Gesellschaft | 86. Alpini Treffen in Piacenza

Bozner Alpini (und andere) in Piacenza

Das große jährliche Alpini-Treffen fand am vergangenen Wochenende in Piacenza statt und wäre mit einer Chronik-Meldung abgehandelt, wenn es nicht seit dem letzten Jahr neu belebte Südtiroler Bande zu den Alpini gäbe.
MIG bewaffnet mit Luft-Luft-Raketen
Foto: (C) Peter Gasser

Florian Kronbichler etwa, Sel-Abgeordneter und 2012 noch aktiver Journalist und Kommentator für den Corriere dell'Alto Adige, für den er ein nun preisgekröntes Essay zum 3tägigen Bozner Alpini-Treffen verfasste. Er fuhr nach Piacenza um eine seltene Ehrung anzunehmen: "Journalist des Jahres" durch die Alpini-Vereinigung ANA. Ihm und dem Chefredakteur des Alto Adige, Alberto Faustini, wurde die Anerkennung zuerkannt, mit intellektueller Redlichkeit den tieferen Sinn des Alpini-Festes herausgearbeitet zu haben. "Dabei hab ich nur zufällig dem Telefonat eines jungen Alpino zugehört, der gesagt hatte, er stehe da in Bozen unter einem großen weißen Bogen (dem Siegesdenkmal) und wüsste beim besten Willen nicht, worum es sich da handle!" Das sage doch alles, meint Florian Kronbichler und spielt auf die leicht panische Erwartungshaltung der deutschsprachigen Politiker und Bürger im vorigen Mai 2012 an. Als wie gesagt 300.000 Alpini mit ihren Familien in die Landeshauptstadt kamen und mit ihren originellen Gefährten (Ape aufgebockt), ihren bescheidenen Ansprüchen an die Bozner Gastfreundschaft (Selbstversorger!) und ihrer disziplinierten Ausgelassenheit die Herzen der Einheimischen eroberten. Florian Kronbichler weiß, dass die Devise ganz von oben gekommen war: "Benehmt euch, die Südtiroler haben Angst vor uns!" Das hätten ihm etliche ANA-Oberen gesagt, jetzt im nachhinein.

In Piacenza mit dabei waren auch der Bozner Bürgermeister Luigi Spagnolli, die Bürgermeisterin von Leifers, Liliana Di Fede sowie Landesrat Christian Tommasini. Mit etwas Wehmut und Nostalgie werden sie des großartigen Festes vom vorigen Jahr gedacht haben, war es doch so etwas wie der Beginn einer kulturhistorischen Schneeschmelze. Auf die Alpini war der aufgeklärte italienische Südtiroler höchstens heimlich stolz, seit der Bozner Adunata durfte man auf deutsch- wie italienischsprachiger Seite ganz offen seine Sympathien erklären. Ja, meint Florian Kronbichler, Spagnolli tat seine Gelüste, Landespolitiker zu werden, erstmals während der gelungenen Großaktion im vorigen Jahr kund. Bleibt abzuwarten, welche Früchte das große Bozner Alpini-Treffen noch trägt.

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succus . Di., 14.05.2013 - 12:48

Was soll dieser verharmlosende Artikel? Seid ihr überhaupt nicht in der Lage, etwas tiefgründiger zu recherchieren? Was für eine Oberflächlichkeit!

Di., 14.05.2013 - 12:48 Permalink