Chronik | Bomben

Operation “Torrens secundus” geglückt

Erfolgreich wurden am Sonntag die zwei US-Fliegerbomben in der Gemeinde Freienfeld entschärft. Rund 200 Personen waren im Einsatz. Die Chronik.

5.45 Uhr
Die Gemeinsame Leitstelle in der Feuerwehrhalle von Sterzing ist eingerichtet. Unter dem Vorsitz von Kabinettschef Claudio Naldi vom Regierungskommissariat tagen hier Vertreter der Behörden und der technischen Dienste: Carabinieri, Staats- und Straßenpolizei, Finanzwache, Bevölkerungsschutz und Entschärfer, Freiwilliger Feuerwehr und Berufsfeuerwehr, Straßendienst und Vertreter des Landesforstdienstes, der Brennerautobahn, der Staatsbahnen und der Stromversorger sowie Vertretungen der Gemeindeverwaltungen Freienfeld, Pfitsch und Sterzing.

Foto: LPA/Maja Clara

6 Uhr
Die Evakuierung von 2.780 Personen in der roten Zone im Umkreis von knapp drei Kilometern beginnt. Sie haben die Möglichkeit, sich in der Festhalle von Wiesen in der Gemeinde Pfitsch aufzuhalten; rund 250 Personen sind in der Früh dort.

Foto: Facebook/Freie Liste Freienfeld

6.20 Uhr
Der Strom in der evakuierten Zone wird abgeschaltet.

7.30 Uhr
Die Verkehrswege zwischen Brixen und Sterzing sind gesperrt: Brennerautobahn und Eisenbahnstrecke, Brennerstaatsstraße sowie die Penserjochstraße. Auch das Überfliegen des Gebietes ist verboten.

7.30 Uhr
Der Zivilschutzalarm wird ausgelöst: Eine Minute lang heult die Zivilschutzsirene und zeigt damit den Beginn der Arbeiten an, die Operation “Torrens secundus” geht in die aktive Phase. Zwei verschiedene Mannschaften des Kampfmittelräumdienstes beginnen mit der Entfernung der Zünder der beiden Bomben. Zwei Rettungsdienste und zwei Feuerwehrmannschaften sorgen dabei für die Sicherung der Einsatzkräfte.

7.39 Uhr
Zwei Teams von je drei Sprengstoffexperten des “secondo reggimento genio guastatori alpini”, das unter dem Kommando von Oberst Luigi Musti steht, beginnen mit der Entschärfung erst der einen, dann der 30 Meter daneben aufgefundenen Bombe.

Die beiden US-Fliegerbomben von 1,72 Meter Länge und 0,59 Meter Durchmesser waren am 26. Mai und am 22. Juni in der Zone Wolf in der Gemeinde Freienfeld mit 30 Metern Abstand gefunden worden, und zwar im Zuge einer gezielten Suche vor dem Bau einer Wasserleitung; sie wiegen beide je fast eine Tonne, nämlich 2000 Pfund, wobei ein Pfund 0,454 Kilogramm entspricht. Wegen des schlechen Zustandes der beiden Bomben mussten sie so schnell als möglich entschärft werden.

9.20 Uhr
Die erste Bombe ist durch die Entfernung beider Zünder entschärft und wird zum Pulverlager in Stilfes transportiert, mit Begleitschutz von Polizei und Feuerwehr.

9.56 Uhr
Die Arbeiten zur Entschärfung der zweiten Bombe werden in Angriff genommen.

Foto: LPA/Maja Clara

10.31 Uhr
Auch die zweite Bombe ist entschärft und wird in das Pulverlager in Stilfes gebracht.

11.33 Uhr
Die Verkehrswege werden wieder geöffnet, da zu diesem Zeitpunkt das Sperrgebiet aufgehoben wird. Auf der Südspur der Brennerautobahn hatte sich bis jetzt zwischen Brenner und Sterzing ein Rückstau von sechs Kilometern gebildet, auf der Nordspur zwischen Klausen und Brixen zwei Kilometer; auf der Pustertaler Staatsstraße haben sich kilometerlange Staus gebildet.

Im Pulverlager werden die Bomben ausgewaschen und nicht gesprengt; deshalb ist diesmal kein Evakuierungsradius rund um das Pulverlager vorgesehen. Der ausgewaschene Sprengstoff wird von den Sturmpionieren entsorgt. Die Operation “Torrens secundus” mit rund 200 Personen im Einsatz ist damit endgültig abgeschlossen.