Höhlen und die finden sie auch in der Stadt. Und technikscheu ist die weise Eule auch nicht: sie besiedelt Kirchtürme und Dachböden, Schornsteine und Lüftungsschächte, Garagen oder Materiallager im Hinterhof. So wie eben den Aufzugsschacht in Bozen.

In diesem Video seht und hört ihr die Eule. Lasst euch Zeit - sie verspeist grad eine Maus. Und gibt ein bißchen was von sich preis.

Die Eule in Bozen machte sich auch durch Laute bemerkbar, so dass die Feuerwehr verständigt wurde. Wusstet ihr, dass im antiken Rom die Leute glaubten, dass der Eulenruf den nahen Tod eines Menschen voraussagt? Auch im Mittelalter galten die Eulen als "Totenvögel." Die alten Griechen hingegen hielten die Eule für besonders schlau, klug - weise eben. Auf der griechischen Ein-Euro-Münze ist deshalb auch die Eule abgebildet.

Ob Totenvogel oder kluge Eule - der gerettete Vogel in Bozen ist wahrscheinlich froh darüber, aus dem engen Aufzugsschacht herausen zu sein. Die Feuerwehr hat die Eule nämlich an das Pflegezentrum für die Vogelwelt Bozen übergeben.