Gesellschaft | Aus dem Blog von Silvia Rier

Von der Quote zu den Besten

Die Besten sollten führen und nicht die Quote. Gut und schön, aber: Sind die, die uns derzeit führen, tatsächlich die Besten?
Hinweis: Dieser Artikel ist ein Beitrag der Community und spiegelt nicht notwendigerweise die Meinung der SALTO-Redaktion wider.
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Foto: Privat

Ein männliches Lieblingsargument in Sachen „Quote“ und anderer Instrumente zur Be-Förderung der Frauen „nach vorne“ ist jenes, demzufolge nur „die Besten“ führen dürfen, und nicht „die Quoten“. Sicher, das hat was, und kann kaum bestritten werden, hüben. Drüben aber wirft sich gleichzeitig die ganz große Frage auf: Sind die, die wir haben, im Moment, ganz vorne und ganz oben, denn auch wirklich und wahrhaftig „die Besten“ (Männer)?

Ich wage das zu bezweifeln, und vermute (befürchte), dass wir keineswegs die objektiv Besten, sondern vielmehr die mit der besten „parlantina“, den besten Ellbogen, dem besten Bankkonto, den besten Beratern und Coaches, der besten Ehefrau und natürlich die mit der meisten (freien) Zeit haben. Nicht zuletzt spielt womöglich auch noch der Status der Familie in dem Herkunftsort eine gewichtige Rolle, bei der Auslese der „Besten“. Denn: Welcher der Männer, die uns führen und darauf Anspruch erheben, indem sie Frauen den Zugang mit Macht verwehren, hat sich je einem objektiven Ausleseverfahren unterworfen? Wer von ihnen hat sich anhand objektiver und nachvollziehbarer Kriterien je gemessen, mit  konkurrierenden Bewerbern, aber natürlich auch mit Frauen? Ein sehr großer Teil derer, die jetzt am Bug des Schiffes schaukeln, sähe wohl ziemlich blass aus, sollten sie sich denn einer objektiven Prüfung unterziehen müssen. Oliver Hopfgartner bringt in einem Kommentar sehr plastisch zum Ausdruck, wie es in unserer Gesellschaft mit dem  (vermutlich schlicht und einfach: tradierten) „die Besten“-Konzept bestellt ist. Er schreibt: 

„Mir fällt da Hans Hermann Hoppe ein, der in Zusammenhang mit Politik vom "Wettbewerb der Gauner" spricht. Leider werden meist nicht die fähigsten Politiker gewählt, sondern jene, die es verstehen sich innerhalb der eigenen Partei die beste Position zu verschaffen und gleichzeitig die Wählerschaft am besten manipulieren. In Italien hatten wir ja bis vor kurzem einen Meister dieses Fachs ganz weit oben im Staat.“ (http://salto.bz/de/article/15062013/last-exit-der-muendige-mensch).

Ein weiteres, meines Erachtens überirdisch schönes Beispiel dafür, wer und mit welchen Mitteln den „Wettbewerb der Besten“ für sich entscheiden kann, ist die Geschichte von der „Verfassungsdebatte bei Herodot“. Sie kann hier in einer Zusammenfassung und verlinkten Beiträgen nachgelesen werden: http://salto.bz/de/article/16062013/ist-dasvolk-reif-fuer-die-direkte-demokratie. Ich lese daraus, dass a) „die Besten“ zum Einen ausschließlich (!) jene sind, die (qua Geburt) zum „inner circle“ gehören. In einer Männergesellschaft ist es demzufolge völlig ausreichend, „der Sohn des…“ zu sein, um gut und jedenfalls gut genug  zu sein; b) es hat am Ende den Streit keineswegs „der Beste“ gewonnen, sondern der intelligenteste Stallknecht (!) – leider aber nicht für sich, sondern für seinen Herrn.

So sieht’s also aus, mit unseren „Besten“, und Änderung ist wohl so lange nicht in Sicht, wie nicht mindestens(!) die Hälfte derer, die sich im Moment zu den Besten zählen, Frauen sind. Um dahin zu gelangen, brauchen wir Quoten, mit deren Hilfe der Boden bereitet wird, in Politik und Wirtschaft, auf dem auch ein Umfeld gedeihen kann, in dem Frauen sich wohl fühlen und aus sich herausgehen können. Zur Zeit ist es ja leider so, dass Männer das Wort führen, und zwar im engsten und im weitesten Sinne: Männer geben den Ton an, Männer bestimmen die Art und Weise, wie eine Debatte geführt zu werden und ein Argument beschaffen zu sein hat, damit es als solches anerkannt wird, und natürlich bestimmen Männer, worüber es sich überhaupt lohnt, zu sprechen. Die Frauen passen sich diesem männlichen Ton entweder an – oder gehen in der Löwengrube unter. So geht das aber nicht.

Übrigens: Seit einem Weilchen überlege ich hin und wieder ein bisschen vor mich hin, ob Männer nicht womöglich deshalb sich so heftig gegen Quoten und ihre Schwestern wehren, weil anderenfalls über kurz oder lang die eigene Leistung unweigerlich auf den Prüfstand gestellt würde. Und sehr viele ahnen wohl, dass sie dieser Prüfung womöglich nicht Stand halten würden.

Hier kann unterschrieben werden, für eine ausgeglichenere Welt: http://temi.repubblica.it/altoadige-appello/?action=vediappello&idappello=391302

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Frank Blumtritt So., 07.07.2013 - 12:55

sind nicht einmal dort in der Mehrzahl, wo Frauen geführt werden! Beispiel Sanität: Ich habe als Mann 1750 Personen unter mir, von denen mindestens 80% Frauen sind! Der Beruf Krankenpflege zum Beispiel besteht zu über 90% aus Frauen und viele hätten die Voraussetzungen bei Ausschreibungen für die höchsten Positionen teilzunehmen. Leider ist es extrem schwierig, Kolleginnen zu finden, die bereit sind, das auf sich zu nehmen. Oft gehen die Ausschreibungen sogar leer aus. Hier ist es wirklich so, dass die Möglichkeiten nicht verwehrt werden, sondern die Frauen sich diesen Aufgaben nicht stellen wollen, obwohl ich in erster Linie von jungen, oft kinderlosen Frauen rede, die universitäre Ausbildungen aufweisen. Manche haben haufenweise Titel, werden zur Teilnahme an Ausschreibungen sogar aufgefordert, winken aber ab, weil ihnen ihr (familienloses!) Privatleben wichtiger ist, als Konflikte mit Mitarbeitern/innen, organisatorische Probleme und "Stress" auf sich zu nehmen...

So., 07.07.2013 - 12:55 Permalink
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Sylvia Rier So., 07.07.2013 - 16:03

Antwort auf von Frank Blumtritt

ein Problem, aber: Frauen werden in erster Linie dahingehend „dressiert“, zu heiraten und Kinder zu kriegen und versorgt zu werden (also früher oder später eh wieder aufzuhören mit der Arbeit) - da ist Privatleben natürlich wichtig.. Das muss aufhören. In Frankreich war scheinbar „die Erziehung“ immer Aufgabe einer Institution, entweder des Staates oder der Kirche, und dort ist also die arbeitende Frau/Mutter kein Thema und vielmehr die Norm (die NICHT arbeitende Mutter wird dort schräg angeschaut). Auch in den ehemaligen Sowjet-Staaten, glaube ich. Die Strukturen sind dann aber auch dementsprechend. In diesem Sinne müssen Männer wollen und darauf bestehen, dass ihre Frauen arbeiten (auch im Hinblick auf eine eventuelle Trennung – dumm, so zu tun, als könne das eh nie passieren…), und sie darin maximal unterstützen, mit den Kindern, aber auch der Hausarbeit – dann werden über kurz oder lang auch die Strukturen nachziehen (müssen). Dazu: Ich kann mir durchaus vorstellen, dass viele Frauen sich tatsächlich nicht wohl fühlen in einer „Männerwelt“ (ich überspitze), von Männern für Männer geschaffen und nach ihren Bedürfnissen/Vorstellungen/Wesen/Idealen ausgerichtet. Das muss aufhören. Ich linke hier mal ein Video ein, nichts Grandioses, aber doch recht interessant in einigen Aspekten und Aussagen. http://www.arte.tv/guide/de/048195-011/x-enius?autoplay=1

So., 07.07.2013 - 16:03 Permalink
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Frank Blumtritt So., 07.07.2013 - 17:56

Antwort auf von Frank Blumtritt

Du nimmst die sozialistischen Regime als Beispiel für die "Dressur" der Frau? Wäre interessant zu vertiefen, welche Auswirkungen das auf die Gesellschaft hat. Vielleicht täusche ich mich, aber in den Führungsriegen von Russland, China, Kuba&Co sehe ich keine Frauen, weder damals, noch heute. Eine Sache ist es, am Produktionsprozess beteiligt zu sein, eine andere ist Führen... Besser sieht es in den nordischen Staaten aus, die haben das irgendwie hinbekommen.
Aber ich habe wirklich nicht den Eindruck, dass bei uns die letzten Generationen zur Familie dressiert wurden, eher im Gegenteil. Habe mir gestern etwa um 22 Uhr in der Vinschgerbahn, am Heimweg von Schlanders, die Mädchengruppen angesehen, die gerade erst von zu Hause weggegangen waren, um sich in das wahnsinnige Nachtleben von Meran zu stürzen. Ich hatte den Eindruck, dass die - geradezu erschreckend - ÜBERHAUPT NICHT dressiert waren... ;-)

So., 07.07.2013 - 17:56 Permalink
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no name So., 07.07.2013 - 18:31

Antwort auf von Frank Blumtritt

Ja, Frank, ich geb Dir teilweise recht: es gab schon ein Hineindrängen in die Familie und auch eine Überbewertung der Mutterrrolle und was derzeit passiert sehe ich als die, leider absolute Dekadenz in Sachen Erziehung und Emanzipation, wenn man darunter das versteht, was der Ausdruck bedeutet. Das totale Mißverständnis des Begriffs des freien Willens und die hordenweise Verdummung der Jugend durch die Wirtschaft, sic!

