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Landesbeirat der SchülerInnen: Dreht die Belastung zurück

Die Belastung überschreitet die Grenzen des Erträglichen. Sagt der Landesbeirat der SchülerInnen. Und fordert Philipp Achammer auf, genau hin zu schauen. Der Schullandesrat: "Möchte Entlastungen für Kinder- und Jugendlichen finden."

Wo ist die Grenze? Wann ist genug? Geleistet, gearbeitet, sich eingesetzt? Die Pressekonferenz sollte genutzt werden, um Klartext zu reden. Von Anfang an mit Landesrat Philipp Achammer. Der Landesbeirat der SchülerInnen war sich am Montag, 3. Februar, einig: die Belastung, der Leistungsdruck in der Schule ist zu hoch, der Unterricht sei auf fünf Vormittage und einen Nachmittag zu beschränken. Nicht darunter leiden dürfe "die Qualität der Ausbildung."

Zeitfresser Schule
40 Arbeitsstunden pro Woche sind keine Seltenheit, sitzen hinter Büchern, sitzen im Bus, sitzen in der Schule - eigenständiges Erarbeiten der Lerninhalte wird groß geschrieben. Doch lässt das Tempo dies zu? "Die Stundenanzahl vieler Schulen in Südtirol liegt über dem italienischen und internationalen Durchschnitt. Außerdem gibt es laut PISA-Studie keinen Zusammenhang zwischen hoher Stundenanzahl und dem Leistungsstand. Die Leistungsergebnisse hängen viel mehr von anderen Faktoren ab, zum Beispiel von der Qualität des Unterrichts und der Kompetenz der Lehrperson“, sagt der Vorsitzende des SchülerInnenbeirates Matthias von Wenzl.

"Die Stundenanzahl vieler Schulen in Südtirol liegt über dem italienischen und internationalen Durchschnitt. Außerdem gibt es laut PISA-Studie keinen Zusammenhang zwischen hoher Stundenanzahl und dem Leistungsstand."

Die Forderungen der SchülerInnen machen deutlich: weniger Schule, mehr Praxis. Natasa Vasic, Vize-Vorsitzende des Landesbeirates der Schülerinnen und Schüler: "Reduzieren wir das Jahresstunden-Kontingent, lassen wir die SchülerInnen im außerschulischen Umfeld Erfahrungen sammeln, verstärken wir die Bereitschaft zum ehrenamtlichen Engagement.“ Vasic und von Wenzel fordern das, was sich auch die Arbeitswelt wünscht: Jugendliche, die im Leben stehen und anpacken können.

Philipp Achammers Schulzeit ist noch nicht so lang her, er will sich bemühen, bald reagieren. Verstimmte Schüler kann er zu Beginn seiner Amtszeit nicht brauchen. Und er sagt, er beruhigt: "Mein Ziel ist es, rechtzeitig, aber in Ruhe und in Abstimmung mit allen Interessensgruppen des Schulbereichs, Wege zur Entlastung der Kinder und Jugendlichen zu finden." Klingt einmal mehr nach zähen Verhandlungen und langsamen Veränderungen. Schuluhren ticken eben anders.

 

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Simon Lanzinger Tue, 02/04/2014 - 11:32

I finds ibotriebm. I hon lestes Johr mei Matura gimocht und a "Belastung" isch di Oboschuile gonz sicho net.
Durchfolln isch fost unmeglich und Stress hot man a lai 4 Wochn in gonzn Johr. De 5 Johr sein do reinste Urlaub.

Tue, 02/04/2014 - 11:32 Permalink
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Sepp.Bacher Tue, 02/04/2014 - 11:35

Interessant: Gestern in der Tagesschau sprachen der Vorsitzende des Schülerbeirates und auch die Schülervertreter einer großen Bozner Oberschule und vertraten dabei zwei ganz gegensätzliche Meinungen.
36 Stunden: den einen zu viel, den anderen überhaupt nicht. Meines Wissens gibt es aber technische Oberschulen mit mehr als 36 Stunden/Woche. Bei denen könnte man kürzen, aber 36 müssen grundsätzlich erträglich sein.

Tue, 02/04/2014 - 11:35 Permalink