Politik | Postenverteilung nach den Landtagswahlen

Die Namen der neuen Südtiroler Landesregierung

Im Postenschacher um die Ressortverteilung in der neuen Südtiroler Landesregierung gibt es einige Überraschungen. Federn lassen und zur Kür gelangen, Arno Kompatscher will mit neuen Personen neue Ziele erreichen. Duelle vorprogrammiert.

Die Erneuerung ist da, auch das Festhalten Arno Kompatschers an einem italienischen Landesrat scheint besiegelt. Kein Rosshandler sei er, sagte der künftige Landeshauptmann gegenüber der Südtiroler Tageszeitung, Sturheit mache sich nicht bezahlt, "wenn der PD bei seinen Forderungen bleibt, riskiert er ein Scheitern der Verhandlungen", stellt Kompatscher in den Raum.

Alles neu
Arno Kompatscher scheint sich festgelegt zu haben. Wahlgewinner Arnold Schuler wird mit einem Superassessorat gekrönt: Land- und Forstwirtschaft (samt bäuerlicher Berufsausbildung und Versuchszentrum Laimburg) darf er ebenso als "das Seine" bezeichnen wie Gemeinden sowie Brand- und Zivilschutz. Überraschung beim Assessorat Schule, das Philipp Achammer bekommen soll, ebenso wie die Kultur, die Museen, sowie eine neue Zuständigkeit, die sich "Jugend und Integration" nennt. Waltraud Deeg ist noch nicht ganz zufrieden, hatte sie doch von der Schule geträumt, die nun bei Achammer liegt. Laut Tageszeitung Dolomiten fallen die Bereiche Familie, Haushalt und Finanzen und eventuell der Wohnbau an die Brunecker Rechtsanwältin.

Aufwertung pur für den Vinschgau und für einen fleißigen Macher: Richard Theiner wechselt von der Sanität zur Energie, bekommt dazu noch Umweltschutz und Raumordung sowie Grundbuch und Kataster.  Martha Stocker wurde schon seit einiger Zeit für die Sanität gehandelt und erhält sie auch, außerdem die Zuständigkeit für Sozialwesen und Sport.

Mussners Freude, Kompatschers Wirtschaft
Florian Mussners
Trauer über den Entzug der "Öffentlichen Arbeiten" dürfte nur kurz gewährt haben, bekommt er doch das beliebte Ressort Mobilität zugewiesen. Die ladinische Schule, Kultur und Berufsbildung bleiben ihm erhalten.
Zur Chefsache erklärt Kompatscher Handel und Industrie, Handwerk und Tourismus. Öffentliche Arbeiten nimmt der Völser dazu. Und dann geht es ums Eingemachte: Was bleibt für den italienischen Landesrat übrig? Italienische Schule, Kultur und Berufsbildung für Christian Tommasini, auch das Ressort Arbeit bleibt. Gefeilscht wird jetzt noch über den Wohnbau, den Kompatscher bei Waltraud Deeg gut aufgehoben sähe.  Dafür könnte das Personal an Tommasini geben. Auf jeden Fall eine knifflige Sache, "beim Programm sind wir uns einig", sagt PD-Sekretär Antonio Frena "aber bei Anzahl und Kompetenzen sind wir nicht bereit alle SVP-Sorgen zu lösen."

So sieht es Oliver Kainz auf barfuss.it

Zusammenleben. Es ist auch zukünftig strikt untersagt, das Zusammenleben der Sprachgruppen zu verbessern, wenn dies gegen das Autonomiestatut verstößt. „Ja, wo kommen wir denn hin, wenn wir den Proporz aufweichen würden, bloß um das Miteinander mit den Italienern und Ladinern zu verbessern?”, schimpfte ein sichtlich erzürnter SVP-Obmann Theiner in den Koalitionsverhandlungen.

Duell Widmann - Steger
Der PD ist unzufrieden, der PD will mehr. So wie Thomas Widmann, dem der Eintritt in die Landesregierung verwehrt bleibt. Arno Kompatscher will den Zurückgewiesenen versöhnlich stimmen und überlässt Widmann die Entscheidung: lieber Landtagspräsident oder Regionalassessor in Trient? Seine Entscheidung wird der ehemalige Mobilitätsrat heute, am 19. Dezember, bekanntgeben. Entscheidet er sich für das Landtagspräsidium wischt er Dieter Steger eins aus, der einmal mehr unter die Räder der großen Politik gerät. Was für ihn bleibt, ist das Amt des SVP-Fraktionssprechers.
Lückenbüßer oder Vermittler? Die Erneuerung ist da, sie bringt GewinnerInnen und VerlierInnen. Unweigerlich.