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Was ist DAS FREMDE?

In der zweiten Ausgabe möchte sich 39NULL mit verschiedenen Facetten und Phänomenen von „Fremdheit“ auseinandersetzen. Was ist uns fremd? Wer sind die Fremden unter uns, und welche Rolle spielen sie innerhalb unserer Gesellschaft? Rund 30 Mitwirkende haben ihre Gedanken dazu in Texten, Fotografien und Illustrationen festgehalten.
Note: This article is a community contribution and does not necessarily reflect the opinion of the salto.bz editorial team.

Im neuen 39NULL Heft kommen vor: der Schriftsteller Joseph Zoderer, der Historiker und Südtirolexperte Georg Grote sowie Ulrich Ladurner von der Wochenzeitung die ZEIT, die Autorin Roberta Dapunt und die Berliner Fotografin Paula Winkler. Die zweite Ausgabe von 39NULL erscheint am 22. Februar, am selben Tag findet in der Filmwerkstatt in Meran die Präsentation der Ausgabe statt. 

Der Begriff des Fremden hat in der Alltagssprache eine Reihe von Bedeutungen und meist negativen, seltener positiven Konnotationen. Es beschreibt das, was als anders, unvertraut, unerforscht erscheint, was oft als störend, bedrohlich und unzugänglich wahrgenommen wird. Was uns fremd ist und wie wir damit umgehen, hat stets auch mit der eigenen Gesellschaft und Kultur zu tun. Es stellt sich die Frage, ob wir bereit sind, das Fremde anzunehmen und zu reflektieren, und welche Chancen die Begegnung und Auseinandersetzung mit dem Fremden bieten?

„Für mich bedeutet Fremdsein Aufbrechen, Annehmen, Neusein müssen, aber nicht Verzicht auf Wurzeln. Fremdsein ist für mich Herausforderung, Herausforderung durch das Andere, in allen Formen [...]. Ich bin als Straßenbub in Graz und als Weltneugieriger zwischen Meran, Wien und New York gewachsen. Ich reiß mir sozusagen die Brust auf und sag: Schau mir in mein Herz, wir sind alle gleich schwach, ich bin ein genauso armer Scheißer wie du“, beschreibt Joseph Zoderer im Interview mit 39NULL seine ganz persönliche Einstellung zum Fremdsein.

Die Präsentation von DAS FREMDE findet am Erscheinungstag, dem 22. Februar, ab 19 Uhr in der Filmwerkstatt Meran statt. In einer Podiumsdiskussion mit der Kultur- und Sozialanthropologin Sarah Trevisiol, der ladinischen Schriftstellerin Rut Bernardi, dem Direktor des Touriseums Meran Paul Rösch und der Migrationsforscherin Franca Zadra sowie einer anschließenden Ausstellung mit Fotografien von u.a. Milena Carstens, Anika Budde und dem dänischen Künstler Albert Grøndahl soll dem Fremden diskursiv und visuell begegnet werden. Alle Interessierten sind herzlich dazu eingeladen, das Erscheinen der zweiten Ausgabe von 39NULL gemeinsam mit dem Team zu feiern.

Mit der ersten Ausgabe lancierte 39NULL im vergangenen Mai ein Printmagazin, das sich kritisch mit gesellschaftlichen und kulturellen Phänomenen auseinandersetzt und dabei auf Südtirol, den Herkunftsort der Macher und Herausgeber, und weit darüber hinaus blickt. Die Texte des jährlich erscheinenden Magazins sind in deutscher, italienischer, ladinischer und englischer Sprache geschrieben. Erhältlich ist es an ausgewählten Verkaufspunkten in Italien, Deutschland und Österreich sowie online unter www.39NULL.com

Infos auch unter: www.facebook.com/39NULL