Politik | Europawahlen

Lokale Sternstunde für Movimento 5 Stelle

Beppe Grillo mag seine "battaglia" gegen Matteo Renzi verloren haben. In Südtirol fährt der Movimento 5 Stelle dagegen einen klaren Wahlerfolg ein – und wird mit 8,8 Prozent der Stimmen viertstärkste Kraft.

Beachtliches Südtiroler Ergebnis für die Fünf-Sterne-Bewegung bei den Europawahlen: Mit 8,8 Prozent der Stimmen wird der Movimento rund um Beppe Grillo zur vierstärksten Kraft – und überholt sogar das Wahlbündnis von Freiheitlichen und Lega Nord um fast drei Prozentpunkte. Ein Ergebnis, das nicht nur im Vergleich zum Ergebnis von 2,5 Prozent bei den Landtagswahlen beeindruckt. Vor allem hatte die Fünf-Sterne-Bewegung nicht einmal Südtiroler KandidatInnen auf ihrer Liste. Einziger gewählter regionaler Vertreter ist der Trentiner Christiano Zanella, der in Südtirol mit 1474 Vorzugsstimmen auch Erstgewählter ist.

Hochburg der M5S bleibt Bozen, wo die Bewegung auf 16 Prozent der Wählerstimmen kam. Doch auch in den einzelnen Bezirken wurden gute Ergebnisse erzielt – allen voran im Unterland mit 10,9 Prozent, doch auch im Burggrafenamt (7,8%), Wipptal (6%), Eisacktal (5%) oder Pustertal (4,9%).

Entsprechend zufrieden auch Landtagsabgeordneter Paul Köllensperger. „Wenn man bedenkt, dass wir keinen lokalen Kandidaten hatten und keinen einzigen Euro für den Wahlkampf ausgegeben haben, kann man sicher nicht mehr verlangen“, sagt er.  Sind das nun die Früchte des Rentenskandals – bzw. der Rolle, die der Movimento darin eingenommen hat? „Ich denke auch über den Rentenskandal hinaus haben die SüdtirolerInnen unserem Einsatz für eine saubere und trasparente Politik anerkannt – beispielsweise in Sachen GIS oder der BBT-Studie“, meint Paul Köllensperger.