So., 07.07.2013 - 18:31 Permalink
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Frank Blumtritt So., 07.07.2013 - 18:47

Antwort auf von Frank Blumtritt

Das hast du sehr treffend formuliert und es ist ebenso sehr traurig... ich habe da im Lokalzug die Wählerschaft von von morgen gesehen und mich gefragt, mit welcher Courage wir nach direkter Demokratie streben, für WEN wir uns da einsetzen. Haben wir überhaupt die Ressourcen dafür geschaffen?

So., 07.07.2013 - 18:47 Permalink
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Sylvia Rier So., 07.07.2013 - 19:31

Antwort auf von Frank Blumtritt

verstrickst du jetzt Äpfel mit Birnen? In den ehemaligen sozialistischen Regimes war die arbeitende Frau die Norm, und also war die Kinderbetreuung (gezwungenermaßen) gut organisiert. Die nordischen Länder haben das mit Quote hingekriegt, Litauen ohne: http://www.spiegel.de/karriere/ausland/karrierefrauen-in-litauen-ohne-q…
Zur „Dressur“: Welches ist deiner Meinung nach das übergeordnete Lebensziel der Komponenten der Mädchengruppen, die du beobachtet hast? Und ja, ich glaube doch, dass die Quote auch in der (Privat-)Wirtschaft nötig ist, so lange, bis (nach Weiss Heid) ausgewogene Verhältnisse herrschen, ab welchem Punkt die Quote nicht mehr nötig ist. Sag mir doch bitte, warum du - in diesem letzteren Sinne - nicht solltest (beachte! bei gleicher Qualifikation und gleicher Eignung) einer Frau der Vorzug geben. Und natürlich gibt es auch, um nochmal kurz auf deinen früheren Kommentar zurück zu kommen, auch Männer, die keine Lust auf "Karriere" haben, sondern einfach nur eine ruhige Kugel schieben wollen, im Job.

So., 07.07.2013 - 19:31 Permalink
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Frank Blumtritt So., 07.07.2013 - 20:07

Antwort auf von Frank Blumtritt

Von Zwängen halte ich wenig. Es ist kein Problem für eine Diktatur die Frauen zur Arbeit zu verdonnern. Die Nazis haben das auch gemacht und die Kinder waren gut versorgt (!!????!!). Die Nazikultur würde ich deshalb nicht unbedingt als frauenfreundlich einstufen, was meinst du?
Ich habe mit meiner Frau 3 phantastische, inzwischen erwachsene, Kinder großgezogen (nur als Beispiel: auf salto.bz hat mich meine älteste Tochter aufmerksam gemacht und darauf bestanden, dass ich da mal reinschaue...). Meine Frau wurde damals durch diese Schwangerschaften arbeitslos (Studium der Literaturwissenschaften und Lektorin in einem Verlag). Ihr lag sehr viel daran sich den Kindern zu widmen, während ich mich ans studieren machte und mit extrem wenig Verdienst mühsam meine Karriere begann und mehr schlecht als recht die Familie ernährte. Nach mehr als 10 Jahren Hausfrau ist sie wieder Vollzeit ins Arbeitsleben eingestiegen, aber in einem völlig anderen Bereich. Was ich damit sagen will ist, dass damals kein gesellschaftlicher Zwang vorlag, weder für, noch gegen die arbeitende Frau (wenn, dann eher dafür), sondern diese Entscheidung zwischen zwei Partnern frei getroffen wurde und es war damals einfach die bessere Lösung. Ich glaube nicht, "falsch erzogen" zu sein, und deshalb damals so entschieden zu haben - schon deshalb, weil ich mit 2 Geschwistern von einer allein erziehenden Mutter großgezogen wurde...

So., 07.07.2013 - 20:07 Permalink
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Sylvia Rier So., 07.07.2013 - 20:40

Antwort auf von Frank Blumtritt

(jetzt mal einfach so, ganz und gar unreflektiert nach gorgias, aus dem Bauch heraus) ich weiß (glaube, verstanden zu haben) dass dir Familie sehr am Herzen liegt. Das freut mich, sehr. Weiß du, ich glaube, Eltern müssen ihre Kinder erziehen WOLLEN (und nicht einfach nur Kinder haben wollen, weil man halt einfach Kinder hat, oder gar als Statussymbol, je mehr desto Status...), müssen ihnen Werte vermitteln WOLLEN. Und müssen natürlich selbst welche haben, um sie vermitteln zu KÖNNEN. Da tut es gar nichts zur Sache, ob sie arbeiten oder nicht. Ich kenne jede Menge Familien, wie du wahrscheinlich auch, in denen die Mütter zuhause sind – aber trotzdem nichts haben, was sie ihren Kindern vermitteln können. Und zum Ausgleich werden die Kinder vor die schäbigsten Programme gesetzt und dem „das ist heute so“ überlassen, derweil Mama (und abends dann auch der Papa, wenn er nach Hause kommt), an der Selbstverwirklichung arbeiten. Ich glaube unbedingt an die Familie, aber ich glaube nicht, dass sich eine gelungene/gelingende Familie daran entscheidet, ob (auch) die Frau arbeitet oder nicht. Wir sind eine ICH-Gesellschaft – da werden Kinder und da werden Partner zurückgestellt, da wird alles zurück gestellt, völlig wertlos und zugunsten des Ich. Daran krankt unsere Gesellschaft, und nicht an der arbeitenden Frau.

So., 07.07.2013 - 20:40 Permalink
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Sylvia Rier Mo., 08.07.2013 - 19:46

Antwort auf von Frank Blumtritt

(@ 7.7., 20:17 hrs) Um Zwänge geht’s auch gar nicht, sondern darum, Bedingungen zu schaffen, die es Frauen ermöglichen, mit gutem Gewissen, freiem Kopf und viel Freude ihrer Arbeit nachzugehen, und darum, Frauen zu motivieren (statt sie zu demotivieren), dran zu bleiben, mit der Arbeit, nicht nur aber auch, weil Kinder früher oder später wieder aus dem Haus sein werden. Aber ich bin auch der festesten Überzeugung, dass finanzielle Unabhängigkeit für Frauen wichtig ist, aber auch für Männer die finanzielle Unabhängigkeit ihrer Frauen… Abhängigkeiten schaffen nie ein gutes Klima und sind nie ein guter Nährboden für Beziehungen, welcher Art auch immer die sein mögen. Das ist offensichtlich möglich, und offensichtlich verdirbt nicht automatisch die Gesellschaft, wenn nicht Mütter sich den ganzen Tag um den Nachwuchs kümmern. Im Gegenteil, habe ich erst kürzlich einen Artikel gelesen, in dem beschrieben wurde, wie z. B. die Kinder arbeitender französischer Mütter sehr viel besser erzogen und "gebildeter" sind als die Kinder der Fulltime-deutschen-Mütter (gilt auch im Zusammenhang mit deinem Beispiel der rottenden-verrottenden Jugendlichen).

Mo., 08.07.2013 - 19:46 Permalink
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Sylvia Rier So., 07.07.2013 - 13:52

zustimmen. Bloß: Dieses "die Besten" als Argument gegen die Quote ist damit gefallen. Tot, toter, am totesten. Das heißt aber wohl auch, es müssten wohl neue Wege gesucht werden, um die Besten - Männer und Frauen - zu ermitteln. Den Zufall lasse ich da nicht sehr hilfreich sein, zumal ja er auch erst wirken kann, wenn schon eine Auswahl getroffen wurde. Dein Wunsch nach Unterscheidung zwischen öffentlich und privat - da bin ich mir noch nicht ganz sicher; denn jedenfalls kommt die Quote ja stets erst zum Einsatz, wenn die Qualifizierung gesichert ist. Eine unqualifizierte Person wird nie für einen Posten in Frage kommen, weder privat noch öffentlich. Ich finde es interessant, dass dieser Fakt immer gern unterschlagen wird und die Sache alleweil so hingestellt wird, als kämen dank Quote unqualifizierte Frauen ans Ruder. Die Sympathie und/oder persönliche Vorzüge als Argument für oder gegen die Einstellung einer Person hingegen könnte ich wohl gelten lassen - schwierig wird's nur, weil (wahrscheinlich) Männer normalerweise das eigene Geschlecht "sympathischer" finden. Also ist wohl auch in diesem Sinne wichtig, dass erst Mal der Ausgleich zwischen den Geschlechtern geschaffen wird - also auch Frauen die Möglichkeit gegeben wird, bei gleicher Qualifizierung lieber eine Frau einzustellen, weil sie die "sympathischer" findet.

So., 07.07.2013 - 13:52 Permalink
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Frank Blumtritt So., 07.07.2013 - 14:50

da gebe ich dir Recht, Silvia, haben Frauenquoten ihre Berechtigung. In der Organisation, ob öffentlich oder privat, ist das Geschlecht nach meinen Erfahrungen nie und nimmer ein Auswahlkriterium und soll es auch nicht sein. Wer auswählt, muss die Ziele im Auge haben, welche die Kandidaten/innen auf ihrer Stelle zu erreichen haben. Wer mehr Garantien verspricht, diese zu erreichen, gewinnt. Das KANN, muss aber nicht, auch vom Geschlecht abhängen. Letzthin musste ich eine Koordinierungsstelle besetzen und hatte einen jungen Mann mit formellen Vorzugskriterien und eine ältere Frau ohne die eigentlich nötigen Titel zur Auswahl. Zu koordinieren war eine Gruppe bestehend aus 100% Frauen im durchschnittlichen Alter von etwa 45 Jahren. Ich habe die Frau genommen...

