Umwelt | Sextner Skipistenstreit

Sexten: Verwaltungsgericht bestätigt Baustopp

Die mit Spannung erwartete Entscheidung des Verwaltungsgerichts Bozen ist zugunsten der Projektgegner der Skiverbindung Helm-Rotwand ausgegangen: der Baustopp wurde vorerst bestätigt.

Update: Die Bagger in Sexten müssen weiter still stehen. Das hat das Verwaltungsgericht Bozen am Dienstag beschlossen. „Ein großer Erfolg“, freut sich der Vorsitzende des Dachverbandes für Natur- und Umweltschutz Klauspeter Dissinger in einem erstem Kommentar. Auf die Entscheidung des Verwaltungsgerichtes war seit gestern mit steigender Spannung gewartet worden. Laut Dissinger ist bislang aber noch nicht bekannt, bis wann die Aussetzung der Bauarbeiten beschlossen wurde. Am 4. Dezember steht in jedem Fall die nächste Hauptverhandlung im Verfahren um das erste Projekt an.

Mit der Entscheidung wurde die Präsidialverfügung im Dringlichkeitsweg, die Verwaltungsgerichts-Präsident Hugo Demattio unmittelbar nach den Rodungsarbeiten am 12. August erlassen hatt, nun von einem dreiköpfigen Richterkollegium bestätigt. Hintergrund ist der mittlerweile dritte Rekurs, den der Dachverband für Natur- und Umweltschutz unmittelbar nach Ausstellung der Baukonzession Anfang August eingebracht hatte.

Nachdem die Landesregierung mit der nachträglichen Eintragung des Projektes in den Skipistenplan Ende Juli zumindest einen der Gründe für den Rekurs gegen das erste Projekt saniert hatte, wurden die weiteren Einwände des Dachverbandes als zusätzliche Anpassungsgründe in den bestehenden Rekurs eingebracht. Einer der wichtigsten ist laut dem Geschäftsführer des Dachverbandes Andreas Riedl die Nicht-Einhaltung von Auflagen, unter denen das Projekt 2012 von der Landesregierung genehmigt wurde. Auch bei der umstrittenen Rodung vor dem Ferragosto-Wochenende sei es zu einigen Unregelmäßigkeiten gekommen, darunter die Nicht-Einhaltung der vorgeschriebenen Abstände zu Biotopen und Hochmooren.

Bei aller Freunde über die gestrige Entscheidung betonte der Dachverband aber einmal mehr, nicht gegen eine Verbindung der beiden Skigebiete zu sein, die den bisherigen Busdienst ersetzen könnte. Allerdings sind die Umweltschützer gegen den Bau neuer Pisten.

Klar ist, dass der harte Krieg zwischen Gegnern und Befürwortern des Projektes mit der Bestätigung durch das Verwaltungsgericht nun wieder aufflammen wird. Auf der Seite der Projektbefürworter ist derzeit schon ein ganzer Stab von Rechtsansänwälten damit beschäftigt, den Bau der neuen Skiverbindung durchzusetzen. Neben der Liftgesellschaft Sextner Dolomiten AG, die von Dieter Schramm und mittlerweile auch Peter Plattner vertreten wird, sind auch die Gemeinde Sexten, das Land, der Sextner Hoteliers- und Gastwirteverband und nicht zuletzt die Sterzinger Leitner AG mit eigenen Rechtsvertretern im Spiel.