Verwaltung juhe - Gestaltung adieu?

Vom Wackeln der drei Säulen unseres Wohlstands
Note: This article is a community contribution and does not necessarily reflect the opinion of the salto.bz editorial team.

Drei Säulen sind der Grund für den Wohlstand unseres Landes: unsere Autonomie, die Initiative zu eigener Leistung sowie die damit verknüpfte Arbeitsamkeit seiner Menschen; schließlich das weit verbreitete Ehrenamt. Oft beschworen fehlen sie garantiert in keiner Rede unserer Politiker.

Von unseren Großvätern und Großmüttern errichtet, von unseren Vätern und Müttern auf Hochglanz poliert, würde der heutigen Generation eigentlich die Aufgabe zufallen, die drei Fundamente dieser fast 70-jährigen Erfolgsgeschichte zum Wohle auch kommender Generationen weiter zu sichern.

Aber stattdessen - Eurokrise hin oder her - es droht ihr Einsturz unter viel selbst aufgezwungener Last.

Wie und durch wessen oft nur halbdurchdachte Wortmeldung an der Säule der Autonomie gerüttelt wird, entnehmen wir Tag für Tag den Zeitungen. Sie kommentieren sich von allein.

Die wirkliche Hauptlast jedoch drückt vor allem auf die beiden anderen Säulen, jene der unternehmerischen Leistungskraft sowie der weit verbreiteten Aufopferung im Ehrenamt.

Sichtbar für die Bürger wird diese Misere im sich häufenden, dem eigentlichen Anlass oftmals schon vorauseilenden Tätigwerden eines immer unbekümmerter ins Tagesgeschäft hineinfunkenden Beamtenapparats, der selbst jedoch keine Krise zu kennen scheint.

Die Ursache jedoch liegt tiefer: unsere Elite aus Landespolitikern und Beamtenschaft verabreicht der arbeitswilligen Südtiroler Bevölkerung Tag für Tag bewusst oder unbewusst einen vergifteten Cocktail aus oftmals realitätsfremden italienischen Gesetzen und stets deutscher, i-tüpfelreitender Anwendungsmentalität. Irgendwann aber ist der Kreislauf am Ende.

Darf man noch lachen oder muss man schon weinen? Seit Jahrzehnten selbst in steilstem Gelände unfallfreie Baggerfahrer in hochdringliche Sicherheitskurse des Landes zwingen, um mit der Schaufel auf brettl-ebenem Asphalt Sand von Häuflein A auf Häuflein B zu türmen, sofern sie nicht ihre Arbeit verlieren wollen - bei gleichzeitiger kreativer Arbeitsbeschaffung für einige zusätzliche Beamte…

Und nur mehr zum Schreien ist es, wenn zig-tausende in einem in Ehrenamt für die Allgemeinheit tätige und rechtliche Verantwortung tragende Mitbürger prinzipiell sofort um Haus und Hof zittern müssen, sobald sie den Spagat zwischen unklarer gesetzlicher Vorgabe italienischer Prägung und tatsächlicher Umsetzung nicht mehr preußentreu zu 100% nach Geschmack irgendeines Gerichts hinkriegen.

In einem Land, das seine Initiative zeigenden Bürger sowohl vor dem vorauseilenden Generalverdacht krimineller Energie nicht mehr schützen kann beziehungsweise auf Schritt und Tritt einer für erwachsene Menschen unzumutbarer Bevormundung aussetzt, darf sich niemand mehr wundern, wenn die Kraft zur Bewahrung des Wohlstand langsam ermattet und folgerichtig immer mehr einen Job beim Land anstreben.

Verwaltung juhe, Gestaltung adieu?  Kann dies der Weisheit letzter Schluss sein?

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Alfonse Zanardi Fri, 03/22/2013 - 14:58

Stimme ihnen voll zu. Auch ich finde die ungebremste Ausdehnung der öffentlichen Verwaltung als zutiefst ablehnenswert und einengend. Diese Gier sich ständig neue "Kompetenzen" einzuverlieben und sich in alle Belange als besserwisserischer Übervater einzumischen richtet sich schließlich gegen das Individuum und dessen Freiheitsrechte und -empfindungen.
Nur weil "Land" draufsteht ist es immer noch der Staat von dem wir hier sprechen. Daß ein solcher sich ungebremst aufblähen soll steht nun ja nirgendswo geschrieben, im Gegenteil.

Fri, 03/22/2013 - 14:58 Permalink
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Alexander Cris… Fri, 03/22/2013 - 21:52

Nein, soweit dürfen wir es nicht kommen lassen, denn dann sind wir dann wirklich im Ar.....und kein Heile Welt Blabla und Insel der Seeligen Einbildung wird uns länger beruhigen können. Madonna, wie gut hatten es die Südtiroler in den 80ern! Und nebenbei noch ehrlichere und gscheitere Politiker als die heute!

Fri, 03/22/2013 - 21:52 Permalink