Kultur | Salto Afternoon

"Sag mir wo gehörst du nur hin?" 

Das kann sich hören lassen! Das Meraner Museum "Villa Freischütz" gewinnt einen internationalen ersten Preis für seinen Podcast zur Ausstellung „Der äthiopische Mantel“.
Mantel
Foto: Georg Tappeiner

„Den #DigAMusAward in der Kategorie Podcast hat die #VillaFreischütz in Meran gewonnen für die Produktion Der Äthiopische Mantel. Herzlichen Glückwunsch!“ Diese kurze Meldung (über die sozialen Medien) erreichte vor wenigen Tagen die MuseumsmacherInnen der Villa Freischütz in Meran. Der Preis zeichnet besonders gelungene digitale Angebote (Apps, Online-Museen, Games, Erklärfilme) an und in Museen im deutschsprachigen Raum aus. Die Jury würdigte vor allem die „spannend erzählte Geschichte“ des kleinen Meraner Museums. Bewertet wurde laut Auslobung, „inwiefern inklusive Aspekte im eingereichten digitalen Angebot aufgegriffen werden und wie kreativ der Umgang mit diversen Themen sein kann.“ Folgende Fragen wurden zudem für die Bewertung herangezogen: Spricht das Angebot emotional an? Fühlen sich die Nutzer*innen unterhalten? Führt das Angebot dazu, dass man in das Erlebnis eintauchen kann? 

Die prämierte Hörserie erkundet die Geschichte eines Mantels und thematisiert über Interviews die Kolonialvergangenheit Italiens und Fragen der Restitution.

„Vor allem für die so idealistisch gesinnten Freiwilligen des Museums Villa Freischütz bin ich – und ebenso Ariane – sehr froh, mit der postkolonialen Thematik des äthiopischen Mantels den Podcast-Preis gewonnen zu haben“, kommentiert der Historiker Hannes Obermair den Erfolg. Gemeinsam mit der Ausstellungsmacherin Ariane Karbe zeichnet er für die Ausstellung verantwortlich.


„Immersive und emotionale Erlebnisse bleiben nämlich länger im Gedächtnis, unterstützen den Lernprozess und fördern die Bindung zum Museum“ heißt es auf der Website des #DigAMusAward. Die prämierte Hörserie (Produktion: Tonstube) erkundet die Geschichte eines Mantels und thematisiert über Interviews die Kolonialvergangenheit Italiens und Fragen der Restitution.
Die Würdigung ist Beleg dafür, wie ein kleines Museum, auch "große Fragen" an die (Zeit)-Geschichte angehen kann.


„Herzlich willkommen in der Villa Freischütz! Ich stehe hier auf dem Dachboden der Villa, wo die meisten Museumsobjekte gelagert werden. Ihr müsst Euch vorstellen, um mich herum ist fast jeder Millimeter ausgenutzt, es stehen hier Regale mit Dutzenden von Kisten. Und um eine Kiste soll es hier gehen, hier ist sie: sie ist ziemlich groß, schwarz und auf dem Etikett steht…“ So beginnt der siegreiche Podcast zum Mantel... 
Das Projekt der Villa Freischütz ist Teil des Euregio-Museumsjahres 2021 zum Thema der Mobilität und kann hier "nach- und mitverfolgt" werden