Gesellschaft | Schule

Erstmals mehr Migranten an deutschen Grundschulen

Mehr als jedes zehnte Kind an Südtirols Kindergärten und Schulen hat einen Migrationshintergrund. Erstmals besuchen mehr Kinder die deutschen Grundschulen.

Wenn es um das Thema Integration geht, fällt Schulen eine zentrale Rolle zu. Eine aktuelle Publikation des Landesinstitutes Astat gibt nun einen Überblick darüber, wie sehr die Migration das Bild in Südtirols Bildungseinrichtungen verändert hat. Insgesamt haben derzeit rund 11 % aller Kinder und Jugendlichen an Südtirols Kindergärten und Schulen einen Migrationshintergrund. Vergleicht man diesen Anteil mit den Zahlen aus dem Schuljahr 1995/1996 zeigt sich deutlich, dass Südtirol in den vergangenen zwei Jahrzehnten zum Einwanderungsland wurde. Im Kindergarten stieg der Ausländeranteil in diesen 21 Jahren von 1,1 auf 13,2 %.

Klar zu erkennen, ist auch die zunehmende Beliebtheit deutschsprachiger Schulen und Bildungseinrichtungen. 57 % von insgesamt 2.188 ausländischen Kindergartenkindern besuchen einen deutschsprachigen Kindergarten. Knapp 41 % einen italienischsprachigen und zwei Prozent einen ladinischen Kindergarten. Erstmals finden sich auch deutlich mehr Kinder mit Migrationshintergrund an deutschsprachigen als an italienischen Volksschulen: 1.658 der insgesamt 3299 ausländischen Volksschulkinder besuchten im letzten untersuchten Schuljahr eine deutsche Volksschule, 1.571 eine italienische und 70 eine Grundschule in den ladinischen Tälern.

An den Mittel- und Oberschulen erfreuen sich dagegen nach wie vor italienischsprachige Schulen größerer Beliebtheit bei Schülerinnen und Schülern mit Migrationshintergrund. An den deutschsprachigen Oberschulen gibt es 537 Schüler, die keine italienische Staatsbürgerschaft besitzen, in den italienischen Oberschulen dagegen knapp 1000. An den italienischen Mittelschulen beträgt der Ausländeranteil fast ein Viertel, an den deutschen knapp sieben Prozent.

Was die Nationalitäten der Kinder und Jugendlichen betrifft, stehen Albanien, Marokko und Pakistan an vorderster Stelle. Zu bedenken ist aber, dass viele der Kinder zwar keine italiensiche Staatsbürgerschaft besitzen, aber bereits in Italien geboren sind. Das traf im vergangenen Schuljahren beispielsweise an den Mittelschulen für mehr als 44 % der insgesamt 1767 Schülerinnen und Schüler zu.