Chronicle | Aus dem Blog von Nordlicht

von analogen und digitalen blättern

was blätter, läuse und nachrichten mit salto zu tun haben
Note: This article is a community contribution and does not necessarily reflect the opinion of the salto.bz editorial team.

einmal im jahr hat die blattlaus sex, trotzdem gebärt sie bis zu zehn nachkommen täglich: durch jungferngeburt. sie klont sich sozusagen selbst unzählige male.

so oder ähnlich passieren auch nachrichten in digitalen magazinen.

die kopie der kopie der kopie der kopie …

so nennt sich auch der neue song von NineInchNails. der ideale soundtrack zur paarung von blattläusen oder ein geburtstagsständchen der anderen art für salto.

so wie die blattläuse sich selbst, kopieren wir all unsere meinungen, vielleicht sogar unser selbst jeden tag immer wieder neu - aus unserer digitalen und analogen umwelt, aus dem fundus unserer vergangenheit. das ist der schatten unseres schattens, unseres schattens, der uns auf den fersen klebt, aus dem wir herausspringen wollen, sollen und manchmal nicht können.

es ist eine herausforderung: nachrichten nicht einfach konsumieren, nicht einfach kopieren und einfügen, sie hinterfragen, neu interpretieren und schlüsse draus ziehen. salto springt täglich und bietet allen die wollen die möglichkeit zu springen. raus aus dem schatten! in ein neues jahr. also heute kein happy birthday, sondern: hals und beinbruch!

http://youtu.be/qSomIodjPKg

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Willy Pöder Mon, 05/05/2014 - 17:49

Das Tolle daran ist außerdem, dass jeder "Kopierer" zumeist auch noch sein Copyright darunter setzt. Selbst bei Presseaussendungen, die man in den unterschiedlichsten Medien gleichlautend wiederfindet, ist diese Untugend Gang und Gäbe. Ganz sinnlos ist dieses Handeln dennoch nicht, denn ich habe schon öfters festgestellt, dass Texte fehlerhaft übernommen wurden. Beabsichtigen die Täter nun mit dem Copyright sich 'alle Rechte auf die neu eingeflossenen Fehler vorzubehalten', so ist dagegen eigentlich nichts einzuwenden. Trotzdem: Leistung ohne jeden Funken selbstschöpferischer Originalität ist keine Leistung, ergo sollte man auf derart nutzloses Tun lieber verzichten.

Mon, 05/05/2014 - 17:49 Permalink