So., 07.07.2013 - 14:50 Permalink
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Sylvia Rier So., 07.07.2013 - 16:06

ist so klein, ich mach alles allein :-) Nein, nicht nach Bauchgefühl, auch nicht nach Sympathie. Das kommt m. E. erst ganz weit hinten, wenn überhaupt. Ein Mensch kann durchaus sehr wertvoll für einen Betrieb sein, auch wenn er/sie mir persönlich nicht sehr sympathisch ist. Da sind m. E. andere Aspekte weitaus wichtiger. Dazu weiß Frank sicher viel zu erzählen!

So., 07.07.2013 - 16:06 Permalink
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no name So., 07.07.2013 - 16:59

Silvia, halt durch: ich habe jetzt wirklich zu spüren bekommen, wie es ist, wenn man versucht, jemanden mundtot zu machen und sei es durch durchaus plausible Argumente. Die Agora war Männerdomäne, Frauen argumentieren anders und manchmal fehlen ihnen auch ganz einfach die Grundlagen um mitzureden oder die Lust, sich auf einen Machtkampf einzulassen. Aber ihre Meinung ist wichtig, weil sie vom Prinzip und dem Wert des Bewahrens geprägt ist, das wage ich einfach zu behaupten! Die Quoten sind wichtig, ich wiederhole es noch einmal, um ein Gleichgewicht herzustellen, ab dem man dann wieder ganz demokratisch weitermachen kann. Hast Du die Stellungnahmen im Alto Adige von C.Carriere und in der FF von M.Fliri gelesen? Das Ungleichgewicht geht durch alle Ebenen und in einer Demokratie kann es allen nur dann gut gehen, wenn es allen gut geht und das tut es nicht.

So., 07.07.2013 - 16:59 Permalink
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Sylvia Rier So., 07.07.2013 - 19:38

Antwort auf von no name

war Männerdomäne, ich denke, gorgias hat nicht umsonst an sie gedacht :-) Ich finde, es ist ja kein Problem, wenn Männer anders argumentieren, und auch keines, wenn Frauen anders argumentieren. Es kann aber nicht sein, dass Männer alleweil so tun, als sei ihre Art die bessere/die einzige/die beste, es kann nicht sein, dass sie sich und ihre Art zum Maß aller Dinge machen. Denn das sind sie einfach nicht. Die Art der Frauen ist genauso gut, nicht besser und nicht schlechter. Frauen fehlen die Grundlagen, um mitzureden? Siehst du, das finde ich auch erstaunlich: Männer reden nämlich munter weiter, sogar dann, wenn ihnen die Grundlagen fehlen! Das zeigt doch z. B. der Text, den du in Sachen Homöopathie gestern eingestellt hast, wunderbar, da beschreibt's sogar ein Mann, die haben von Tuten und Blasen keine Ahnung, maßen sich aber sowas von locker ein sowas von Urteil an :-) Ich finde das wirklich erstaunlich. Das Prinzip und der Wert des Bewahrens - da weiß ich jetzt leider nicht recht, was du meinst?

So., 07.07.2013 - 19:38 Permalink
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gorgias So., 07.07.2013 - 21:34

Antwort auf von no name

Ja natürlich wenn jemand von Agora spricht wird er wohl dabei kaum im Hinterkopf haben Frauen auszuschließen zu wollen, genauso wie jemand von der direkten Demokratie spricht, weil sich dort Frauen auch nicht beteiligen durften. Kann man hier von Ihnen nichts besseres als diese dummen Unterstellungen erwarten? Ich weiss nicht, ob man mich jetzt aus einer Laune heraus auf diese billige und unredliche Art angreift, oder weil man mich nicht verstehen will/kann.
Die helenische Kultur war eine der produktivsten der Menschheitsgeschichte und der Wettstreit der Ideen, der unsere Kultur die letzten 500 Jahre aufblühlen ließ, und nun erfolgreich von anderen kopiert wird (allen voran China), baut auf eine gelungene Streitkultur auf.

Diese Kultur bestand in Athen und ist ein Ideal, weil sie durch die Trennung in persönliche und öffentliche Sphäre den Raum und die geistige Beweglichkeit schaffte, die es ermöglichte ohne dauernd auf persönliche Ressentiments zurückzugreifen über ein Thema zu reden. Damals wurden Frauen ausgeschlossen - genauso wie bei der direkten Demokratie - es würde mich freuen wenn Frauen die Kultiviertheit haben diesen Raum die Agora mitzugestalten.

Um besser Verständlich zu machen was die Agora ist, möchte ich darstellen von was sich dieser Begriff abgrenzt, ja was heute mehr und mehr diesen Raum zerstört. An diesen Satz muss ich immer wieder denken, weil er es so essentiell beschreibt:
>Der Wiener Essayist Franz Schuh meint: „Die Grundpfeiler des Kronen-Zeitung -Journalismus sind seine beständige Familialisierung, seine Intimisierung der Öffentlichkeit und seine Aggressivität.“ <
http://www.zeit.de/2003/25/Kronenzeitung

Wie gesagt würde es mich freuen wenn Frauen der Agora beitreten möchten und nicht denken, reden und schreiben im Geiste des Boulevards. Es gibt diese Frauen. Ich bin ihnen auch schon begegnet und konnte von ihnen viel lernen und wurde von ihnen persönlich bereichert. Auch gibt es im Netz eine Seite von Frauen die ihre Rolle in dieser Gesellschaft reflektiert haben und fähig sind eine diffenzierte und ausgewogenen Position einzunehmen.
Die Seite heisst "Frauenhaus - Von Frauen für Frauen" und der Artikel der mir vor einige Monate ins Auge gefallen ist "Warum Frauen niemals vollwertige Diskussionspartner sein können" aus dem ich nun einen Ausschnitt zitiere, weil ich Ihn so treffend finde:

"Frauen sind unfähig bei einer richtigen (= männlichen) Diskussion über eine längere Zeit mitzumachen.
Entweder brechen Frauen zusammen sobald sie auf Gegenargumente stoßen,
oder sie zensieren/rufen nach dem Zensor
oder sie fangen, wirres/beleidigendes Zeug von sich zu geben."

http://bloganddiscussion.com/frauenhaus/3031/warum-frauen-unfaehig-sind…

So., 07.07.2013 - 21:34 Permalink
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Sylvia Rier So., 07.07.2013 - 21:58

Antwort auf von no name

jetzt auch an Sie, ganz und gar unreflektiert, einfach so aus dem Bauch heraus: Eine Diskussion muss also "männlich" sein, um "richtig" zu sein. Bitte, seien Sie doch mal nett, und erklären Sie mir das! Schade, ich finde es wirklich außerordentlich schade, dass Sie so so wenig "positiv" sind, Sie könnte ein außerordentlich spannender und lehrreicher Gesprächspartner sein. Aber jetzt erlauben Sie mir noch, Gentleman der Sie zweifelsohne sind, auch gegenüber Un-Frauen wie ich es bin, ein kleines Hieblein in Ihre unfreundliche Seite: Wenn ich mir Ihren letzten Absatz so ansehe, das Zitat aus dem Artikel, "Warum Frauen niemals vollwertige Diskussionspartner sein können", das Zitat, das Ihnen so gefallen hat, also wenn ich mir das ansehe, dann... müssten Sie eine Frau sein :-) Für den Rest bin ich jetzt zu müde, habe einen anstrengenden Tag hinter mir, vielleicht denke ich morgen darüber nach. Sie wissen schon :-)

So., 07.07.2013 - 21:58 Permalink
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Frank Blumtritt So., 07.07.2013 - 22:36

Antwort auf von no name

Interessant, Ihr Exkursus in die Antike... unser Humanismus gründet sich ja auf die alten Griechen, die den Menschen eben ziemlich "menschlich" beschrieben, fähig zur Agorà (wohl die römische "res pubblica"), als auch zum individuellen, gefühlsbetonten "Kaffeeklatsch". Ich weiß nicht, ob die alten Griechen damit eine Empfehlung aussprechen, oder nur die Essenz des Menschen beschreiben wollten. Immerhin stellten sie ihre Götter als extreme Individualisten dar, viel menschlicher als jene in allen späteren Religionen.
Ich sehe in der Agorà ein menschliches Potential, welches mit der Individualität im Gleichgewicht stehen sollte - und natürlich durchmischt sich das auch (ganz zu Ihrem Ärger...). Die Vorstellung einer Welt, die mehrheitlich aus Mr. Spocks besteht, finde ich aber wenig erstrebenswert, weil langweilig. Umgekehrt könnten viele Probleme schneller gelöst werden.
Die letzte Bemerkung von Silvia, bezüglich Ihres "weiblichen" Diskussionsstils, kann ich durchaus teilen. Aber eigentlich macht Sie das irgendwie sympathisch.

