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Foto: ©Oswald Stimpfl
Ausflug | Ausflug der Woche

Zur Krabes Alm in Altrei

Unser Ausflug bringt uns ins Grenzgebiet zum Trentino, auf die Wiesen und Wälder der sanft gewellten Hochfläche von Altrei ganz im Südosten des Landes.

Länge: 6,7 km

Gehzeit: 2 h 20 min

Höhenmeter: 322

Anfahrt und Parkplatz: Von der Fleimstalerstraße am San-Lugano-Sattel nach Altrei (6 km) abbiegen.


Unser Ausflug bringt uns ins Grenzgebiet zum Trentino, auf die Wiesen und Wälder der sanft gewellten Hochfläche von Altrei ganz im Südosten des Landes. Dieser Landstrich kann mit keinen hoch aufragenden und markanten Gipfeln aufwarten, sein besonderer Reiz liegt in der natürlichen Abgeschiedenheit und der unverbrauchten Naturlandschaft. Im Herzen dieses Gebietes liegt die Krabesalm auf 1540 m, ein guter Platz zum Einkehren. Ein großer Spielplatz, Wiesen zum Faulenzen oder Herumtollen, eine traditionelle Kegelbahn und viele Tische im Freien tragen neben der guten Küche zu einem gelungenen Wandertag bei.

Wir starten im Ortszentrum von Altrei, wir finden Parkplatz, eine Panoramatafel vom Naturpark Truden Horn zur Orientierung und Wegweiser. Über den Winkelweg folgen wir den Schildern zur Krabesalm mit der Markierung 5/A, die mit 1h 10 min angegebene Gehzeit ist knapp bemessen, rechnen Sie mit gut einer viertel Stunde mehr. Hinter den Häusern von Pichl taucht der breite Weg in den Wald ein. Nach einer Stunde liegt in einer Senke das Lange Moos und ein kleiner, von Wiesen und Birken umgebener romantischer Teich, Teil eines Hochmoores. Unsere Route vereinigt sich jetzt mit der Straße, die von den Häusern von Solaiolo heraufkommt. Noch eine letzte Steigung und wir sind bei der Karbesalm angelangt, die auf weiten Wiesen liegt und einen prächtigen Blick zur Lagorai-Kette und den Gipfeln der Pala-Gruppe bietet. Der einst dichte Fichtenwald bei der Alm wurde vom Sturm Vaia im Oktober 2018  zerstört, die Narbe in der Natur werden noch lange zu sehen sein, neben dem Weg sind riesige Stapel von Schadholz aufgetürmt. Für den Rückweg nehmen wir den Wanderweg Nr. 5, er geht im abwechslungsreich mal über Wiesen, hellen Lärchenwald und dichteren Fichtenwald etwas direkter auf Altrei zu.

Unser Wandergebet liegt im Naturpark Truden Horn, das erklärt die gute Wegbeschilderung und die aufwändige Pflasterung mit abgerundeten Bachkieseln einiger Wegstücke. Das Lange Moos ist ein geschütztes Biotop. Aus einer Broschüre des Naturparks können wir entnehmen, dass dieses Moor bereits 1505 im Mittelpunkt des großen Fleimser Hexenprozesses stand. Den angeklagten Frauen wurde vorgeworfen, dass sie die Moore durch Zauber ausgetrocknet und so die lebenswichtigen Quellen zum Versiegen gebracht hätten. Es zeigt, wie wichtig unseren Vorfahren diese Feuchtgebiete waren. Erst in unserer Zeit machten sich die Hexenmeister der Technik ans Werk, nahezu alle Moore wegzubaggern (so auch teilweise am Langen Moos geschehen) oder durch Trockenlegung zu „bonifizieren“. Ein Unterschied zum „finsteren“ Mittelalter besteht allerdings: Während die Fleimser „Hexen“ die Mooraustrocknung auf dem Scheiterhaufen büßen mussten, wurden die „modernen“ Mooraustrockner sogar mit öffentlichen Subventionen belohnt.


Einkehr

Krabesalm
Familie Giovanelli, Altrei, Tel. 336 873043. Von Mai bis 3. Nov. geöffnet, Di. Ruhetag, (außer Juli und Aug.)