Wirtschaft | Skiverbindung Helm-Rotwand

Sexten: Ungestörter Aufmarsch gegen Baustopp

Geballter Aufmarsch der Befürworter der Skiverbindung Helm-Rotwand: Sexten ist zum Aufbruch bereit, so die Botschaft von rund 1500 Teilnehmern der Protestkundgebung am Samstag.
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Foto: meranOfestival

Mit Traktorenstärke für den Zusammenschluss der Skigebiete Helm und Rotwand: Im Konflikt in Sexten nahmen am Samstag die Befürworter das Heft in die Hand. „Eine Demonstration des Wollens“ bezeichnete das Nachrichtenportal stol die Kundgebung, bei der rund 1500 Teilnehmer gegen den Baustopp in Sexten auf die Straße gehen. Tatkräftige Unterstützung kam von einigen Bauern des Tals, die die Veranstaltung mit Traktoren und Spruchbändern flankierten.

Unter den 17 Rednern, die auf die wirtschaftliche Notwendigkeit der Verbindung und die Rechtsmäßigkeit des Bauvorhabens pochten, fanden sich nicht nur die wichtigsten Wirtschaftsvertreter des Oberpustertals, allen voran Gastgeber und Hotelier Erwin Lanzinger Protagonisten oder Mark Winkler, der Geschäftsführer der Sextner Dolomiten AG. Auch der Bauerbund bekannte mit seinem Pusterer Obmann Viktor Peintner Farbe. Die Handwerker waren mit Vizepräsident Martin Haller, der Südtiroler Wirtschaftsring mit Präsident Hansi Pichler vertreten.

Breite Unterstützung erhielten die Organisatoren darüber hinaus von der Politik. Zu Sextens Bürgermeister Fritz Egartner gesellte sich die Amtskollegen aus Sillian und  Comelico,  Erwin Schiffmann und Mario Zandonella. Doch auch Senator Hans Berger oder Wirtschaftslandesrat Thomas Widmann unterstützen den Protest.

Wer fehlte, waren am Samstag die Projektgegner. Die Grünen waren in Bozen mit Autonomiefragen beschäftigten oder verzichteten wie Hans Peter Niederkofler bewusst. Nochalant auf den Punkt brachte es Markus Lobis: „Das muss ich mir nicht geben, war mit den Kindern im Schwimmbad." Für die Befürworter ein Grund mehr mit ihrer Demonstration vollauf zufrieden zu sein: Danke, vielen Dank an alle, heißt es überschwenglich auf ihrer Facebook-Seite.

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Klaus Egger Mo., 02.09.2013 - 08:48

Wenn ich die tollen, fast schon martialischen Worte der Kandidaten und Landespolitiker bei der Kundgebung hörte, dann muss ich umso mehr sagen wie froh ich bin bei den Grünen zu sein!

Südtirol braucht Mut zu einer Klimaregion mit sanften Tourismus. Mut zu einem Land, das einzigartig ist und nicht bald nur mehr Disneyland austauschbar. Ein Land welches dazu steht, langsamer und anders zu sein. Ob Massentourismus und der größte Teil der Landwirtschaft; Ihr merkt ja gar nicht in was für eine Abhängigkeit ihr geraten seit. Der "Zwang" in die falsche Richtung zu investieren findet nicht sein Recht in schöne Worte. Er schürt nur Angst vor Stillstand.

Es wäre aber kein Stillstand in einen sanften Tourismus zu investieren. Es wäre Mut in einer krisengeschüttelten Welt sich neu aufzustellen, unabhängiger von der weltweiten Spekulation.

Was zurzeit im Namen der (falschen) Wirtschaft passiert, ruiniert Stück für Stück diese schöne Land.

Ich wünsche jedem seinen Arbeitsplatz. Sichere, zukunftsfähige Arbeit ist aber etwas anderes als Investition in ein Skigebiet welches auf 1132, bzw. 1310 m Meereshöhe beginnt.

Mo., 02.09.2013 - 08:48 Permalink