So., 07.07.2013 - 22:36 Permalink
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gorgias So., 07.07.2013 - 23:00

Antwort auf von no name

>jetzt auch an Sie, ganz und gar unreflektiert, einfach so aus dem Bauch heraus:<
Ist das bei Ihnen nicht fast immer so?
> Eine Diskussion muss also "männlich" sein, um "richtig" zu sein. <
Also lieber "weibliche" Ratschkattlgschichtn alla Kronenzeitung?
>Bitte, seien Sie doch mal nett, und erklären Sie mir das! Schade, ich finde es wirklich außerordentlich schade, dass Sie so so wenig "positiv" sind, Sie könnte ein außerordentlich spannender und lehrreicher Gesprächspartner sein. <
Wenn die Diskussion so geführt wird wie in diesem Zitat dann wird nie was draus:
"Wenn Frauen an einer Diskussion teilnehmen, dann wollen sie möglichst schnell wieder zurück in einen Wohfühlmodus. Daher soll das Endergebnis schön kuschelig sein, oder aber schon das Diskutieren selbst."
>Aber jetzt erlauben Sie mir noch, Gentleman der Sie zweifelsohne sind, auch gegenüber Un-Frauen wie ich es bin, <
Ich bin nur ein Gentleman gegenüber Damen. Alles andere wäre Perlen vor die Säue.
>ein kleines Hieblein in Ihre unfreundliche Seite: Wenn ich mir Ihren letzten Absatz so ansehe, das Zitat aus dem Artikel, "Warum Frauen niemals vollwertige Diskussionspartner sein können", das Zitat, das Ihnen so gefallen hat, also wenn ich mir das ansehe, dann... müssten Sie eine Frau sein :-) <
Sie haben gerade das Zitat wunderbar an sich selbst wieder veranschaulicht. - Und warum es nicht zu mir passt: Argumentativ bin ich nie in die Enge getrieben worden und deswegen zusammengebrochen oder ausgerastet. Wenn man mich als Person angegriffen hat, dann habe ich mich letztens gewehrt, frühere persönliche Angriffe und Beleidigungen habe ich vorwiegend ignoriert. Schon dass Sie mich als "lehrreichen Gesprächspartner" empfinden. Wirklich schade dass ich bis jetzt nicht bemerkt habe wo Sie dazugelernt haben. :-(
>Für den Rest bin ich jetzt zu müde, habe einen anstrengenden Tag hinter mir, vielleicht denke ich morgen darüber nach. Sie wissen schon :-) <
Um sich den Seitenhieb auf morgen aufzusparen waren Sie aber doch noch nicht müde genug? :-DD Ich hoffe Sie können jetzt gut schlafen, nachdem Sie Ihrem Naturell gerecht werden konnten. :-DDD

So., 07.07.2013 - 23:00 Permalink
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no name Mo., 08.07.2013 - 10:56

Antwort auf von no name

08.07.2013: Ich habe mir Gedanke darüber gemacht, warum das mit dem Gleichgewicht bisher nicht geklappt hat und ich meine, so wie ich es hier beobachte, also aus dieser und aus anderer Erfahrung heraus, dass es männlicherseits hauptsächlich um Macht geht. Das scheint Natur- und in der Kultur weitergegeben. Hier finde ich auch das Zitat angebracht: "Frauen sind unfähig bei einer richtigen (= männlichen) Diskussion über eine längere Zeit mitzumachen.
Entweder brechen Frauen zusammen sobald sie auf Gegenargumente stoßen,
oder sie zensieren/rufen nach dem Zensor
oder sie fangen, wirres/beleidigendes Zeug von sich zu geben." Ja, das mag durchaus stimmen, denn traditionelle Männerrethorik ist nicht auf einen Dialog ausgerichtet und geht an der Denkweise der Frauen vorbei, die generell nicht auf Sieg programmiert sind. Dazu passt @Gorgias' "argumentativ wurde ich nie in die Enge getrieben..."Ja, für jemanden, der kein anderes Argument gelten lässt, den Angriff zur Verteidigung macht, sich hinter seinen Positionen verschanzt und jeden Andersdenkenden der Mittelmäßigkeit und Dummheit bezichtigt, der schlimmstenfalls Tiefschläge unter der Gürtellinie verteilt und dies dann als hohe Intelligenz verkauft, mag das stimmen. Rhetorisch ist das auch durchaus in Ordnung und strathegisch zu der antiken chinesischen Kriegsführung passend, aber zu einem gesellschaftlichen Konsens führt das nicht, auch nicht zu einem Gleichgewicht, das wußten auch die Chinesen. Da gibt es aber Männer, die ich als Weise bezeichne und die ich das Glück hatte, zu treffen oder auch als Lehrer und Gesprächspartner zu haben, deren Denkweise anders ist. Sie machen sich die Mühe, die Schubladen und die Urteile zu verlassen und lassen sich ein auf ihre Gegenüber, schaffen Neues. Das macht mir Hoffnung, Silvia, das unsere Bemühungen nicht Perlen vor die Säue sind (ich zitiere @Gorgias), sondern dass wir diese Perlen zu kultivieren haben, damit Kultur, Gesprächskultur überhaupt entstehen kann.

Mo., 08.07.2013 - 10:56 Permalink
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Sylvia Rier Mo., 08.07.2013 - 19:22

Antwort auf von no name

Ich habe mir jetzt die Zeit genommen und ein bisschen auf der von Ihnen verlinkten Seite herumgestöbert (gestern nur die Bilder gesehen und "Bescheid gewusst"), weil ich's gern genauer gewusst hätte, wo Sie sich inspirieren, informieren, formieren. Das ist doch eine Witzseite, Satire, oder so, nicht wahr? Anderenfalls wär's ja schon fast gemeingefährlich. Aber jetzt entlasse ich Sie, leider nicht in Ehren, werde Sie aber im Auge behalten :-D

Mo., 08.07.2013 - 19:22 Permalink
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Sylvia Rier So., 07.07.2013 - 20:29

Antwort auf von Martin Daniel

Ich überlege schon so lange, es bräuchte unbedingt eine weibliche Tageszeitung, eine ohne sportliches Übergewicht und ohne Koch Rezepte - einfach eine ganz normale Tageszeitung, von Frauen gemacht, für alle gedacht. Die Welt und was in ihr passiert, mit den Augen der Frau. Schade, dass ich kein reicher Mensch bin :-)

So., 07.07.2013 - 20:29 Permalink
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Sylvia Rier Mo., 08.07.2013 - 11:20

Wenn Sie so freundlich wären, meine gestrige Frage zu beantworten:

Danach werde ich gern versuchen, Ihre Gegenfrage zu beantworten und mich derweil informieren, was die "Kronenzeitung" ist (nie gehört).
Ihren Link nach Ihrem Frauenbild habe ich mir angesehen und bin schwer enttäuscht, einerseits; andererseits fügt sich auch diese der Quellen, derer Sie sich bedienen, sehr gut ins Bild, das ich mir von Ihnen machen konnte, u. a. aufgrund eines Textes (der Name des Autors ist mir wieder entfallen, aber Sie wissen, wen ich meine!) in Männer-/Frauenfragen, den Sie bei früherer Gelegenheit einmal verlinkt hatten.
Ach ja, noch eine Frage, deren Antwort mich interessieren würde: Wie kommt es, dass Sie sich zum Teil absolut holprig, voller Fehler und fast unverständlich ausdrücken - und im nächsten Augenblick dann aber wieder absolut flüssig, und "fehlerlos"? Wie viele sind Sie?

Mo., 08.07.2013 - 11:20 Permalink
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Sylvia Rier Mo., 08.07.2013 - 20:39

Antwort auf von Sylvia Rier

wirklich interessiert, mit welcher Begründung ein Mann sagen kann, eine Diskussion sei (nur) dann eine "richtige" solche, wenn sie männlich ist. Aber das war wohl nur ein schlechter Witz von gorgias, und insofern kann er meine Frage wohl auch gar nicht beantworten.

Mo., 08.07.2013 - 20:39 Permalink
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gorgias Di., 09.07.2013 - 00:20

Antwort auf von Sylvia Rier

dass ich nicht die Zeit hatte Ihre Frage umgehend zu beantworten. Aber ich sehe, dass ihr euch als gut eingearbeitete Harpyien, die Zeit verkürzt habt, in dem ihr reichlich Häme ausgeschüttet habt.
Aber nun zur Beantwortung der Frage:
Hier einmal die Definition von Diskussion laut Wikipedia:
>Eine Diskussion ist ein Gespräch (auch Dialog) zwischen zwei oder mehreren Personen (Diskutanten), in dem ein bestimmtes Thema untersucht (diskutiert) wird, wobei jede Seite ihre Argumente vorträgt.<
Jetzt würde ich Sie bitten den Beitrag nochmals durchzulesen:
http://bloganddiscussion.com/frauenhaus/3031/warum-frauen-unfaehig-sind…

Welcher von den beiden Arten ein Gespräch zu führen trägt Ihrer Meinung nach zu einer richtigen Diskussion bei?

