Politik | Wahlen 2016

"Arbeiten ohne erpressbar zu sein"

In Freienfeld haben sich die Kräfteverhältnisse umgedreht. BM Faistnauer kann auf zwei Drittel der Gemeinderatssitze zählen. Er freut sich, "in Ruhe" arbeiten zu können.

Auf seiner Facebook-Seite häufen sich die Glückwunsch-Posts. Peter Faistnauer hat am Sonntag Abend das Unerwartete, wenn nicht gar für unmöglich Gehaltene geschafft und die Bürgermeisterwahlen überdeutlich für sich entschieden. 1.162 Stimmen – mehr als doppelt so viele wie im Vorjahr – hat Faistnauer am 8. Mai erhalten, 71,51 Prozent. Und auch im Gemeinderat kann der 41-Jährige auf eine solide Mehrheit bauen. Denn anders als noch 2015, als Faistnauer zwar die Wahlen gewann, seine Freie Liste Freienfeld aber nur 5 von 15 Sitzen erzielte, haben sich die Kräfteverhältnisse nun umgedreht: 10 Räte wird die Freie Liste Freienfeld künftig stellen, 5 die SVP. Was sagt der neue alte Bürgermeister?

Herr Faistnauer, wie haben Sie den gestrigen Wahlabend verbracht?
Peter Faistnauer: Ich habe mit den Kandidaten meiner Liste in netter Runde zusammengesessen und den Verlauf der Auszählungen mit verfolgt.

Sind Sie überrascht von Ihrem deutlichen Sieg?
Ja und nein. Aber eher nicht. Die Bevölkerung von Freienfeld hat ein deutliches Zeichen gesetzt. Worüber ich mich besonders freue und mich bedanken möchte.

Die Vorzeichen sind, verglichen mit 2015, heute ganz andere.
Das Ergebnis im Gemeinderat ist das genaue Spiegelbild von letztem Jahr. Wir können jetzt in Ruhe arbeiten, ohne erpressbar zu sein. Was zum Wohle aller ist.

Können Sie sich eine Zusammenarbeit mit der SVP im Gemeinderat vorstellen? Deren ehemaligen Räte sind immerhin dafür verantwortlich, dass Sie zurücktreten mussten.
Ja natürlich kann ich mir das vorstellen. Aber dennoch freue ich mich erst einmal darauf, alles ungestört anzugehen.