Culture | Kulturerbe

Südtirols neuer Schatz

Die Transhumanz ist ins UNESCO-Weltkulturerbe aufgenommen worden. Freude bei Landesrätin Hochgruber Kuenzer: “Gehen wir behutsam damit um.”
Transhumanz
Foto: Othmar Seehauser

Südtirol hat ein weiteres UNESCO-Erbe: Nein, es ist nicht der Traminer Egetmann-Umzug. Sondern die Transhumanz.
Die länderübergreifende Tradition der Wanderweidewirtschaft wurde am Mittwoch in der kolumbianischen Hauptstadt Bogotà in die Repräsentative UNESCO-Liste des Immateriellen Weltkulturerbes aufgenommen. Österreich, Italien und Griechenland hatten zusammen diese multinationale Einreichung im März 2018 vorangetrieben. Mit dabei auch der Kulturverein Schnals und die Schafinteressentschaften des Tales, die das entsprechende Dossier maßgeblich mitgestaltet haben.

 

Landesrätin Maria Hochgruber Kuenzer nimmt die Nachricht mit großer Freude auf: “Zehn Jahre nach der Anerkennung der Dolomiten als Weltnaturerbe bekommt Südtirol nun auch ein Kulturerbe der UNESCO.” Sie sieht es als “berührende Ehre, dass mit so besonderen Wanderweidewirtschaft das Leben am Berg gewürdigt wird. Tranhumanz bedeutet Entbehrung, Grenzgang, Verlust und Hartnäckigkeit. Sie ist gleichsam etwas Tiefsinniges, ein Spiegel des Lebens am Berg.”

 

Nun gelte es, “behutsam mit diesem Erbe umzugehen”, sagt Hochgruber Kuenzer, und verweist auf die zehn Jahre Erfahrung mit dem Dolomiten UNESCO-Weltnaturerbe. Dort sitzt die Landesrätin im Auftrag von Landeshauptmann Arno Kompatscher als Südtiroler Delegierte im Verwaltungsrat. “Die Erfahrung hat uns gezeigt, dass ein UNESCO-Welterbe immer ein Schatz ist, den wir nicht nur vermarkten dürfen, sondern dankbar bewahren und gut überlegen müssen, wie wir damit umgehen”, so die Landesrätin.