Di., 09.07.2013 - 00:20 Permalink
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Sylvia Rier Di., 09.07.2013 - 07:23

Ich lasse jetzt mal einen Mann sprechen, gorgias, einen richtigen Mann: http://derstandard.at/1371169856021/Wo-bleiben-die-Vaeter, und dann schaun mer mal, was Sie dazu sagen. Ihre also (nicht! was sie aus Wikipedia zitieren) Definition einer "richtigen" Diskussion kann ich leider nicht annehmen: Witzseiten sind keine Argumente. Ich find's überhaupt recht lustig, dass Sie das Thema angeschnitten haben, denn es ist bei uns, in unseren engen Bergen, ja tatsächlich seit jeher so, dass "der Mann die Zeitung liest (@Daniel) und "politisiert/debattiert/diskutiert", während die Frau im bestmöglichen Fall in Klatschblättern Bildchen guckt um dann mit ihren Freundinnen darüber zu tratschen. Sie haben also völlig recht. Ich will jetzt nicht behaupten, dass an dem, was über Frauen gesagt wird, nicht etwas oder sogar viel dran wäre, leider, denn wir können sehr viel besser, müssen das aber erst noch begreifen, ich sage nur: Männer sind kein bisschen besser. Sie "lesen" genauso wenig Zeitung wie Frauen (den Sportteil nehme ich hier mal aus), dafür aber kaum Bücher, und in Sachen "tratschen" sind sie uns Frauen weit voraus, im Gegenteil, sie "ratschen" sogar sehr viel mehr, u. a. weil sie mehr Zeit haben dazu. Der einzige Unterschied liegt im völlig anderen Selbstverständnis des Mannes: Wenn er im Sportteil blättert, "liest er Zeitung" (und tut das laut und deutlich kund, denn wer sollte ihm widersprechen). Wenn die Frau dasselbe tut, guckt sie Bildchen (und der Mann tut das laut und deutlich kund, denn wer sollte ihm widersprechen). Wenn der Mann ratscht, dann "politisiert/diskutiert/debattiert" er und tut das laut und deutlich kund usw. usf. Aber: Wenn die Frau diskutiert/debattiert/politisiert, dann ratscht sie selbst dann, und der Mann tut das laut und deutlich kund, und die Frau schweigt und nickt dazu :-) Ich weiß, es gibt andere Frauen, und andere Männer, aber ich bin immer wieder entsetzt, wie willig sich auch junge, angeblich moderne Frauen in diese längst überholten Muster pressen lassen. So geht das aber nicht. NB: Sie und ich denken an die "individual differences concealed by averages"!

Di., 09.07.2013 - 07:23 Permalink
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no name Di., 09.07.2013 - 09:07

Antwort auf von Sylvia Rier

09.07.: Bin beruhigt, durch die Bezeichnung "Harpyie"seitens Hydra, dem Vielköpfigen, in den Genus der Mischwesen emporgehoben worden zu sein, sehe ich durchaus als gesellschaftlichen Aufstieg und persönlichen Erfolg!
Ja, Silvia, glaube wir haben auch noch viel zu lernen, denn wie Du siehst, halten wir beiden recht einsam die Stellung. Wär mal eine Idee für Fortbildungen z.B., das politische Wesen Frau...denn auch die Gleichsetzung uomo = uomo ist besonders im Italienischen recht bezeichnend, oder?

Di., 09.07.2013 - 09:07 Permalink
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Sylvia Rier Di., 09.07.2013 - 09:36

Antwort auf von Sylvia Rier

weiss heid, oder :-D (zumindest die Ungeheuer...). Jedenfalls ja, wäre es durchaus interessant, einmal so eine oder ein paar oder viele solcher Fortbildungen, wie du sagst. Vielleicht hilft's ja, denn es ist höchste Zeit, dass die Frauen aufgeweckt werden. Was ja auch im Sinne der Männer wäre, viele haben's schon verstanden. Ich persönlich habe null Problem mit der Art der Männer, das passt schon - solange sie nicht verlangen und erwarten und voraussetzen, dass Frauen gefälligst genauso zu sein haben, um anerkannt oder überhaupt erkannt zu werden. Es kann nicht sein, dass wir dauernd mit ihnen verglichen werden, uns selbst mit ihnen vergleichen, uns an ihnen messen und an ihren Maßstäben/Vorgaben definieren. Basta. Aber das alles können wir nicht schaffen, so lange überall, wo's drauf ankommt und die Regeln geschrieben werden, Männer in der Überzahl sind. 30 Prozent-Quote? Das ist wie das vergiftete Stück Fleisch, das ein Einbrecher dem Hund vorwirft...

Di., 09.07.2013 - 09:36 Permalink
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gorgias Di., 09.07.2013 - 14:51

Antwort auf von Sylvia Rier

>Ich lasse jetzt mal einen Mann sprechen, gorgias, einen richtigen Mann: http://derstandard.at/Wo-bleiben-die-Vaeter, und dann schaun mer mal, was Sie dazu sagen. <
Zu einger guten Diskussion gehört auch, dass man nicht mittendrin Thema wechselt. Das Thema war jetzt wohl:"Verschiedene Diskussionstile, Unterschiede zwischen den Geschlechtern und welcher der bessere, bzw. der richtige ist."
Wie soll man das Thema richtig vertiefen, wenn Sie jetzt noch ein neues Thema zu "Aufgaben- und Rollenverteilung der Geschlechter in der Kindererziehung" noch hinzupacken wollen? Wenn einem wirklich etwas am Thema liegt, dann sollte man - wie es sich bei einem guten Diskussionstil gehört - verschiedene Themen getrennt zu behandeln. An dieser Stelle jedenfalls habe ich wirklich keine Lust auf ein weiteres Thema noch Stellung zu nehmen.
>Ihre also (nicht! was sie aus Wikipedia zitieren) Definition einer "richtigen" Diskussion kann ich leider nicht annehmen: Witzseiten sind keine Argumente.<
Die Definition von Disskussion kommt aus der Wikipedia (der Sie anscheindend zustimmen). Der Artikel ist keine Definition sondern die Beschreibung von zwei Diskussionstilen. Welcher von den beiden ist ihrer Meinung nach der bessere in Anbetracht der Definition?
>Ich find's überhaupt . . . so geht das aber nicht. <
Wenn ich das lese, dann fällt es mir durchaus leichter den von mir zitierten Artikel ernstzunehmen, der zugegebener Maßen leicht satyrisch anmutet, aber inhaltlich fundierter und reflektierter ist, als die Aneinanderreihungen von Klischees die Sie da von sich geben. (Sind Sie sicher, dass Sie noch nie die Kronenzeitung gelesen haben?)
Und die Frau als Opfer findet bei Ihnen auch Ihren Platz:
>Ich weiß, es gibt andere Frauen, und andere Männer, aber ich bin immer wieder entsetzt, wie willig sich auch junge, angeblich moderne Frauen in diese längst überholten Muster pressen lassen. <
Wo finde ich diese "jungen, angeblich modernen Frauen" die unter dem Joch des Patriarchats so leiden? :-)))
>NB: Sie und ich denken an die "individual differences concealed by averages"!<
Ich stelle mir dabei immer zwei Graphen mit Normalverteilung und verschobenen Median vor.

Di., 09.07.2013 - 14:51 Permalink
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Sylvia Rier Di., 09.07.2013 - 17:52

Antwort auf von Sylvia Rier

„Das“ Thema ist „Quote“ und alles, was dazu gehört – sehr vieles gehört dazu. Im Laufe der „Diskussion“ wurde, wie das üblich ist, auch die eine oder andere „Nebensächlichkeit“ angesprochen, deren eine Sie aufgreifen wollten, um die Behauptung aufzustellen, „nur männliche Diskussionen seien richtige Diskussionen“. Sie berufen sich dabei sehr ernsthaft und gleich zwei Mal auf eine Seite, die sich bei schnellem Hinsehen als „Seitchen“ und bei genauerem Hinsehen als der ultimative Schmarrn erweist. Sie verlinken diese Seite, die Sie nachträglich als „satirisch angehaucht“ bezeichnen, gleich zwei Mal, und zwar ganz und gar nicht „satirisch angehaucht“.
Was denn nun? Sollen Textauszüge aus diesen Seiten belegen, dass Frau nicht diskutieren kann, oder doch lieber nicht? Eine klare „männliche“ Antwort auf meine Frage kann ich nirgends erkennen.
Der Artikel, den ich verlinke, gehört tatsächlich nicht zum eng gefassten Thema (wie oben) zwischen Ihnen und mir, aber sehr wohl zum Thema (Quote, und alles was damit zusammenhängt). Natürlich hätte ich bedenken können, dass Männer sehr eng gefasst (Männersprech: zielgerichtet) denken und diskutieren und nur schwer in der Lage sind, größere Zusammenhänge zu erfassen. Sie müssen also keineswegs Stellung nehmen, sondern vielleicht einfach nur diese „Wie Männer sein können“-Reaktion auf Ihre „Wie Frauen sein sollen“-Seite in Ihre grundsätzlichen Überlegungen zum Thema „Quote“ (zu dem wir ja schon des öfteren aneinander geraten sind) anzuerkennen und vielleicht in Ihren Überlegungen zu berücksichtigen.
Also: Nein, in „unserer“ Diskussion ging es keineswegs um „Diskussion“ und deren Definition, sondern um Ihre Behauptung, nur männliche Diskussionen seien richtige Diskussionen. Wenn das Ihre Meinung ist– bitteschön; Fakt ist das keineswegs. Und nein, es geht wirklich so nicht, dass Sie eine völlig haltlos Behauptung in den Raum stellen, um sich dann mit „satirisch angehaucht“ aus der Affäre ziehen zu wollen, wenn sich zeigt, dass die Quellen, derer Sie sich bedienen, um die Richtigkeit dieser Behauptung unter Beweis zu stellen, unter aller Würde sind. Fakt ist also, dass Frauen so und Männer anders diskutieren, aber es gibt kein „richtig“ und kein „falsch“. Männer haben die Art der Frauen zu respektieren und anzuerkennen, und Frauen haben die Art der Männer zu respektieren und anzuerkennen, und am Ende einer Diskussion steht kein „richtiges“ und kein „falsches“ und kein „weibliches“ und kein „männliches“ Ergebnis, sondern schlicht: Das Ergebnis, auf das sich die „Parteien“ einigen konnten. Nein, der kürzeste Weg ist nicht immer der beste.
> Ich find's überhaupt . . . so geht das aber nicht. < Was gibt’s daran zu meckern? Und verknüpfen Sie bitte nicht, auch nicht „nur“ optisch, Dinge, die nichts miteinander zu tun haben. „Ich finde es lustig“ ist völlig korrekt, denn Sie z. B. finden nicht lustig, was ich lustig finde.
Schauen Sie sich doch bitte diese „Haus der Frauen“-Seite nochmal an, und dann erzählen Sie mir, was darin „inhaltlich fundiert“, „reflektiert“ ist, und was NICHT (übelstes) Klischee ist (ich würde nicht einmal von Klischee sprechen, keine Ahnung, wie ich so etwas nennen möchte...). Und übrigens beweisen Sie mit Ihrem letzten Absatz zum wiederholten Male, dass Sie ein völlig unkritischer Jünger dieses wie-hieß-der-nochmal? Anti-Feministen sind, und überall Opfer sehen wollen, auch wo keine sind und keine sein wollen, weil Sie diesem Prediger auf den Leim gegangen sind und Ihre Ideologie (Religion?) das so predigt (Scheuklappen ablegen!).
> Ich weiß, es gibt andere Frauen, und andere Männer, aber ich bin immer wieder entsetzt, wie willig sich auch junge, angeblich moderne Frauen in diese längst überholten Muster pressen lassen. < Wo sehen Sie in diesem Satz „Opfer“? Das ist schlicht: Fakt.

