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Black Panther: Wakanda Forever

2022 war ein durchwachsenes und streckenweise enttäuschendes Jahr für die Fans des MCU. Kann „Black Panther: Wakanda Forever!” das alles wieder gutmachen?
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Foto: Marvel Studios
  • Der erste „Black Panther” (2018) war ein Überraschungserfolg und gehört zu den besten Verfilmungen die Marvel bisher von seinen Comics in die Kinos gebracht hat. Grund dafür war vor allem der Hauptdarsteller Chadwick Boseman, der die Figur von T'Challa, dem Anführer des fantastichen, im Herzen von Afrika gelegenen Wakanda verkörperte.

    War, weil Boseman nach langer und weithin geheimgehaltener Krankheit am 28. August 2020 verstarb. Die Vor-Produktion für „Black Panther – Wakanda Forever” hatte zu dem Zeitpunkt bereits begonnen und Regisseur Ryan Coogler hatte bereits den Drehbuch-Entwurf fertig und war mitten in dessen Ausarbeitung.

    Die Produzenten von „Black Panther – Wakanda Forever” hatten an diesem Zeitpunkt eine schwierige Entscheidung zu treffen: Sollte T'Challa recastet werden? Sollte es ein digitales Double geben?

    Man entschied sich dann letztlich dafür Chadwick Boseman und „seinem” Black Panther Tribut zu zollen, sein Erbe zu würdigen und den Tod von T'Challa und die Folgen für die ihn umgebenden Personen zu zeigen.

  • Black Panther: „Wakanda Forever” (Official Trailer)
    (c) Marvel Entertaiment / Disney

  • Und das ist nicht nur tatsächlich der rote Faden, der sich von der ersten Minute an bis zur Post-Credits-Scene durchzieht, sondern macht aus dem ursprünglich wohl als rein actiongeladenes Fantasy-Drama geplanten Film zu etwas Anderem zu etwas, was man sich vom Marvel Cinematic Universe nicht erwartet hätte.

    Mit sehr viel Fingerspitzengefühl und starken Inszenierungen erinnert Marvel hier gleichzeitig an den Tod von Chadwick Boseman T'Challa, dem Black Panther, und lässt daraus die Story entstehen: Shuri versucht in die Fußstapfen ihres Bruders T'Challa zu treten, nachdem sich Wakanda einer neuen gefährlichen Bedrohung gegenüber sieht: Namor, einem Nachfahren der mittelamerikanischen Ureinwohner, der sich mit seinem Volk in die Tiefen des Ozeans zurückgezogen hat, und dort – wie Wakanda – dank des äußerst seltenen und mächtigen Metalls Vibranium abseits der Weltöffentlichkeit lebt.

    Im Gegensatz zu anderen MCU-Filmen und -Serien ist das Böse hier nicht eindeutig. Es gibt kein Schwarz/Weiß, vielmehr sehr viel Empathie für beide Seiten.

    Und es gibt natürlich viel Action, sorgfältig inszenierte „Welten”, natürlich sehr viel CGI und durchaus auch Humor.

  • Relativ viel Screen-Time für die Wakanda-Kriegerinnen: Danai Gurira als Okoye, wird in Zukunft in einer eigenen Serie zu sehen sein. Foto: Marvel Studios. Foto: Marvel Entertainment / Disney
  • Und das Haar in der Suppe? Mit Sicherheit die Musik. Trappiger Mainstream-Pop und Rihanna mögen ein Zugeständnis an das amerikanische Publikum sein, passen aber nur bedingt zum Film. Und der „normale” Soundtrack ist – wenn er auffällt – etwas klobig.

    Zudem: „Black Panther – Wakanda Forever” ist mit seinen zwei Stunden vierzig Minuten etwas lang. Das hat damit zu tun, dass hier nicht nur die Story von Shuri und Wakanda erzählt wird, sondern auch gleichzeitig das Feld für einige Spin-Offs gelegt wird. Die junge Riri Williams (Dominique Thorne) die mit ihrer Erfindung Vibranium ausfindig zu machen, den Konflikt zwischen Namor und Wakanda erst ins Rollen bringt, wird 2023 als „Ironheart” eine eigene Streaming-Serie bekommen und eine bislang noch unbetitelte Serie über Wakanda soll sich in der Planungsphase befinden, weshalb Wakanda-Kriegerinnen wie Okoye (Danai Gurira) relativ oft (und glücklicherweise wie wir finden) im Laufe des Films auftauchen.

  • Sie steht im Fokus von „Black Panther: Wakanda Forever”: Letitia Michelle Wright als T'Challas Schwester Shuri. Foto: Marvvel Entertainment / Disney
  • Apropos Wakanda-Kriegerinnen: Die hervorragende Florence Kasumba ist – nach „Captain America: Civil War” (2016), „Black Panther” (2018), „Avengers: Infinity War” (2018) und „The Falcon And The Winter Soldier” (2021) – als Ayo auch in „Wakanda Forever” wieder zu sehen. Kasumba, ist neben ihrem Engagement im MCU, seit 2019 auch als Hauptkommissarin Anaïs Schmitz im „Tatort” aus Niedersachsen zu sehen, an der Seite von Charlotte Lindholm (Maria Furtwängler).

    Unterm Strich bleibt ein sehr guter MCU-Film, der zu den besten zählen mag, die 2022 erschienen sind. 

    P.S.: Die Ernsthaftigkeit mit der hier vorgegangen wird, ist – nach diversen Peinlichkeiten wie „She-Hulk – Die Anwältin” oder „Thor: Love And Thunder” – echt wohltuend.

  • Links:

    YouTube-Channel (mit allen Previews): https://www.youtube.com/c/marvel
    „Wakanda Forever" bei marvel.com: https://www.marvel.com/movies/black-panther-wakanda-forever

  • Hat weltweit eine sehr erfolgreiche erste Woche hinter sich: „Black Panther – Wakanda Forever” ist das Sequel zum 2018 erschienenen MCU-Film „Black Panther”. Foto: Marvel Entertainment / Disney