Politics | Erneuerung

„Politik macht mir Spaß“

Die 30-jährige Evelyn Gruber-Fischnaller ist eine der Jungen Grünen, die mehr Platz in der Partei beanspruchen. Warum der Generationswechsel laut der neuen Co-Frauen Sprecherin der Grünen „allen etwas bringt“ sagt sie im folgenden Gespräch.

Auf der Landesversammlung der Grünen am 23. März wurde das PEPE kreiert. Für die Abwicklung der Vorwahlen, die die Grünen Anfang Juni abhalten, hat sich das neue Führungsgremium mächtig ins Zeug gelegt. Frau Gruber-Fischnaller was ist in den letzten drei Wochen passiert?

Evelyn Gruber-Fischnaller: Innerhalb kürzester Zeit haben wir ein ganz neues Projekt auf die Beine gestellt. Wir kombinieren unsere Basiswahlen mit einem niederschwelligen Zugriffe. Konkret sieht das so aus, dass jeder ab 3. Juni unsere KandidatInnen online von zu Hause, vom Büro aus wählen kann. Natürlich gibt es nach wie vor die Wahllokale vor Ort in den unterschiedlichsten Orten Südtirols. PEPE steht für genau das: Programmare le elezioni primarie eco sociali“.

Eine Online-Wahl, zugeschnitten also auf die Bedürfnisse nach neuen Gesichtern in der Partei? Übernehmen die Jungen die Führung?

Viele sagen, jetzt werden die Jungen alles umkrempeln, aber ich sehe das überhaupt nicht so. Das Internet wird ja mittlerweile sehr breit genutzt, nicht nur von Jugendlichen. Unser Ziel ist es, viele Leute anzusprechen, jeder soll wählen können, wir machen das anders als die SVP oder die Grillini. Es reicht, unsere Petition, „Erklärung für eine gerechte Zukunft“, die im Internet abrufbar ist, zu unterschreiben. Dann kann gewählt werden.

Auf der Landesversammlung wurde dem Wunsch der Jungen Grünen Rechnung getragen, präsenter im Grünen Rat zu sein. Vor dem 23. März waren ganze drei Personen unter 30 Jahren. Jetzt sind es, zusammen mit Ihnen acht. Zufrieden?

Die Atmosphäre ist einfach eine andere, wenn mehr Junge drinnen sind. Damit will ich überhaupt nicht sagen, dass es die anderen nicht können. Aber ich muss auch einen Platz haben, eine Möglichkeit, meine Meinung zu entwickeln. Oft ist es so, dass die Jugendlichen die Stühle aufstellen dürfen und dann können sie gehen. Auf der Landesversammlung haben wir ja nicht gesagt „Tutti a casa“, sondern wir haben gesagt wir brauchen einfach mehr Platz. Es geht darum, dass man auch etwas zugetraut gekriegt. Das ist doch für alle eine gute Chance, dass etwas Neues kommt.

Eine Öffnung im Grünen Rat und eine Öffnung hin zu den Wählern. Mit den Vorwahlen 2.0 erwarten Sie sich auch neue Kandidaten für die Grüne Liste. Gelingt das?

Wir wollen der Demokratie etwas zurückgeben und Menschen ansprechen: nicht nur kann jeder wählen, auch kann jeder kandidieren. Mit zwei Einschränkungen: einmal kann es nicht gleichzeitig eine andere Parteimitgliedschaft geben und zum anderen müssen unsere Grundsätze geteilt werden. Die Kandidatur muss außerdem von mindestens 20 Menschen unterstützt werden und kann bis zum 9. Mai eingereicht werden. An dem Tag präsentieren wir dann unsere endgültigen Kandidaten.

Was ist mit den Frauen auf der Grünen Liste? Quotensorgen?

Die Quote ist für mich ein Mittel um etwas durchzusetzen. Und ich hoffe darauf, dass wir sie irgendwann nicht mehr brauchen, weil sich automatisch ein Gleichgewicht herstellt. Dass wir zu wenig Frauen kriegen, darüber mach ich mir keine Sorge, wir haben eine starke Frauengruppe, da sind viele auf Zack.

Wie sah ihr persönlicher Weg in die Politik aus?

Während meiner Studienzeit in Salzburg war ich politisch sehr aktiv, eine sehr bereichernde Zeit. Als ich berufsmäßig vor drei Jahren nach Bozen gekommen bin, bin ich zu den Grünen ins Büro gestolpert, ja, ich suchte politischen Anschluss. Ich kam mit Brigitte Foppa ins Gespräch und  ....Eigentlich bin ich kein Parteimensch, das ist für mich eine absolute Lernerfahrung, eine Herausforderung. Aber es macht mir viel Spaß, vor allem wenn die richtigen Menschen und die richtigen Themen im Spiel sind.

 

 

 

 

 

 

 

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Sigmund Kripp Thu, 04/25/2013 - 19:57

die landtagswahlliste von 2008 wies 17,5 % menschen zwischen 18 und 35 jahren auf. die statistik zeigt sie bei 22%.
die frauenquote war bei 48 %, die statistik liegt bei 51 %.
sooo schlecht waren die grünen ohne quote auch nicht.
ist erfahrung wertvoll oder wertlos? wie alt sind eigentlich grünwählerinnen im durchschnitt?

Thu, 04/25/2013 - 19:57 Permalink
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Brigitte Foppa Thu, 04/25/2013 - 22:37

Erfahrung ist gut, erneuerung überlebensnotwendig.
Das gilt für die biologie genauso wie für die grünen!

Thu, 04/25/2013 - 22:37 Permalink