Wo finde ich diese "jungen, angeblich modernen Frauen" die unter dem Joch des Patriarchats so leiden? :-)))
So geht das nicht :-))) Bitte, möchten Sie vielleicht Ihre wikipedia-Definition von „Diskussion“ nochmal lesen? Dort steht nichts von „Dinge in Aussagen hinein interpretieren“ und „Aussagen verfälschen“. Das mag nützlich sein, wenn man unbedingt als „Sieger“ dastehen will. Das ist aber nicht der Sinn einer Diskussion und macht Sie jedenfalls auch nicht größer als Sie sind.
NB: Wenn ich Ihren letzten Absatz ab „Frau… Opfer“ und die Sache mit den individual differences zusammen ziehe… dann schaut das aber ganz so aus, als hätten sie letztere nicht wirklich verinnerlicht.

Di., 09.07.2013 - 17:52 Permalink
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gorgias Di., 09.07.2013 - 20:01

Antwort auf von Sylvia Rier

jetzt fangen Sie langsam an richtig zu diskutieren!

Dann würde ich Sie bitten mir da weiter zu Helfen:
>"aber ich bin immer wieder entsetzt, wie willig sich auch junge, angeblich moderne Frauen in diese längst überholten Muster pressen lassen. "<
Sie haben natürlich nicht das Wort Opfer benutzt, aber wie soll ich das dann verstehen, wenn sich jemand in eine Rolle pressen lässt? Ist er dann nicht irgendwie ein Opfer? Für mich schon - zumindest ein bischen. Für Sie nicht?
Zweitens als ich von "die unter dem Joch des Patriarchats so leiden" gesprochen habe, bezog ich mich auf "in längst überholten Muster". Jetzt frage ich Sie, ob ich Sie dabei richtig verstanden habe, und Sie als Sie von "überholten Muster" gesprochen haben, jene meinten, die während des Patriarchats entstanden sind. - Ich habe es schon so verstanden, dass Sie leiden, zumindest unbewusst, sonst frage ich mich was es da sonst dabei ist, darüber so entsetzt zu sein? Denn wenn Sie nicht darunter leiden, so soll doch jeder nach seiner Fason glücklich werden. Denke ich zumindest.
---
>NB: Wenn ich Ihren letzten Absatz ab „Frau… Opfer“ und die Sache mit den individual differences zusammen ziehe… dann schaut das aber ganz so aus, als hätten sie letztere nicht wirklich verinnerlicht.<
Könnten Sie das bitte weiter ausführen?
--
Jetzt bitte nicht aufregen, dass ich nicht mit "Argumente" komme. Das sind Fragestellungen zu Standpunktklärung - soll ja auch zu einer guten Diskussion gehören, dass man sich nochmals Zeit nimmt den Standpunkt des gegenübers besser zu verstehen.

Di., 09.07.2013 - 20:01 Permalink
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Sylvia Rier Mi., 10.07.2013 - 11:37

Antwort auf von Sylvia Rier

ja ein ausgezeichneter Lehrmeister sein !(Weiss Heid: Ich fänd’s viel spannender, wenn gorgias mir z. B. erklären würde, warum er sich die Mühe gemacht hat, meinen Beitrag nach unten zu voten).
Mit dieser „Opfer“-Sache bringen Sie mich in Verlegenheit. Ich weiß nämlich nicht viel damit anzufangen, Sie haben mich erst darauf gebracht, als Sie mich zu jenem Artikel verlinkten, Sie wissen schon, der Anti-Feminismus-Prediger. Ich hatte diesen Sager schlicht und einfach so gemeint, dass viele Muster/Rollen/Verhaltensweisen einfach von Generation zu Generation weitergegeben werden, und von niemandem hinterfragt werden. Aber vielleicht sind ja auch nur ein paar Hundert Jahre Aufklärung nicht ausreichend, um viele Jahrhunderte unbedingter Kirchen- und Obrigkeitsgläubig- und –hörigkeit wettzumachen. Also vielleicht in gewissem Sinne ja zu Ihrem „Opfer“ - unserer Leichtgläubigkeit und mangelnden Kritikfähigkeit und Unaufgeklärtheit, wenn Sie so wollen; dann allerdings sind Männer und Frauen gleichermaßen „Opfer“.
Auch mit dem Begriff Patriarchat wie Sie ihn wohl verstanden wissen wollen, kann ich nicht allzuviel anfangen. Ja, unsere Welt ist und war eine „Männerwelt“, patriarchalisch geprägt bestimmt, und sehr wahrscheinlich sind sehr viele der Muster, die uns prägen, auf männliches Denken und männliche Vorherrschaft zurück zu führen. Aber „leiden“ legen Sie mir in den Mund. Ich sage nur, es ist Zeit, dass sich die Dinge ändern.
Ich könnte jetzt behaupten, diese „Opfer“- und „leiden“-Sache sei männliches Wunschdenken, Männer wünschen sich, Frauen als Opfer und sie leiden zu sehen. Was würden Sie mir antworten?
„Entsetzt“ bin ich wie gesagt über unser aller (!) mangelnde Kritikfähigkeit, blinde Obrigkeitsgläubigkeit e chi più ne ha più ne metta. Und, wie ich schon einmal sagte: Nicht alle Sklaven, Leibeigenen empfanden ihren Status als negativ und als Unterdrückung, gar einige viele konnten ihm Positives abgewinnen und haben ihn und ihre Herren verteidigt. Sind deswegen Sklaverei und Leibeigenschaft richtig? Nun ja, Sie lesen „Quote“ und „Gleichberechtigung“ und schließen auf „Feministin“ und kurzschließen weiter auf „Männerhasserin“. Oder etwa nicht? Jedenfalls las ich das aus Ihren Aussagen, Stellungnahmen, Meinungen, Links…

Mi., 10.07.2013 - 11:37 Permalink
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no name Mi., 10.07.2013 - 14:49

Antwort auf von Sylvia Rier

Silvia, wir mussten uns ja mit Unwissenschaftlichkeit betiteln lassen, deshalb gefällt es mir jetzt besonders, die gängigen Statistiken über Mißbrauch- und Gewaltdelikte zu zitieren um den Definitionen Täter/Opfer zahlenmäßig (wie erwünscht!) näher zu kommen und Männer schneiden dabei nicht besonders gut ab. Wenn wir dann noch berücksichtigen, dass nach den Statistiken des Gerichstpsychiaters Haller die gefährlichsten aller Menschen Männer um die 20 mit einer narzßstischen Kränkung sind, können wir uns und unsere Töchter nur glücklich schätzen, glimpflich davon gekommen zu sein! So viel zum Thema Gleichheit in der Natur und Impulskontrolle. Dann schauen wir uns mal die Statisken bezgl. Beteiligung, Anzettelung und Austragung von bewaffneten Konflikten (heute oft als Friedensmissionen kaschiert) an, dann ahnst Du was ich mit bewahrenden Werten der Frau meine (C.Rice und M.Tatcher mal ausgenommen). Gehn wir dann zur finanziellen Gewalt in den Familien über, zu den Vergewaltigungen, zum Stalking usw., können wir nicht mehr von Mustern, sondern nur noch von Testoteron-gesteuerten machtlustigen Fehlverhalten sprechen, insgesamt, und wenn mir dann auf einer mittelässigen Witzseite jemand Gekreische als weiblichen Verhaltensmodus vorwirft, kann ich nur sagen: in Selbstverteidigungskursen wird einem das Schreien sogar verschrieben!

Mi., 10.07.2013 - 14:49 Permalink
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Sylvia Rier Mi., 10.07.2013 - 15:51

Antwort auf von Sylvia Rier

würde mich schon sehr wundern, wenn gorgias die Gewalt und deren Opfer, die du nennst, meinen würde, nein, das glaube ich nicht. Ich kann mich leider nicht mehr an den Namen eines Anti-Feminismus-Kämpfers erinnern, dessen Lektüre mir gorgias bei anderer Gelegenheit nahe gelegt hatte, aber das fühlte sich in etwa so an: "Die Institutionalisierung der Frau als Opfer geschieht einerseits politisch durch Frauenbeauftragte, Frauengesundheitsbericht und Frauenforschung, andererseits kommerziell durch eine auf Frauen spezialisierte Helferinnenindustrie." (das habe ich jetzt aus "wikimannia".... was es alles gibt!), also ziemlich "big-sister"-mäßig. Ich meine, kein vernünftiger Mensch und vermutlich nicht einmal ein unvernünftiger Mann wird wohl bestreiten (wollen), wovon du in deinem Kommentar berichtest.

Mi., 10.07.2013 - 15:51 Permalink
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Sylvia Rier Do., 11.07.2013 - 07:48

Antwort auf von Sylvia Rier

ich frage mich auch schon die ganze Zeit, wann und wo diese "Diskussion" diese unschöne "piega" genommen hat. Kannst du den Punkt ausmachen? Aber warum sagst du, dass die Quote die Hoffnungen derer, die sie fordern, nicht erfüllen werden? Von welchen Hoffnungen sprichst du? Und warum sollen sie nicht erfüllt werden? Natürlich geht es nicht um "weiblich gegen männlich", aber: Was ich hier auf "Salto" zu diesem Thema erlebt habe, vermittelt mir doch den starken Eindruck, dass Männer die Forderung nach einer Quote (es gibt ja übrigens sehr viele Männer, die eine solche ja auch fordern) als Angriff auf ihr Selbstverständnis, ihr Sein, ihre Welt empfinden, und entsprechend negativ reagieren. Aber es gibt andererseits sehr viele Männer, die "pro Quote" sind, aber vielleicht tun sie auch nur so :-) Was mich aber am meisten irritiert - es wird einfach nur "nein" gesagt und drauflos gedroschen. Üblicherweise geht aber ein "Nein" meist mit einem "aber dann vielleicht so" einher. Will sagen: Alle, Männer und Frauen, sind sich einig, dass besser funktioniert, was "gut durchmischt" aufgestellt ist - also, hier, Alte und Junge, Frauen und Männer, Linke und Rechte, Schwarze und Weiße, Arme und Reiche, Menschen mit und Menschen ohne Behinderung... Will sagen: Wie die Gesellschaft im echten Leben aufgestellt ist, genau so muss sie sich in den Gremien, die sie politisch vertreten (sollten), widerspiegeln. Was ist das anderenfalls für eine "Vertretung"? Die Aussicht auf ausgewogene = gerechte Verhältnisse ist doch dann am größten, da sind wir uns doch einig, oder? Aber: Warum wird dann alles getan, um den aktuellen = unausgewogenen Status Quo aufrecht zu erhalten und, in unserem spezifischen Falle, Frauen außen vor zu lassen? Denk doch nur an dein Hoppe-Zitat - wie stellst du dir vor, sollen Frauen sich jemals Platz verschaffen in der Politik? Müssen Sie (auch) zu Männern werden müssen, zu "Gaunern", und sich mit den Ellbogen Präsenz verschaffen? Und nicht zuletzt: Welches alternative Instrument zur besseren Etablierung der Frau in Wirtschaft und Politik schlagen die "Nein zur Quote" sagenden Männer vor? Denn mit jedem "Nein, so nicht" sollte doch ein alternatives "aber vielleicht so" einhergehen, oder?

Do., 11.07.2013 - 07:48 Permalink
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no name Do., 11.07.2013 - 09:06

Antwort auf von Sylvia Rier

Ich habe den Eindruck, es ist wirklich schwierig, sich so auszudrücken, dass man verstanden wird. Oliver, es geht nicht um eine Mann gegen Frau und umgekehrt Debatte und Silvia, ich glaube schon, dass die Täter/Opfer Dynamik in dem Zusammenhang, den ich versucht habe aufzuzeigen, auch in ihrer Ursache zu verstehen ist. Und das hat nichts mit körperlicher Überlegenheit zu tun: die Gewaltstruktur zieht sich durch die Geschichte bis zu uns und erfordert ein neues Verhalten, eine neue Gesprächskultur und einen respektvollen Umgang miteinander, denn überall wo jemand sich stärker und überlegen wähnt, aus welchem Grund auch immer, kann es keine wirkliche Demokratie geben. Deswegen finde ich ja die Quote so wichtig und hat diese, wo es sie gibt, auch zu einem Gleichgewicht geführt, der Rest ist einfach Bla, bla in meinen Augen.

Do., 11.07.2013 - 09:06 Permalink
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no name Do., 11.07.2013 - 14:39

Antwort auf von Sylvia Rier

Oliver zu Deinen Fragen: Ich habe mir überlegt, warum Frauen diese Opferrolle anhaftet und ich kann sie mir nur durch das Patriarchat und durch die bereits geschilderten Machtexzesse erklären. Die in Italien dokumentierten Frauenmorde (oft im engsten Kreis), die Darstellung der Frau in der Werbung sind nur Beispiele von mangelndem Respekt und Achtung der Menschenwürde. Ich kann verstehen, dass ein junger Mann, der mit x Komilitoninnen in den Hörsälen sitzt, sich nicht vorstellen kann, dass es noch nicht Lichtjahre her ist, wo es kaum Frauen in diesen Reihen gab. Erst seit 1975 gibt es in Italien die Gleichstellung von Mann und Frau in der Familie. Diese Vormachtstellung des Mannes hat sich über Generationen im kollektiven Unbewußten festgehalten. Die Quote ist eine Möglichkeit, gesellschaftlich eine Ausgangsbasis zur Chancengleichheit zu schaffen. Und ich zitiere nur mal einen Spiegel-Artikel, bzgl. Deutschland :"Selbst die CSU (!) hat mittlerweile erkannt, dass sich bei der Frauenförderung ohne Quote nichts bewegt. Männerzirkel haben nun mal eine Tendenz, Männerzirkel zu bleiben, was einem psychologischen Prinzip geschuldet ist: Man(n) wählt als Mitstreiter gerne jene, die einem selbst ähnlich sind. Das kann fatale Folgen haben, wie die Finanzkrise gezeigt hat. Eine Schicht von gierigen, zahlenfixierten, amoralischen Spielertypen hätte fast die gesamte Weltwirtschaft ruiniert.

Wäre das zu verhindern gewesen, wenn mehr Frauen Spitzenbanker gewesen wären? Keiner kann das belegen. Belegt ist aber, dass es Männer waren, die diesen Wahnsinn veranstalteten, für den die Steuerzahler nun bluten müssen. Also gilt der Satz: Es kann nur besser werden. Allein das ist ein triftiger Grund, eine Quote einzuführen.

Zugleich verbindet sich mit der Quote die Hoffnung, dass die Wirtschaft familienfreundlicher werden würde. Mehr Kitas und Betriebskindergärten, mehr Verständnis für elterliche Pflichten, weniger Abendtermine und Präsenzpflicht am Arbeitsplatz. Davon würden Frauen und Männer profitieren, es könnte eine Arbeitswelt entstehen, die Kinder als Normalfall und nicht als Störfall definiert. Es ist höchste Zeit, der jungen Generation dieses Angebot zu machen. Wer's nicht glaubt, sollte einen Blick auf die demographische Kurve werfen.

Allen, die noch zögern, sei gesagt: Die Einführung der Quote wird eines Tages auch deren Abschaffung rechtfertigen. Genau dann, wenn es so viele weibliche Vorbilder gibt, dass sie keine Vorbilder mehr sein müssen. Das ist das Ziel."

Ich habe auch nicht an Schweden, sondern an Norwegen gedacht, ohne dabei dem Bullerbü-Syndrom anheim fallen zu wollen: Norwegen hat 2003 als erstes Land der Welt eine Geschlechterquote von 40 Prozent für Aufsichtsräte eingeführt. Ich zitiere nur mal das, mir besonders sympathische demokratische Argument der Befürworter:
"Das demokratische Argument diente vor allem der Regierung als Begründung für die Quotengesetzgebung. Es hieß, dass eine gleichberechtigte Teilhabe der beiden Geschlechter an den wirtschaftlichen Entscheidungsprozessen wesentlich für die norwegische Demokratie sei. Und damit gehe natürlich die gleichberechtigte Beteiligung an den Verwaltungsräten der einflussreichsten Unternehmen einher, in denen der Staat oft eine Mehrheitsbeteiligung hält." Und die Quotenregelung hat sich bewährt, wie man dem sehr detaillierten Bericht "Das Norwegische Experiment" von A.Storvik entnehmen kann.

Do., 11.07.2013 - 14:39 Permalink
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no name Fr., 12.07.2013 - 07:54

Antwort auf von Sylvia Rier

Lieber Oliver, Deiner Skepsis, ob es durch die Quote besser wird, kann ich nur das norwegische Experiment entgegenhalten und meine persönliche Meinung zu Demokratie. Ich kann Deine Zweifel darüber verstehen, ob Frauen etwas ändern würden, am großen Ganzen und ich bin nie ohne Zweifel im Hinblick auf irgendetwas. Auch ich habe schon oft weibliche Verhaltensweisen zu spüren bekommen, bei denen mir die Haare zu Berg gestanden sind und es ist sicher, dass Frauen, die Macht haben, sich anders verhalten, als solche die machtlos sind. Trotzdem, und unabhängig davon, dass es für mich bei der Quote um ein demokratisches Prinzip geht und auch nur so lange bis in der Tat ein Gleichgewicht hergestellt ist, meine ich, dass Frauen von Natur aus einen weniger destruktiven Stil entwickeln, da sie Lebewesen gebären und darauf programmiert sind, sie mit ihrem Körper zu versorgen, da sie (in der Hauptsache) Östrogen-gesteuert sind und Zeiten des absoluten Rückzugs kennen, diese Fakten kann man nicht verleugnen und sie wirken auf das gesamte Handeln und Denken.

Fr., 12.07.2013 - 07:54 Permalink
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Sylvia Rier Fr., 12.07.2013 - 08:00

Antwort auf von Sylvia Rier

Nein, ich bin keineswegs der Meinung, dass "alle Männer Gauner sind"; mit der Frage "müssen Frauen auch zu Gaunern werden" bezog ich mich auf die Politik und deinen Hoppe-Sager. Es geht auch m. E. gar nicht (mehr) um Gleichstellung/Gleichberechtigung, sondern um einen Gesinnungswandel, um einen Paradigmenwechsel :-) Und ja, ich bin der festen Überzeugung, wir brauchen dafür Quoten, ich sehe keinen anderen Weg, denn was sich geändert hat, ist, wie du so schön sagst, das Bild der Frau, in der Substanz hat sich hingegen wenig getan (man möchte glatt meinen, Frauen seien eine Minderheit...), und es wird wohl so sein, wie Weiss Heid sagt, und um Macht gehen, aber die Ursachenforschung und Erklärung der Phänomene, denen wir uns ausliefern, überlasse ich gern dem Psychologen in Weiss Heid. Ein paar ganz banale Beispiele darüber, was uns lähmt: Eine junge Frau trennt sich von ihrem Mann und erzählt kurz darauf: "Ich musste mir ganz schnell einen neuen Partner suchen, sonst hätte ich's nicht geschafft" (in solchen Fällen bin ich entsetzt, @ gorgias). Wie kommt ein Mensch dazu, so etwas zu sagen und sich so etwas anzutun? Oder: Eine Erbin mit "eingeheiratetem" Mann, hat ihren Betrieb voll im Griff, absolut souverän. Was tut sie, wenn's nach außen "schwierig" wird? Sie schickt den Mann vor (obwohl sie's sehr gut wenn nicht besser regeln kann). Oder noch eins: Eine weitere Erbin, durch Immobilien reich geworden. Aber: Wer ist im kollektiven Selbstverständnis der Unternehmer von den beiden, wer kauft, baut, verkauft? Ihr Mann (der besitzlose Eingeheiratete). Ich fasse das immer nicht (und, noch einmal, @gorgias, bin entsetzt). Und noch ein ganz kleines persönliches: Wenn bei uns bei Tisch etwas fehlt, wer ist jahrelang völlig unreflektiert und wie von der Tarantel gestochen aufgesprungen, das fehlende Etwas zu holen? Ich. Weil ich das so kannte, von meiner Mutter. Bis ich eines Tages innehielt, und mich fragte: Was tust du da? Seither springt immer die Person auf, die etwas vermisst. So, und das alles kannst du jetzt hochrechnen ins Unendliche, und dann wirst du wahrscheinlich auch zur Überzeugung kommen, dass ohne Quote sich nichts ändern wird, oder zumindest nicht in weniger als 2.000 Jahren. Es muss via Quote erst mal eine weibliche Basis geschaffen werden, die so stark ist und in der Frauen sich so stark fühlen können, dass Männer nicht umhin können, sie wahrzunehmen und anzuerkennen - ab dem Punkt wird's dann auch klappen mit dem ganzen Rest. Ab dann braucht's keine Quoten mehr. Warum glaubst du übrigens, dass in unserem Land so viel Geld zur Verfügung steht für Flughäfen, BBT usw. usf., aber für Kindergärten, Kinderbetreuung, bei Auffang-Wohnungen für Getrennte, Kunst und Kultur, dir fällt bestimmt noch viel mehr ein, um jeden Cent monatelang gestritten werden muss? Der Artikel im Standard.at, den ich weiter unten für gorgias verlinkt hatte, beschreibt sehr vieles schon mal sehr gut, und hier ist noch einer, den ich sehr gern mag: http://www.zeit.de/2013/22/arbeitswelt-eltern-politiker.
"In unseren Institutionen und Arbeitswelten glaubt man immer noch, dass derjenige am meisten oder am effizientesten arbeitet, der am längsten im Büro ist. Auch dieser Irrglaube trägt zur Unvereinbarkeit von Familie und Beruf bei. Dass es auch anders geht, zeigt zum Beispiel Dänemark. In der Regel verlassen alle das Büro, wenn die Kita schließt. Dem Vater, der um sieben Uhr noch im Büro sitzt, kann es passieren, dass ihn Kollegen fragen, ob ihm seine Familie nicht wichtig sei." Noch einmal: Es geht natürlich nicht um "Frauen gegen Männer", aber ich habe doch das sehr deutlich Gefühl, dass Männer den Gleichstellungwillen der Frauen exakt so empfinden. Ob darin das Problem liegt?

Fr., 12.07.2013 - 08:00 Permalink
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Sylvia Rier So., 14.07.2013 - 07:58

Antwort auf von Sylvia Rier

Das habe ich nicht gesagt, Oliver, denn natürlich werden die Frauen in meinen Beispielen keineswegs bevormundet, und schnüren auch keine all-inclusive-Pakete, und natürlich kann, darf und soll eine Quote in den Fällen wie von dir genannt nicht helfen. Vielmehr sehe ich in diesen Beispielen, dass aus irgendeinem Grunde, den wahrscheinlich Weiss Heid kennt und erklären kann, "nach außen" der Mann "der Boss" sein muss, dass Frauen diese Dinge (sich "draußen" durchsetzen und Geltung verschaffen, kaufen/bauen/verkaufen, sich auch mal allein und ohne Mann durch's Leben bringen, um nur die paar aus meinen Beispielen zu nennen) nicht können (nicht können dürfen) oder einfach nicht "dürfen", ungeschriebener Gesetze und der "Tradition" wegen. Vermutlich sind solche oder sehr ähnlich gelagerte auch die Gründe dafür, dass es stets heißt, von beiden Seiten, "Frauen sind nicht geschaffen für die Politik", und dass viele Frauen sich sehr viele Dinge, u. a. die Politik, einfach nicht zutrauen.

So., 14.07.2013 - 07:58 Permalink
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Sylvia Rier So., 14.07.2013 - 11:09

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finde ich zwar manchmal recht spannend, aber ich hänge keiner an, und schon gar nicht einer patriarchalischen :-) Aber ich fürchte, wir reden ein bisschen aneinander vorbei und also stelle ich dir jetzt mal eine Frage: Hast du auf stol/Tageszeitung über die SVP-Frauen-Veranstaltung gelesen? Falls ja: Würdest du mir sagen, was dir daran auffällt, evtl. GEfällt, MISSfällt? Also dann, schönen Sonntag!

So., 14.07.2013 - 11:09 Permalink
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no name So., 14.07.2013 - 11:48

Antwort auf von Sylvia Rier

14.07. Also Oliver, ich weiss nicht, ob Du mir jetzt feministische Verschwörungstheorie unterstellst. Zum ersten: ich bin Demokratin und nicht Feministin zum zweiten: wenn Du die Statisken der Präsenz der Frauen oberhalb der gläsernen Decke betrachtest, wenn Du die Daten über die Beteiligung der Männer an der Arbeit im Haushalt und in der Pflege auch in den USA, die Daten über die Einkommensunterschiede, die Armut, der Gewalt- und Mißbrauchsdelikte liest, brauchst Du keine Verschwörungstheorie mehr zu vermuten. Mir geht es nicht darum Recht zu haben und ich bin es leid, hier den Stempel der Grufti-Feministin aufsetzt zu bekommen: die Tatsachen sprechen für sich. Die Quote löst das Problem sicher nicht, die Ursachenforschung auch nicht unbedingt, zumindest lohnt sich der Versuch in Richtung demokratische Grundausrichtung.

So., 14.07.2013 - 11:48 Permalink
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no name So., 14.07.2013 - 11:59

Antwort auf von Sylvia Rier

14.07. Nachtrag: Mir fällt dazu ein, dass es bei der Ärztekammer keinen Beirat für Chancengleichheit gibt. Die Ärztinnen scheinen das Problem ad acta gelegt zu haben, vielleicht weil dies der Beruf ist, zu dem Frauen zuerst Zugang hatten. Ist aber nicht ganz berechtigt, wenn man sich die Zahlen bzgl. der Primariate u.ä. betrachtet...

So., 14.07.2013 - 11:59 Permalink
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Sylvia Rier Di., 16.07.2013 - 07:24

Antwort auf von Sylvia Rier

und ich finde das ziemlich interessant, aber auch sehr irritierend, dass bei SVP die Frauen auftreten, als seien sie eine Partei in der Partei, Frauen unter sich, und irgendwo anders sind dann wohl die Männer unter sich, und die Frauen machen Frauenpolitik, und die Männer Männerpolitik, ganz so, als lebten Frauen und Männer in zwei verschiedenen Welten, als ginge Frauenpolitik die Männer und als ginge Männerpolitik die Frauen nichts an. Dabei, denke ich halt, haben Männer genau die gleichen Familien wie Frauen, und leiden Frauen genauso unter schlechter Wirtschaftspolitik wie Männer. Hier, bei SVP zumal, kommt das Ganze glatt ein bisschen so rüber, als ginge es "Frauen gegen Männer" und umgekehrt, und dabei müssten doch beide bzw. alle an der gleichen, besseren Welt für alle arbeiten. Und ein bisschen kommt es auch so rüber, als wollten die (mehrheitlichen) SVP-Männer die "klassische", altüberlieferte familiäre "Gewaltenteilung" auf die Politik übertragen und die Partei-Frauen "in die (politische) Küche" verbannen... Aber vielleicht irre ich mich ja (oops, @Oliver, deine ehemalige Lehrerin weiß jetzt aber wohl, was du von ihr hältst :-D )

Di., 16.07.2013 - 07:24 Permalink